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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.

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Von der Geisterwelt.
wendet, so schwingt sich empor; wenn sichs
zur Selbstheit kehret, so ziehet sichs vom Him-
mel ab, und versinket ins Leibliche; und wenn
sichs zur Welt kehret, so neiget sichs eben auch
vom Himmel ab, und zerstreuet sich in solche
Dinge, die vor den Augen sind. Die Liebe des
Menschen verursachet die Absicht, und bestim-
met, dem innerlichen Gesicht des Menschen oder
dem Denken seine Gegenstände; die Eigenlie-
be also bestimmet die Selbstheit und das Selbst-
eigene, die Welt Liebe das Weltliche, und die
himmlische Liebe das Himmlische: hieraus kann
man wissen, in was für einem Zustand das Jn-
nere des Menschen, das seinem Gemüthe zu-
kommt, eigentlich stehet, sobald man nämlich
seine Liebe erkennet, daß nämlich das Jnnere
eines solchen, der den Himmel liebet, gen Him-
mel emporgeschwungen, und von oben her eröff-
net ist; und daß das Jnnere dessen, der die Welt
und sich selber liebet, von oben her verschlossen,
und von aussen eröffnet ist: daraus kann man
schliessen, daß, wenn das Obere des Gemüthes
von oben her verschlossen ist, der Mensch die Ge-
genstände des Himmels und der Kirche nicht mehr
sehen könne, und daß solche bey ihm in Finster-
nis seyen, und was in der Finsternis ist, das
wird entweder geläugnet oder nicht eingesehen;
daher kommt es, daß diejenigen, welche sich selber
und die Welt über alles lieben, weil bey ihnen
das Obere des Gemüthes verschlossen ist, in ihren
Herzen die göttliche Wahrheiten läugnen, und

wenn
Sw. Sch. II. Th. Z

Von der Geiſterwelt.
wendet, ſo ſchwingt ſich empor; wenn ſichs
zur Selbſtheit kehret, ſo ziehet ſichs vom Him-
mel ab, und verſinket ins Leibliche; und wenn
ſichs zur Welt kehret, ſo neiget ſichs eben auch
vom Himmel ab, und zerſtreuet ſich in ſolche
Dinge, die vor den Augen ſind. Die Liebe des
Menſchen verurſachet die Abſicht, und beſtim-
met, dem innerlichen Geſicht des Menſchen oder
dem Denken ſeine Gegenſtaͤnde; die Eigenlie-
be alſo beſtimmet die Selbſtheit und das Selbſt-
eigene, die Welt Liebe das Weltliche, und die
himmliſche Liebe das Himmliſche: hieraus kann
man wiſſen, in was fuͤr einem Zuſtand das Jn-
nere des Menſchen, das ſeinem Gemuͤthe zu-
kommt, eigentlich ſtehet, ſobald man naͤmlich
ſeine Liebe erkennet, daß naͤmlich das Jnnere
eines ſolchen, der den Himmel liebet, gen Him-
mel emporgeſchwungen, und von oben her eroͤff-
net iſt; und daß das Jnnere deſſen, der die Welt
und ſich ſelber liebet, von oben her verſchloſſen,
und von auſſen eroͤffnet iſt: daraus kann man
ſchlieſſen, daß, wenn das Obere des Gemuͤthes
von oben her verſchloſſen iſt, der Menſch die Ge-
genſtaͤnde des Himmels und der Kirche nicht mehr
ſehen koͤnne, und daß ſolche bey ihm in Finſter-
nis ſeyen, und was in der Finſternis iſt, das
wird entweder gelaͤugnet oder nicht eingeſehen;
daher kommt es, daß diejenigen, welche ſich ſelber
und die Welt uͤber alles lieben, weil bey ihnen
das Obere des Gemuͤthes verſchloſſen iſt, in ihren
Herzen die goͤttliche Wahrheiten laͤugnen, und

wenn
Sw. Sch. II. Th. Z
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[337/0336] Von der Geiſterwelt. wendet, ſo ſchwingt ſich empor; wenn ſichs zur Selbſtheit kehret, ſo ziehet ſichs vom Him- mel ab, und verſinket ins Leibliche; und wenn ſichs zur Welt kehret, ſo neiget ſichs eben auch vom Himmel ab, und zerſtreuet ſich in ſolche Dinge, die vor den Augen ſind. Die Liebe des Menſchen verurſachet die Abſicht, und beſtim- met, dem innerlichen Geſicht des Menſchen oder dem Denken ſeine Gegenſtaͤnde; die Eigenlie- be alſo beſtimmet die Selbſtheit und das Selbſt- eigene, die Welt Liebe das Weltliche, und die himmliſche Liebe das Himmliſche: hieraus kann man wiſſen, in was fuͤr einem Zuſtand das Jn- nere des Menſchen, das ſeinem Gemuͤthe zu- kommt, eigentlich ſtehet, ſobald man naͤmlich ſeine Liebe erkennet, daß naͤmlich das Jnnere eines ſolchen, der den Himmel liebet, gen Him- mel emporgeſchwungen, und von oben her eroͤff- net iſt; und daß das Jnnere deſſen, der die Welt und ſich ſelber liebet, von oben her verſchloſſen, und von auſſen eroͤffnet iſt: daraus kann man ſchlieſſen, daß, wenn das Obere des Gemuͤthes von oben her verſchloſſen iſt, der Menſch die Ge- genſtaͤnde des Himmels und der Kirche nicht mehr ſehen koͤnne, und daß ſolche bey ihm in Finſter- nis ſeyen, und was in der Finſternis iſt, das wird entweder gelaͤugnet oder nicht eingeſehen; daher kommt es, daß diejenigen, welche ſich ſelber und die Welt uͤber alles lieben, weil bey ihnen das Obere des Gemuͤthes verſchloſſen iſt, in ihren Herzen die goͤttliche Wahrheiten laͤugnen, und wenn Sw. Sch. II. Th. Z

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/336>, abgerufen am 21.11.2024.