Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Von der Hölle. schen dem Wahren und Falschen ein Gleich-gewicht, aber dieses hängt von dem Gleichge- wicht zwischen dem Guten und Bösen ab: das Gleichgewicht zwischen dem Wahren und Falschen ist so, wie das zwischen dem Licht und Schatten, die um so viel in die Dinge des Gewächsreichs würken, um so viel in dem Licht und Schatten Hitze und Kälte ist; daß das Licht und der Schatten aus sich sel- ber nichts würken, sondern daß es die Hitze sey, die durch selbige würket, kann man ab- nehmen von eben dem Licht und Schatten zur Winters- und Frühlings-Zeit. Diese Vergleichung des Wahren und Falschen mit dem Licht und Schatten kommt aus der Ue- bereinstimmung, denn das Wahre stimmet mit dem Licht, das Falsche mit dem Schat- ten, und die Hitze mit dem Guten der Liebe überein, auch ist das geistliche Licht das Wah- re, der geistliche Schatten ist das Falsche, und die geistliche Hitze oder Wärme ist das Gute der Liebe; hiervon lese man in dem Artikel von dem Licht und der Wärme im Himmel Num. 126-140. 590. Zwischen Himmel und Hölle ist ein gewicht f
Von der Hoͤlle. ſchen dem Wahren und Falſchen ein Gleich-gewicht, aber dieſes haͤngt von dem Gleichge- wicht zwiſchen dem Guten und Boͤſen ab: das Gleichgewicht zwiſchen dem Wahren und Falſchen iſt ſo, wie das zwiſchen dem Licht und Schatten, die um ſo viel in die Dinge des Gewaͤchsreichs wuͤrken, um ſo viel in dem Licht und Schatten Hitze und Kaͤlte iſt; daß das Licht und der Schatten aus ſich ſel- ber nichts wuͤrken, ſondern daß es die Hitze ſey, die durch ſelbige wuͤrket, kann man ab- nehmen von eben dem Licht und Schatten zur Winters- und Fruͤhlings-Zeit. Dieſe Vergleichung des Wahren und Falſchen mit dem Licht und Schatten kommt aus der Ue- bereinſtimmung, denn das Wahre ſtimmet mit dem Licht, das Falſche mit dem Schat- ten, und die Hitze mit dem Guten der Liebe uͤberein, auch iſt das geiſtliche Licht das Wah- re, der geiſtliche Schatten iſt das Falſche, und die geiſtliche Hitze oder Waͤrme iſt das Gute der Liebe; hiervon leſe man in dem Artikel von dem Licht und der Waͤrme im Himmel Num. 126-140. 590. Zwiſchen Himmel und Hoͤlle iſt ein gewicht f
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Von der Hoͤlle.
ſchen dem Wahren und Falſchen ein Gleich-
gewicht, aber dieſes haͤngt von dem Gleichge-
wicht zwiſchen dem Guten und Boͤſen ab:
das Gleichgewicht zwiſchen dem Wahren und
Falſchen iſt ſo, wie das zwiſchen dem Licht
und Schatten, die um ſo viel in die Dinge
des Gewaͤchsreichs wuͤrken, um ſo viel in
dem Licht und Schatten Hitze und Kaͤlte iſt;
daß das Licht und der Schatten aus ſich ſel-
ber nichts wuͤrken, ſondern daß es die Hitze
ſey, die durch ſelbige wuͤrket, kann man ab-
nehmen von eben dem Licht und Schatten
zur Winters- und Fruͤhlings-Zeit. Dieſe
Vergleichung des Wahren und Falſchen mit
dem Licht und Schatten kommt aus der Ue-
bereinſtimmung, denn das Wahre ſtimmet
mit dem Licht, das Falſche mit dem Schat-
ten, und die Hitze mit dem Guten der Liebe
uͤberein, auch iſt das geiſtliche Licht das Wah-
re, der geiſtliche Schatten iſt das Falſche,
und die geiſtliche Hitze oder Waͤrme iſt das
Gute der Liebe; hiervon leſe man in dem
Artikel von dem Licht und der Waͤrme im
Himmel Num. 126-140.
590. Zwiſchen Himmel und Hoͤlle iſt ein
immerwaͤhrendes Gleichgewicht; aus der Hoͤl-
le duͤnſtet und ſteiget das Beſtreben, Boͤſes
zu thun, beſtaͤndig auf, und aus dem Him-
mel duͤnſtet und ſteiget das Beſtreben, Gutes
zu thun, beſtaͤndig herab; in dieſem Gleich-
gewicht
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