Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Von der Geisterwelt. hat der Mensch vor den Thieren dieses vorausdaß er an Gott, und an die göttliche Dinge, so zum Himmel und zur Kirche gehören, denken, und aus solchen und in solchen Gott lieben, und er also sich mit Jhm verbinden kann, und was mit dem Göttlichen verbunden werden kann, das kann nicht zerfallen oder zunichte werden; was aber mit dem Göttlichen nicht verbunden werden kann, das zerfällt und wird zunichte; von dem Jnnersten, das der Mensch vor den unvernünftigen Thieren voraus hat, habe ich N. 39 gehandelt, dieses muß aber hier wiederum er- wähnt werden, weil daran gelegen ist, daß die Betrüglichkeiten ausgetrieben werden, die man in Ansehung dieses Jnnersten eingesogen hat, als wie es von den meisten geschiehet, die keine Wis- senschaften und keinen eröffneten Verstand haben, und also, was dasselbe anlangt, nicht vernünftig schliessen können; die Worte in der gedachten 39. Nummer lauten also: "Jch will eines gewis- "sen Geheimnisses von den Engeln der dreyen "Himmel gedenken, welches vorher keinem in den "Sinn gekommen ist, weil man die Grade oder "Stufen, von welchen Num. 38 geredet wor- "den, nicht verstanden hat; daß nämlich bey ei- "nem jeden Engel und auch bey einem jeden Men- "schen ein innerster oder höchster Grad, oder et- "was Jnnerstes und Höchstes sey, "worein das Göttliche des Herrn zuerst oder zu- "nächst einfließet, und woraus es das übrige Jn- "nere einrichtet, welches nach den Graden der "Ordnung
Von der Geiſterwelt. hat der Menſch vor den Thieren dieſes vorausdaß er an Gott, und an die goͤttliche Dinge, ſo zum Himmel und zur Kirche gehoͤren, denken, und aus ſolchen und in ſolchen Gott lieben, und er alſo ſich mit Jhm verbinden kann, und was mit dem Goͤttlichen verbunden werden kann, das kann nicht zerfallen oder zunichte werden; was aber mit dem Goͤttlichen nicht verbunden werden kann, das zerfaͤllt und wird zunichte; von dem Jnnerſten, das der Menſch vor den unvernuͤnftigen Thieren voraus hat, habe ich N. 39 gehandelt, dieſes muß aber hier wiederum er- waͤhnt werden, weil daran gelegen iſt, daß die Betruͤglichkeiten ausgetrieben werden, die man in Anſehung dieſes Jnnerſten eingeſogen hat, als wie es von den meiſten geſchiehet, die keine Wiſ- ſenſchaften und keinen eroͤffneten Verſtand haben, und alſo, was daſſelbe anlangt, nicht vernuͤnftig ſchlieſſen koͤnnen; die Worte in der gedachten 39. Nummer lauten alſo: „Jch will eines gewiſ- „ſen Geheimniſſes von den Engeln der dreyen „Himmel gedenken, welches vorher keinem in den „Sinn gekommen iſt, weil man die Grade oder „Stufen, von welchen Num. 38 geredet wor- „den, nicht verſtanden hat; daß naͤmlich bey ei- „nem jeden Engel und auch bey einem jeden Men- „ſchen ein innerſter oder hoͤchſter Grad, oder et- „was Jnnerſtes und Hoͤchſtes ſey, „worein das Goͤttliche des Herrn zuerſt oder zu- „naͤchſt einfließet, und woraus es das uͤbrige Jn- „nere einrichtet, welches nach den Graden der „Ordnung
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Von der Geiſterwelt.
hat der Menſch vor den Thieren dieſes voraus
daß er an Gott, und an die goͤttliche Dinge, ſo
zum Himmel und zur Kirche gehoͤren, denken,
und aus ſolchen und in ſolchen Gott lieben, und
er alſo ſich mit Jhm verbinden kann, und was
mit dem Goͤttlichen verbunden werden kann,
das kann nicht zerfallen oder zunichte werden;
was aber mit dem Goͤttlichen nicht verbunden
werden kann, das zerfaͤllt und wird zunichte;
von dem Jnnerſten, das der Menſch vor den
unvernuͤnftigen Thieren voraus hat, habe ich N.
39 gehandelt, dieſes muß aber hier wiederum er-
waͤhnt werden, weil daran gelegen iſt, daß die
Betruͤglichkeiten ausgetrieben werden, die man in
Anſehung dieſes Jnnerſten eingeſogen hat, als
wie es von den meiſten geſchiehet, die keine Wiſ-
ſenſchaften und keinen eroͤffneten Verſtand haben,
und alſo, was daſſelbe anlangt, nicht vernuͤnftig
ſchlieſſen koͤnnen; die Worte in der gedachten 39.
Nummer lauten alſo: „Jch will eines gewiſ-
„ſen Geheimniſſes von den Engeln der dreyen
„Himmel gedenken, welches vorher keinem in den
„Sinn gekommen iſt, weil man die Grade oder
„Stufen, von welchen Num. 38 geredet wor-
„den, nicht verſtanden hat; daß naͤmlich bey ei-
„nem jeden Engel und auch bey einem jeden Men-
„ſchen ein innerſter oder hoͤchſter Grad, oder et-
„was Jnnerſtes und Hoͤchſtes ſey,
„worein das Goͤttliche des Herrn zuerſt oder zu-
„naͤchſt einfließet, und woraus es das uͤbrige Jn-
„nere einrichtet, welches nach den Graden der
„Ordnung
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