Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Von dem Planeten
seyen, gut sind. Da dieses geschahe, spühr-
te ich in dem Hirn eine gewaltige Verände-
rung, und daher eine starke Würkung Dar-
aus konnte ich schliessen, daß die Geister der
Venus, welche von jener Seite des Plane-
ten sind, mit den Geistern des Mercurs über-
einstimmten, und daß sie sich bezögen auf das
Gedächtniß der immateriellen Sachen als
übereinstimmend mit dem Gedächtniß imma-
terieller Dinge, welches die Geister des Mer-
curs haben, deswegen wurde (in mir) eine
grössere Würkung von ihnen empfunden, als
sie da waren.

Jch verlangte zu wissen, wie die Men-
schen auf der Erde des Mercurs aussehen,
und wie ihr Leib gestaltet, ob sie den Men-
schen unserer Erde gleich seyen? Darauf
stellte sich vor meine Augen eine Frau, die
denjenigen auf unserer Erde ganz gleich war,
sie war schön von Angesicht, aber kleiner als
dic Frauen auf unserer Erde, sie war auch
rahner von Leib, aber von gleicher Höhe,
auf dem Kopf war sie mit Leinwand, zwar
nicht nach der Kunst, aber doch anständig be-
kleidet. Es präsentirte sich mir auch ein
Mann, welcher auch rahner von Leib war,
als die Männer auf unserer Erde sind; die-
ser hatte ein dunkelblaues, dem Leib geschmei-
dig angemessenes Kleid an ohne Falten, und
ohne daß etwas hervor stach; man sagte mir,

daß

Von dem Planeten
ſeyen, gut ſind. Da dieſes geſchahe, ſpühr-
te ich in dem Hirn eine gewaltige Verände-
rung, und daher eine ſtarke Würkung Dar-
aus konnte ich ſchlieſſen, daß die Geiſter der
Venus, welche von jener Seite des Plane-
ten ſind, mit den Geiſtern des Mercurs über-
einſtimmten, und daß ſie ſich bezögen auf das
Gedächtniß der immateriellen Sachen als
übereinſtimmend mit dem Gedächtniß imma-
terieller Dinge, welches die Geiſter des Mer-
curs haben, deswegen wurde (in mir) eine
gröſſere Würkung von ihnen empfunden, als
ſie da waren.

Jch verlangte zu wiſſen, wie die Men-
ſchen auf der Erde des Mercurs ausſehen,
und wie ihr Leib geſtaltet, ob ſie den Men-
ſchen unſerer Erde gleich ſeyen? Darauf
ſtellte ſich vor meine Augen eine Frau, die
denjenigen auf unſerer Erde ganz gleich war,
ſie war ſchön von Angeſicht, aber kleiner als
dic Frauen auf unſerer Erde, ſie war auch
rahner von Leib, aber von gleicher Höhe,
auf dem Kopf war ſie mit Leinwand, zwar
nicht nach der Kunſt, aber doch anſtändig be-
kleidet. Es präſentirte ſich mir auch ein
Mann, welcher auch rahner von Leib war,
als die Männer auf unſerer Erde ſind; die-
ſer hatte ein dunkelblaues, dem Leib geſchmei-
dig angemeſſenes Kleid an ohne Falten, und
ohne daß etwas hervor ſtach; man ſagte mir,

daß
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0122" n="118"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von dem Planeten</hi></fw><lb/>
&#x017F;eyen, gut &#x017F;ind. Da die&#x017F;es ge&#x017F;chahe, &#x017F;pühr-<lb/>
te ich in dem Hirn eine gewaltige Verände-<lb/>
rung, und daher eine &#x017F;tarke Würkung Dar-<lb/>
aus konnte ich &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en, daß die Gei&#x017F;ter der<lb/>
Venus, welche von jener Seite des Plane-<lb/>
ten &#x017F;ind, mit den Gei&#x017F;tern des Mercurs über-<lb/>
ein&#x017F;timmten, und daß &#x017F;ie &#x017F;ich bezögen auf das<lb/>
Gedächtniß der immateriellen Sachen als<lb/>
überein&#x017F;timmend mit dem Gedächtniß imma-<lb/>
terieller Dinge, welches die Gei&#x017F;ter des Mer-<lb/>
curs haben, deswegen wurde (in mir) eine<lb/>
grö&#x017F;&#x017F;ere Würkung von ihnen empfunden, als<lb/>
&#x017F;ie da waren.</p><lb/>
            <p>Jch verlangte zu wi&#x017F;&#x017F;en, wie die Men-<lb/>
&#x017F;chen auf der Erde des Mercurs aus&#x017F;ehen,<lb/>
und wie ihr Leib ge&#x017F;taltet, ob &#x017F;ie den Men-<lb/>
&#x017F;chen un&#x017F;erer Erde gleich &#x017F;eyen? Darauf<lb/>
&#x017F;tellte &#x017F;ich vor meine Augen eine Frau, die<lb/>
denjenigen auf un&#x017F;erer Erde ganz gleich war,<lb/>
&#x017F;ie war &#x017F;chön von Ange&#x017F;icht, aber kleiner als<lb/>
dic Frauen auf un&#x017F;erer Erde, &#x017F;ie war auch<lb/>
rahner von Leib, aber von gleicher Höhe,<lb/>
auf dem Kopf war &#x017F;ie mit Leinwand, zwar<lb/>
nicht nach der Kun&#x017F;t, aber doch an&#x017F;tändig be-<lb/>
kleidet. Es prä&#x017F;entirte &#x017F;ich mir auch ein<lb/>
Mann, welcher auch rahner von Leib war,<lb/>
als die Männer auf un&#x017F;erer Erde &#x017F;ind; die-<lb/>
&#x017F;er hatte ein dunkelblaues, dem Leib ge&#x017F;chmei-<lb/>
dig angeme&#x017F;&#x017F;enes Kleid an ohne Falten, und<lb/>
ohne daß etwas hervor &#x017F;tach; man &#x017F;agte mir,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">daß</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[118/0122] Von dem Planeten ſeyen, gut ſind. Da dieſes geſchahe, ſpühr- te ich in dem Hirn eine gewaltige Verände- rung, und daher eine ſtarke Würkung Dar- aus konnte ich ſchlieſſen, daß die Geiſter der Venus, welche von jener Seite des Plane- ten ſind, mit den Geiſtern des Mercurs über- einſtimmten, und daß ſie ſich bezögen auf das Gedächtniß der immateriellen Sachen als übereinſtimmend mit dem Gedächtniß imma- terieller Dinge, welches die Geiſter des Mer- curs haben, deswegen wurde (in mir) eine gröſſere Würkung von ihnen empfunden, als ſie da waren. Jch verlangte zu wiſſen, wie die Men- ſchen auf der Erde des Mercurs ausſehen, und wie ihr Leib geſtaltet, ob ſie den Men- ſchen unſerer Erde gleich ſeyen? Darauf ſtellte ſich vor meine Augen eine Frau, die denjenigen auf unſerer Erde ganz gleich war, ſie war ſchön von Angeſicht, aber kleiner als dic Frauen auf unſerer Erde, ſie war auch rahner von Leib, aber von gleicher Höhe, auf dem Kopf war ſie mit Leinwand, zwar nicht nach der Kunſt, aber doch anſtändig be- kleidet. Es präſentirte ſich mir auch ein Mann, welcher auch rahner von Leib war, als die Männer auf unſerer Erde ſind; die- ſer hatte ein dunkelblaues, dem Leib geſchmei- dig angemeſſenes Kleid an ohne Falten, und ohne daß etwas hervor ſtach; man ſagte mir, daß

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/122
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/122>, abgerufen am 23.11.2024.