können, einen Eindruck haben, und also wür- de das Gleichgewicht, und mit dem Gleich- gewicht die Freyheit bey den Menschen zu Grunde gehen.
541. Die Hölle ist eben so in Gesellschaf- ten unterschieden, als wie der Himmel, und auch in so viel Gesellschaften, als in so viel Gesellschaften der Himmel unterschieden ist; denn eine jede Gesellschaft im Himmel hat ihre entgegenstehende Gesellschaften in der Hölle, und dieses um des Gleichgewichtes willen. Aber die Gesellschaften in der Hölle sind nach dem Bösen und dem daher rühren- den Falschen unterschieden, weil die Gesell- schaften im Himmel nach dem Guten und dem daher fliessenden Wahren unterschieden sind: daß jegliches Gute sein entgegenstehen- des Böse, und jegliches Wahre sein entge- genstehendes Falsche habe, kann man daher wissen, daß nichts vorhanden ist, welches sich nicht auf sein Gegentheil beziehe, und daß man aus dem Gegentheil erkennet, wie es beschaffen ist, und in welchem Grad es stehet, daß auch von daher alle Empfindung und alles Gefühl kommt. Deswegen thut der Herr beständig Vorsehung, daß eine jede Gesellschaft des Himmels ihren Gegentheil an einer Gesellschaft der Hölle habe, und daß zwischen den beyden Gesellschaften ein Gleich- gewicht seyn möge.
542. Weil
Von der Hoͤlle.
koͤnnen, einen Eindruck haben, und alſo wuͤr- de das Gleichgewicht, und mit dem Gleich- gewicht die Freyheit bey den Menſchen zu Grunde gehen.
541. Die Hoͤlle iſt eben ſo in Geſellſchaf- ten unterſchieden, als wie der Himmel, und auch in ſo viel Geſellſchaften, als in ſo viel Geſellſchaften der Himmel unterſchieden iſt; denn eine jede Geſellſchaft im Himmel hat ihre entgegenſtehende Geſellſchaften in der Hoͤlle, und dieſes um des Gleichgewichtes willen. Aber die Geſellſchaften in der Hoͤlle ſind nach dem Boͤſen und dem daher ruͤhren- den Falſchen unterſchieden, weil die Geſell- ſchaften im Himmel nach dem Guten und dem daher flieſſenden Wahren unterſchieden ſind: daß jegliches Gute ſein entgegenſtehen- des Boͤſe, und jegliches Wahre ſein entge- genſtehendes Falſche habe, kann man daher wiſſen, daß nichts vorhanden iſt, welches ſich nicht auf ſein Gegentheil beziehe, und daß man aus dem Gegentheil erkennet, wie es beſchaffen iſt, und in welchem Grad es ſtehet, daß auch von daher alle Empfindung und alles Gefuͤhl kommt. Deswegen thut der Herr beſtaͤndig Vorſehung, daß eine jede Geſellſchaft des Himmels ihren Gegentheil an einer Geſellſchaft der Hoͤlle habe, und daß zwiſchen den beyden Geſellſchaften ein Gleich- gewicht ſeyn moͤge.
542. Weil
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Von der Hoͤlle.
koͤnnen, einen Eindruck haben, und alſo wuͤr-
de das Gleichgewicht, und mit dem Gleich-
gewicht die Freyheit bey den Menſchen zu
Grunde gehen.
541. Die Hoͤlle iſt eben ſo in Geſellſchaf-
ten unterſchieden, als wie der Himmel, und
auch in ſo viel Geſellſchaften, als in ſo viel
Geſellſchaften der Himmel unterſchieden iſt;
denn eine jede Geſellſchaft im Himmel hat
ihre entgegenſtehende Geſellſchaften in der
Hoͤlle, und dieſes um des Gleichgewichtes
willen. Aber die Geſellſchaften in der Hoͤlle
ſind nach dem Boͤſen und dem daher ruͤhren-
den Falſchen unterſchieden, weil die Geſell-
ſchaften im Himmel nach dem Guten und
dem daher flieſſenden Wahren unterſchieden
ſind: daß jegliches Gute ſein entgegenſtehen-
des Boͤſe, und jegliches Wahre ſein entge-
genſtehendes Falſche habe, kann man daher
wiſſen, daß nichts vorhanden iſt, welches
ſich nicht auf ſein Gegentheil beziehe, und
daß man aus dem Gegentheil erkennet, wie
es beſchaffen iſt, und in welchem Grad es
ſtehet, daß auch von daher alle Empfindung
und alles Gefuͤhl kommt. Deswegen thut
der Herr beſtaͤndig Vorſehung, daß eine jede
Geſellſchaft des Himmels ihren Gegentheil
an einer Geſellſchaft der Hoͤlle habe, und daß
zwiſchen den beyden Geſellſchaften ein Gleich-
gewicht ſeyn moͤge.
542. Weil
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/359>, abgerufen am 24.11.2024.
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