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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.

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Von der Geisterwelt.
sen die Hölle ist; um so viel aber das Wah-
re des Verstandes nicht mit dem Guten
des Willens verbunden ist, in so viel ist
der Mensch in dem mittlern Zustand:

heut zu Tage ist fast ein jeder Mensch in einem
solchen Zustand, daß er das Wahre weis, und
aus dem Wissen und auch aus dem Verstand
solches denket, und entweder viel, oder wenig,
oder gar nichts davon ausübt, oder wohl gar
aus Liebe zum Bösen und aus dem daher rüh-
renden Glauben an das Falsche, darwider han-
delt; damit er nun entweder den Himmel oder
die Hölle habe, so wird er nach dem Tod zuerst
in die Geisterwelt geführet, und allda geschie-
het bey denen, so in den Himmel zu erheben
sind, die Verbindung des Guten mit dem
Wahren, hingegen bey denen, so in die Hölle
zu werfen sind, die Verbindung des Bösen mit
dem Falschen: denn es darf weder einer im
Himmel, noch einer in der Hölle ein zertheil-
tes Gemüth haben, nämlich anders denken
und anders wollen, sondern was einer will,
das muß er verstehen, und was einer verstehet,
das muß er wollen; wer dahero im Himmel
das Gute will, der muß das Wahre verstehen,
und wer in der Hölle das Böse will, der muß
das Falsche verstehen; derohalben wird in der
Geisterwelt bey den Guten das Falsche aus dem
Wege geräumt, und ihnen das Wahre gegeben,
das mit ihrem Guten übereinkommt und sol-
chem gemäß ist, bey den Bösen aber wird da-

selbst

Von der Geiſterwelt.
ſen die Hoͤlle iſt; um ſo viel aber das Wah-
re des Verſtandes nicht mit dem Guten
des Willens verbunden iſt, in ſo viel iſt
der Menſch in dem mittlern Zuſtand:

heut zu Tage iſt faſt ein jeder Menſch in einem
ſolchen Zuſtand, daß er das Wahre weis, und
aus dem Wiſſen und auch aus dem Verſtand
ſolches denket, und entweder viel, oder wenig,
oder gar nichts davon ausuͤbt, oder wohl gar
aus Liebe zum Boͤſen und aus dem daher ruͤh-
renden Glauben an das Falſche, darwider han-
delt; damit er nun entweder den Himmel oder
die Hoͤlle habe, ſo wird er nach dem Tod zuerſt
in die Geiſterwelt gefuͤhret, und allda geſchie-
het bey denen, ſo in den Himmel zu erheben
ſind, die Verbindung des Guten mit dem
Wahren, hingegen bey denen, ſo in die Hoͤlle
zu werfen ſind, die Verbindung des Boͤſen mit
dem Falſchen: denn es darf weder einer im
Himmel, noch einer in der Hoͤlle ein zertheil-
tes Gemuͤth haben, naͤmlich anders denken
und anders wollen, ſondern was einer will,
das muß er verſtehen, und was einer verſtehet,
das muß er wollen; wer dahero im Himmel
das Gute will, der muß das Wahre verſtehen,
und wer in der Hoͤlle das Boͤſe will, der muß
das Falſche verſtehen; derohalben wird in der
Geiſterwelt bey den Guten das Falſche aus dem
Wege geraͤumt, und ihnen das Wahre gegeben,
das mit ihrem Guten uͤbereinkommt und ſol-
chem gemaͤß iſt, bey den Boͤſen aber wird da-

ſelbſt
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[175/0174] Von der Geiſterwelt. ſen die Hoͤlle iſt; um ſo viel aber das Wah- re des Verſtandes nicht mit dem Guten des Willens verbunden iſt, in ſo viel iſt der Menſch in dem mittlern Zuſtand: heut zu Tage iſt faſt ein jeder Menſch in einem ſolchen Zuſtand, daß er das Wahre weis, und aus dem Wiſſen und auch aus dem Verſtand ſolches denket, und entweder viel, oder wenig, oder gar nichts davon ausuͤbt, oder wohl gar aus Liebe zum Boͤſen und aus dem daher ruͤh- renden Glauben an das Falſche, darwider han- delt; damit er nun entweder den Himmel oder die Hoͤlle habe, ſo wird er nach dem Tod zuerſt in die Geiſterwelt gefuͤhret, und allda geſchie- het bey denen, ſo in den Himmel zu erheben ſind, die Verbindung des Guten mit dem Wahren, hingegen bey denen, ſo in die Hoͤlle zu werfen ſind, die Verbindung des Boͤſen mit dem Falſchen: denn es darf weder einer im Himmel, noch einer in der Hoͤlle ein zertheil- tes Gemuͤth haben, naͤmlich anders denken und anders wollen, ſondern was einer will, das muß er verſtehen, und was einer verſtehet, das muß er wollen; wer dahero im Himmel das Gute will, der muß das Wahre verſtehen, und wer in der Hoͤlle das Boͤſe will, der muß das Falſche verſtehen; derohalben wird in der Geiſterwelt bey den Guten das Falſche aus dem Wege geraͤumt, und ihnen das Wahre gegeben, das mit ihrem Guten uͤbereinkommt und ſol- chem gemaͤß iſt, bey den Boͤſen aber wird da- ſelbſt

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/174>, abgerufen am 23.11.2024.