Thiere herumlaufen; ingleichen auch hinter den Höllen in der mitternächtlichen Gegend. Hinter den Höllen aber in der mittägigen Ge- gend sind Wüsteneyen, die ich schon oben er- wehnt habe. So viel von der Lage der Höllen.
588. Was die Vielheit der Höllen anbe- trifft, so sind so viele Höllen, als englische Gesellschaften in den Himmeln sind, weil einer jeden himmlischen Gesellschaft eine höl- lische Gesellschaft entgegen stehet; daß die himmlische Gesellschaften unzählig, und al- le nach dem Guten der Liebe, der thätigen Lie- be und des Glaubens unterschieden seyen, le- se man in dem Artikel von den Gesellschaf- ten, aus welchen die Himmel bestehen, Num. 41-50; und in dem Artikel von der uner- meßlichen Grösse des Himmels, Num. 415- 420; eben so ist es nun auch mit den hölli- schen Gesellschaften, diese sind nach dem Bö- sen unterschieden, das dem Guten entgegen stehet. Jegliches Böse ist von unendlicher Mannigfaltigkeit, gleichwie jegliches Gute; daß dem also sey, können diejenigen nicht fassen, die von einer jeden Bosheit, als zum Exempel von der Verachtung, von der Feind- schaft, von dem Haß, von der Rache, von dem Betrug, und von andern dergleichen Bos- heiten nur einen einfachen Begriff haben, sie müssen aber wissen, daß eine jede Art dieser Bosheiten so viele besondere Unterschiede in
sich
Von der Hoͤlle.
Thiere herumlaufen; ingleichen auch hinter den Hoͤllen in der mitternaͤchtlichen Gegend. Hinter den Hoͤllen aber in der mittaͤgigen Ge- gend ſind Wuͤſteneyen, die ich ſchon oben er- wehnt habe. So viel von der Lage der Hoͤllen.
588. Was die Vielheit der Hoͤllen anbe- trifft, ſo ſind ſo viele Hoͤllen, als engliſche Geſellſchaften in den Himmeln ſind, weil einer jeden himmliſchen Geſellſchaft eine hoͤl- liſche Geſellſchaft entgegen ſtehet; daß die himmliſche Geſellſchaften unzaͤhlig, und al- le nach dem Guten der Liebe, der thaͤtigen Lie- be und des Glaubens unterſchieden ſeyen, le- ſe man in dem Artikel von den Geſellſchaf- ten, aus welchen die Himmel beſtehen, Num. 41-50; und in dem Artikel von der uner- meßlichen Groͤſſe des Himmels, Num. 415- 420; eben ſo iſt es nun auch mit den hoͤlli- ſchen Geſellſchaften, dieſe ſind nach dem Boͤ- ſen unterſchieden, das dem Guten entgegen ſtehet. Jegliches Boͤſe iſt von unendlicher Mannigfaltigkeit, gleichwie jegliches Gute; daß dem alſo ſey, koͤnnen diejenigen nicht faſſen, die von einer jeden Bosheit, als zum Exempel von der Verachtung, von der Feind- ſchaft, von dem Haß, von der Rache, von dem Betrug, und von andern dergleichen Bos- heiten nur einen einfachen Begriff haben, ſie muͤſſen aber wiſſen, daß eine jede Art dieſer Bosheiten ſo viele beſondere Unterſchiede in
ſich
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Von der Hoͤlle.
Thiere herumlaufen; ingleichen auch hinter
den Hoͤllen in der mitternaͤchtlichen Gegend.
Hinter den Hoͤllen aber in der mittaͤgigen Ge-
gend ſind Wuͤſteneyen, die ich ſchon oben er-
wehnt habe. So viel von der Lage der Hoͤllen.
588. Was die Vielheit der Hoͤllen anbe-
trifft, ſo ſind ſo viele Hoͤllen, als engliſche
Geſellſchaften in den Himmeln ſind, weil
einer jeden himmliſchen Geſellſchaft eine hoͤl-
liſche Geſellſchaft entgegen ſtehet; daß die
himmliſche Geſellſchaften unzaͤhlig, und al-
le nach dem Guten der Liebe, der thaͤtigen Lie-
be und des Glaubens unterſchieden ſeyen, le-
ſe man in dem Artikel von den Geſellſchaf-
ten, aus welchen die Himmel beſtehen, Num.
41-50; und in dem Artikel von der uner-
meßlichen Groͤſſe des Himmels, Num. 415-
420; eben ſo iſt es nun auch mit den hoͤlli-
ſchen Geſellſchaften, dieſe ſind nach dem Boͤ-
ſen unterſchieden, das dem Guten entgegen
ſtehet. Jegliches Boͤſe iſt von unendlicher
Mannigfaltigkeit, gleichwie jegliches Gute;
daß dem alſo ſey, koͤnnen diejenigen nicht
faſſen, die von einer jeden Bosheit, als zum
Exempel von der Verachtung, von der Feind-
ſchaft, von dem Haß, von der Rache, von
dem Betrug, und von andern dergleichen Bos-
heiten nur einen einfachen Begriff haben, ſie
muͤſſen aber wiſſen, daß eine jede Art dieſer
Bosheiten ſo viele beſondere Unterſchiede in
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/428>, abgerufen am 21.11.2024.
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