als alle diese Ergötzungen. Jn diesen sinnli- chen Werkzeugen sind diese Ergötzungen aus dem Einfluß des Himmels, wo alles Vergnü- gen in dem Nutzen besteht, und sich nach Be- schaffenheit des Nutzens verhält.
403. Gewisse Geister hatten nach der in der Welt eingesogenen Meinung geglaubt, die himmlische Glückseligkeit bestünde in einem mußigen Leben, worinnen sie von andern be- dienet würden, aber es wurde ihnen gesagt, nimmermehr bestünde eine Glückseligkeit dar- innen, daß sie ruhen und von daher Glückse- ligkeit haben wollten, denn also würde ein je- der die Glückseligkeit der andern für sich allei- ne haben wollen, und wenn sie ein jeder für sich haben wollte, so würde sie keiner haben; ein solches Leben würde kein thätiges, sondern ein träges Leben seyn, worinnen sie erstarren würden; da ihnen doch bekannt seyn könnte, daß ohne ein thätiges Leben kein glückseliges Leben statt finde, und daß das Mißigseyn des Lebens nur um der Erholung willen sey, damit man desto munterer zur Thätigkeit des Lebens zurück eilen könne: hernach wurde weitläuftig gezeigt, daß das englische Leben in Leistung des Guten der thätigen Liebe bestehe, welches eben der Nutzen ist, und daß die Engel alle ih- re Glückseligkeit in dem Nutzen, aus dem Nu- tzen, und nach Beschaffenheit des Nutzens ha- ben. Die nun eine solche Einbildung gehabt,
daß
Vom Himmel.
als alle dieſe Ergoͤtzungen. Jn dieſen ſinnli- chen Werkzeugen ſind dieſe Ergoͤtzungen aus dem Einfluß des Himmels, wo alles Vergnuͤ- gen in dem Nutzen beſteht, und ſich nach Be- ſchaffenheit des Nutzens verhaͤlt.
403. Gewiſſe Geiſter hatten nach der in der Welt eingeſogenen Meinung geglaubt, die himmliſche Gluͤckſeligkeit beſtuͤnde in einem mußigen Leben, worinnen ſie von andern be- dienet wuͤrden, aber es wurde ihnen geſagt, nimmermehr beſtuͤnde eine Gluͤckſeligkeit dar- innen, daß ſie ruhen und von daher Gluͤckſe- ligkeit haben wollten, denn alſo wuͤrde ein je- der die Gluͤckſeligkeit der andern fuͤr ſich allei- ne haben wollen, und wenn ſie ein jeder fuͤr ſich haben wollte, ſo wuͤrde ſie keiner haben; ein ſolches Leben wuͤrde kein thaͤtiges, ſondern ein traͤges Leben ſeyn, worinnen ſie erſtarren wuͤrden; da ihnen doch bekannt ſeyn koͤnnte, daß ohne ein thaͤtiges Leben kein gluͤckſeliges Leben ſtatt finde, und daß das Mißigſeyn des Lebens nur um der Erholung willen ſey, damit man deſto munterer zur Thaͤtigkeit des Lebens zuruͤck eilen koͤnne: hernach wurde weitlaͤuftig gezeigt, daß das engliſche Leben in Leiſtung des Guten der thaͤtigen Liebe beſtehe, welches eben der Nutzen iſt, und daß die Engel alle ih- re Gluͤckſeligkeit in dem Nutzen, aus dem Nu- tzen, und nach Beſchaffenheit des Nutzens ha- ben. Die nun eine ſolche Einbildung gehabt,
daß
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Vom Himmel.
als alle dieſe Ergoͤtzungen. Jn dieſen ſinnli-
chen Werkzeugen ſind dieſe Ergoͤtzungen aus
dem Einfluß des Himmels, wo alles Vergnuͤ-
gen in dem Nutzen beſteht, und ſich nach Be-
ſchaffenheit des Nutzens verhaͤlt.
403. Gewiſſe Geiſter hatten nach der in
der Welt eingeſogenen Meinung geglaubt, die
himmliſche Gluͤckſeligkeit beſtuͤnde in einem
mußigen Leben, worinnen ſie von andern be-
dienet wuͤrden, aber es wurde ihnen geſagt,
nimmermehr beſtuͤnde eine Gluͤckſeligkeit dar-
innen, daß ſie ruhen und von daher Gluͤckſe-
ligkeit haben wollten, denn alſo wuͤrde ein je-
der die Gluͤckſeligkeit der andern fuͤr ſich allei-
ne haben wollen, und wenn ſie ein jeder fuͤr
ſich haben wollte, ſo wuͤrde ſie keiner haben;
ein ſolches Leben wuͤrde kein thaͤtiges, ſondern
ein traͤges Leben ſeyn, worinnen ſie erſtarren
wuͤrden; da ihnen doch bekannt ſeyn koͤnnte,
daß ohne ein thaͤtiges Leben kein gluͤckſeliges
Leben ſtatt finde, und daß das Mißigſeyn des
Lebens nur um der Erholung willen ſey, damit
man deſto munterer zur Thaͤtigkeit des Lebens
zuruͤck eilen koͤnne: hernach wurde weitlaͤuftig
gezeigt, daß das engliſche Leben in Leiſtung
des Guten der thaͤtigen Liebe beſtehe, welches
eben der Nutzen iſt, und daß die Engel alle ih-
re Gluͤckſeligkeit in dem Nutzen, aus dem Nu-
tzen, und nach Beſchaffenheit des Nutzens ha-
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/143>, abgerufen am 24.11.2024.
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