Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Von der Hölle. sen Strafen, und vor dem Verlust des gu-ten Namens, der Ehre, des Gewinnstes, des Amts und des Lebens, in so viel reißt sie um sich, bis daß sie endlich nicht nur über den ganzen Erdkreis, sondern auch über den gan- zen Himmel, und über das Göttliche selbst herrschen will, kurz, sie hat nirgends keine Grenzen oder ein Ende; dieses liegt in einem jeden verborgen, der in der Eigenliebe stehet, ob es gleich vor der Welt, wo die gedachten Bande ihn zurück halten, nicht offenbar ist. Daß dem also sey, siehet jedermann an den Mächtigen und Königen, welche in keinen sol- chen Zäumen und Banden sind, wie sie um sich reissen, Länder und Königreiche unter das Joch bringen, so weit es ihnen gelingt, und nach Gewalt und Herrlichkeit über die Maa- sen streben: daß sichs mit der Eigenliebe so verhalte, ist noch klärer an dem heutigen Ba- bal zu sehen, wie dessen Herrschsucht sich bis in den Himmel erstreckt, und wie es alle gött- liche Gewalt des Herrn an sich gerissen hat, und beständig weiter um sich greiffen will. Daß solche, wenn sie nach dem Tod ins an- dre Leben kommen, gänzlich wider das Gött- liche und wider den Himmel, für die Hölle aber eingenommen seyn, lese man in der Ab- handlung: vom letzten Gericht und dem zerstörten Babel. 560.
Von der Hoͤlle. ſen Strafen, und vor dem Verluſt des gu-ten Namens, der Ehre, des Gewinnſtes, des Amts und des Lebens, in ſo viel reißt ſie um ſich, bis daß ſie endlich nicht nur uͤber den ganzen Erdkreis, ſondern auch uͤber den gan- zen Himmel, und uͤber das Goͤttliche ſelbſt herrſchen will, kurz, ſie hat nirgends keine Grenzen oder ein Ende; dieſes liegt in einem jeden verborgen, der in der Eigenliebe ſtehet, ob es gleich vor der Welt, wo die gedachten Bande ihn zuruͤck halten, nicht offenbar iſt. Daß dem alſo ſey, ſiehet jedermann an den Maͤchtigen und Koͤnigen, welche in keinen ſol- chen Zaͤumen und Banden ſind, wie ſie um ſich reiſſen, Laͤnder und Koͤnigreiche unter das Joch bringen, ſo weit es ihnen gelingt, und nach Gewalt und Herrlichkeit uͤber die Maa- ſen ſtreben: daß ſichs mit der Eigenliebe ſo verhalte, iſt noch klaͤrer an dem heutigen Ba- bal zu ſehen, wie deſſen Herrſchſucht ſich bis in den Himmel erſtreckt, und wie es alle goͤtt- liche Gewalt des Herrn an ſich geriſſen hat, und beſtaͤndig weiter um ſich greiffen will. Daß ſolche, wenn ſie nach dem Tod ins an- dre Leben kommen, gaͤnzlich wider das Goͤtt- liche und wider den Himmel, fuͤr die Hoͤlle aber eingenommen ſeyn, leſe man in der Ab- handlung: vom letzten Gericht und dem zerſtoͤrten Babel. 560.
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Von der Hoͤlle.
ſen Strafen, und vor dem Verluſt des gu-
ten Namens, der Ehre, des Gewinnſtes, des
Amts und des Lebens, in ſo viel reißt ſie um
ſich, bis daß ſie endlich nicht nur uͤber den
ganzen Erdkreis, ſondern auch uͤber den gan-
zen Himmel, und uͤber das Goͤttliche ſelbſt
herrſchen will, kurz, ſie hat nirgends keine
Grenzen oder ein Ende; dieſes liegt in einem
jeden verborgen, der in der Eigenliebe ſtehet,
ob es gleich vor der Welt, wo die gedachten
Bande ihn zuruͤck halten, nicht offenbar iſt.
Daß dem alſo ſey, ſiehet jedermann an den
Maͤchtigen und Koͤnigen, welche in keinen ſol-
chen Zaͤumen und Banden ſind, wie ſie um ſich
reiſſen, Laͤnder und Koͤnigreiche unter das
Joch bringen, ſo weit es ihnen gelingt, und
nach Gewalt und Herrlichkeit uͤber die Maa-
ſen ſtreben: daß ſichs mit der Eigenliebe ſo
verhalte, iſt noch klaͤrer an dem heutigen Ba-
bal zu ſehen, wie deſſen Herrſchſucht ſich bis
in den Himmel erſtreckt, und wie es alle goͤtt-
liche Gewalt des Herrn an ſich geriſſen hat,
und beſtaͤndig weiter um ſich greiffen will.
Daß ſolche, wenn ſie nach dem Tod ins an-
dre Leben kommen, gaͤnzlich wider das Goͤtt-
liche und wider den Himmel, fuͤr die Hoͤlle
aber eingenommen ſeyn, leſe man in der Ab-
handlung: vom letzten Gericht und dem
zerſtoͤrten Babel.
560.
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