Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Von der Hölle. Sonne der Welt; die Hitze aus der Sonnedes Himmels oder aus dem Herrn, ist eine geist- liche Hitze, welche in ihrem Wesen die Liebe ist, man lese oben Num. 126-140; aber die Hitze aus der Sonne der Welt ist eine natür- liche Hitze, die in ihrem Wesen nicht die Liebe ist, sondern der geistlichen Hitze oder Liebe zu einem Behältnis dienet: daß die Liebe in ih- rem Wesen eine Wärme oder Hitze sey, kann man deutlich abnehmen von der Erhitzung des Gemüths, und von der daher rührenden Erhi- tzung des Leibes, welche aus der Liebe entsteht, und sich nach dem Grad und nach der Be- schaffenheit der Liebe verhält, und dieses bey dem Menschen im Winter sowohl, als im Sommer, ingleichen kann man es auch von der Erhitzung des Bluts abnehmen; daß die natürliche Hitze, die aus der Sonne der Welt entsteht, der geistlichen Hitze zu einem Behält- nis diene, siehet man offenbar aus der Hitze des Leibes, die von der Hitze seines Geistes an- gereitzt, und von ihr unterstützt wird; vor- nehmlich wird es offenbar aus der Frühlings- und Sommers-Hitze bey allen Arten der Thie- re, die von Jahr zu Jahr eben zu der Zeit wie- der in ihre Liebe kommen; nicht etwa, als ob es diese Hitze mache, sondern weil sie die Kör- per der Thiere bequem macht, die Hitze aus der geistlichen Welt aufzunehmen, welche auch auf die Thiere einen Einfluß hat, denn die geistliche Welt fließt in die natürliche ein, als wie
Von der Hoͤlle. Sonne der Welt; die Hitze aus der Sonnedes Himmels oder aus dem Herrn, iſt eine geiſt- liche Hitze, welche in ihrem Weſen die Liebe iſt, man leſe oben Num. 126-140; aber die Hitze aus der Sonne der Welt iſt eine natuͤr- liche Hitze, die in ihrem Weſen nicht die Liebe iſt, ſondern der geiſtlichen Hitze oder Liebe zu einem Behaͤltnis dienet: daß die Liebe in ih- rem Weſen eine Waͤrme oder Hitze ſey, kann man deutlich abnehmen von der Erhitzung des Gemuͤths, und von der daher ruͤhrenden Erhi- tzung des Leibes, welche aus der Liebe entſteht, und ſich nach dem Grad und nach der Be- ſchaffenheit der Liebe verhaͤlt, und dieſes bey dem Menſchen im Winter ſowohl, als im Sommer, ingleichen kann man es auch von der Erhitzung des Bluts abnehmen; daß die natuͤrliche Hitze, die aus der Sonne der Welt entſteht, der geiſtlichen Hitze zu einem Behaͤlt- nis diene, ſiehet man offenbar aus der Hitze des Leibes, die von der Hitze ſeines Geiſtes an- gereitzt, und von ihr unterſtuͤtzt wird; vor- nehmlich wird es offenbar aus der Fruͤhlings- und Sommers-Hitze bey allen Arten der Thie- re, die von Jahr zu Jahr eben zu der Zeit wie- der in ihre Liebe kommen; nicht etwa, als ob es dieſe Hitze mache, ſondern weil ſie die Koͤr- per der Thiere bequem macht, die Hitze aus der geiſtlichen Welt aufzunehmen, welche auch auf die Thiere einen Einfluß hat, denn die geiſtliche Welt fließt in die natuͤrliche ein, als wie
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Von der Hoͤlle.
Sonne der Welt; die Hitze aus der Sonne
des Himmels oder aus dem Herrn, iſt eine geiſt-
liche Hitze, welche in ihrem Weſen die Liebe
iſt, man leſe oben Num. 126-140; aber die
Hitze aus der Sonne der Welt iſt eine natuͤr-
liche Hitze, die in ihrem Weſen nicht die Liebe
iſt, ſondern der geiſtlichen Hitze oder Liebe zu
einem Behaͤltnis dienet: daß die Liebe in ih-
rem Weſen eine Waͤrme oder Hitze ſey, kann
man deutlich abnehmen von der Erhitzung des
Gemuͤths, und von der daher ruͤhrenden Erhi-
tzung des Leibes, welche aus der Liebe entſteht,
und ſich nach dem Grad und nach der Be-
ſchaffenheit der Liebe verhaͤlt, und dieſes bey
dem Menſchen im Winter ſowohl, als im
Sommer, ingleichen kann man es auch von
der Erhitzung des Bluts abnehmen; daß die
natuͤrliche Hitze, die aus der Sonne der Welt
entſteht, der geiſtlichen Hitze zu einem Behaͤlt-
nis diene, ſiehet man offenbar aus der Hitze
des Leibes, die von der Hitze ſeines Geiſtes an-
gereitzt, und von ihr unterſtuͤtzt wird; vor-
nehmlich wird es offenbar aus der Fruͤhlings-
und Sommers-Hitze bey allen Arten der Thie-
re, die von Jahr zu Jahr eben zu der Zeit wie-
der in ihre Liebe kommen; nicht etwa, als ob
es dieſe Hitze mache, ſondern weil ſie die Koͤr-
per der Thiere bequem macht, die Hitze aus
der geiſtlichen Welt aufzunehmen, welche auch
auf die Thiere einen Einfluß hat, denn die
geiſtliche Welt fließt in die natuͤrliche ein, als
wie
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