Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Von der Geisterwelt. Gesellschaft selber, worinnen sie, in Ansehung ih-res Geistes, in der Welt gewesen sind, wird ih- nen, wenn sie noch in dem Zustand ihres Aeussern stehen, eben auch gezeigt, damit sie daraus wissen sollen, daß sie auch schon bey Leibes Leben in der Hölle, aber in eben einem solchen Zustand gewe- sen seyn, wie der Zustand derer ist, die sich in der Geisterwelt befinden; von deren Zustand in Rück- sicht auf deren ihren, so in der Hölle sind, soll im folgenden geredet werden. 511. Jn diesem andern Zustand geschiehet stand das Wahre, das sie äusserlich vorgegeben und
vorgelogen haben, genommen ist, und sie in ihr selbsteigenes Böse, und in das aus dem Bö- sen herrührende Falsche gebracht, und also zur Hölle vorbereitet worden. Der Uebersetzer. Von der Geiſterwelt. Geſellſchaft ſelber, worinnen ſie, in Anſehung ih-res Geiſtes, in der Welt geweſen ſind, wird ih- nen, wenn ſie noch in dem Zuſtand ihres Aeuſſern ſtehen, eben auch gezeigt, damit ſie daraus wiſſen ſollen, daß ſie auch ſchon bey Leibes Leben in der Hoͤlle, aber in eben einem ſolchen Zuſtand gewe- ſen ſeyn, wie der Zuſtand derer iſt, die ſich in der Geiſterwelt befinden; von deren Zuſtand in Ruͤck- ſicht auf deren ihren, ſo in der Hoͤlle ſind, ſoll im folgenden geredet werden. 511. Jn dieſem andern Zuſtand geſchiehet ſtand das Wahre, das ſie aͤuſſerlich vorgegeben und
vorgelogen haben, genommen iſt, und ſie in ihr ſelbſteigenes Boͤſe, und in das aus dem Boͤ- ſen herruͤhrende Falſche gebracht, und alſo zur Hoͤlle vorbereitet worden. Der Ueberſetzer. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0298" n="299"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Geiſterwelt.</hi></fw><lb/> Geſellſchaft ſelber, worinnen ſie, in Anſehung ih-<lb/> res Geiſtes, in der Welt geweſen ſind, wird ih-<lb/> nen, wenn ſie noch in dem Zuſtand ihres Aeuſſern<lb/> ſtehen, eben auch gezeigt, damit ſie daraus wiſſen<lb/> ſollen, daß ſie auch ſchon bey Leibes Leben in der<lb/> Hoͤlle, aber in eben einem ſolchen Zuſtand gewe-<lb/> ſen ſeyn, wie der Zuſtand derer iſt, die ſich in der<lb/> Geiſterwelt befinden; von deren Zuſtand in Ruͤck-<lb/> ſicht auf deren ihren, ſo in der Hoͤlle ſind, ſoll im<lb/> folgenden geredet werden.</p><lb/> <p>511. Jn dieſem <hi rendition="#fr">andern</hi> Zuſtand geſchiehet<lb/> die Abſonderung der boͤſen Geiſter von den guten<lb/> Geiſtern, denn in dem <hi rendition="#fr">erſten</hi> Zuſtand ſind ſie<lb/> beyſammen, weil da der Geiſt in ſeinem <hi rendition="#fr">Aeuſſern</hi><lb/> ſtehet, er iſt da eben ſo, wie er in der Welt ge-<lb/> weſen, und alſo iſt allda der Boͤſe bey dem Gu-<lb/> ten, und der Gute bey dem Boͤſen; ein anders<lb/> aber iſt es, wenn er in ſein <hi rendition="#fr">Jnneres</hi> gebracht,<lb/> und ſeiner Natur oder ſeinem Willen uͤberlaſſen<lb/> iſt. Die Abſonderung der Guten von den Boͤſen<lb/> geſchiehet auf mancherley Weiſe, gemeiniglich da-<lb/> durch, daß ſie herum gefuͤhret werden zu ſolchen<lb/> Geſellſchaften, mit welchen ſie in dem <hi rendition="#fr">erſten</hi> Zu-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſtand</fw><lb/><note xml:id="f28" prev="#f27" place="foot" n="*)">das Wahre, das ſie aͤuſſerlich vorgegeben und<lb/> vorgelogen haben, genommen iſt, und ſie in<lb/> ihr ſelbſteigenes Boͤſe, und in das aus dem Boͤ-<lb/> ſen herruͤhrende Falſche gebracht, und alſo zur<lb/> Hoͤlle vorbereitet worden. <hi rendition="#fr">Der Ueberſetzer.</hi></note><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [299/0298]
Von der Geiſterwelt.
Geſellſchaft ſelber, worinnen ſie, in Anſehung ih-
res Geiſtes, in der Welt geweſen ſind, wird ih-
nen, wenn ſie noch in dem Zuſtand ihres Aeuſſern
ſtehen, eben auch gezeigt, damit ſie daraus wiſſen
ſollen, daß ſie auch ſchon bey Leibes Leben in der
Hoͤlle, aber in eben einem ſolchen Zuſtand gewe-
ſen ſeyn, wie der Zuſtand derer iſt, die ſich in der
Geiſterwelt befinden; von deren Zuſtand in Ruͤck-
ſicht auf deren ihren, ſo in der Hoͤlle ſind, ſoll im
folgenden geredet werden.
511. Jn dieſem andern Zuſtand geſchiehet
die Abſonderung der boͤſen Geiſter von den guten
Geiſtern, denn in dem erſten Zuſtand ſind ſie
beyſammen, weil da der Geiſt in ſeinem Aeuſſern
ſtehet, er iſt da eben ſo, wie er in der Welt ge-
weſen, und alſo iſt allda der Boͤſe bey dem Gu-
ten, und der Gute bey dem Boͤſen; ein anders
aber iſt es, wenn er in ſein Jnneres gebracht,
und ſeiner Natur oder ſeinem Willen uͤberlaſſen
iſt. Die Abſonderung der Guten von den Boͤſen
geſchiehet auf mancherley Weiſe, gemeiniglich da-
durch, daß ſie herum gefuͤhret werden zu ſolchen
Geſellſchaften, mit welchen ſie in dem erſten Zu-
ſtand
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*) das Wahre, das ſie aͤuſſerlich vorgegeben und
vorgelogen haben, genommen iſt, und ſie in
ihr ſelbſteigenes Boͤſe, und in das aus dem Boͤ-
ſen herruͤhrende Falſche gebracht, und alſo zur
Hoͤlle vorbereitet worden. Der Ueberſetzer.
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