nigen geläugnet wird, daß es dergleichen ge- be. Dieses wird gesagt, damit durch eine Parallelstelle erläutert werde, wie der Zu- stand derer, die in dem Planeten Jupiter sind, beschaffen, und woher ihre Frömmig- keit und Weisheit komme, davon ich im fol- gendem mehrers sagen will.
Durch einen langen Umgang mit den Gei- stern des Jupiters erkannte ich, daß sie fröm- mer als die Geister vieler anderen Erden wa- ren. Jhr Anfall, als sie ankamen, wovon alsdann ein Aufenthalt und Einfluß ent- stund, war so gelind und angenehm, daß ich es nicht ausdrucken kann. Die Beschaffen- heit eines jedweden Geistes zeigt sich in dem andern Leben durch den Einfluß, der eine Mittheilung seiner Rührungen (affectionis) ist, die Frömmigkeit offenbart sich durch das Angenehme und Sanfte; durch das Sanfte, weil er sich fürchtet zu schaden, und durch das Angenehme, weil er gern Gutes thut; das Sanfte und Angenehme des Einflusses der guten Geister von unserer Erde habe ich von jener ihrem sehr deutlich unterscheiden kön- nen. Sie sagten, wann eine geringe Zwi- stigkeit unter ihnen vorkomme, daß sich wie ein dünner weisser Strahl, wie bey einem Blitz, oder wie ein Bündlein (fasciola) wor- inn schimmernde und herumirrende Sterne sind, sehen lasse, sie geben sich aber bald wie-
der
Von dem Planeten
nigen geläugnet wird, daß es dergleichen ge- be. Dieſes wird geſagt, damit durch eine Parallelſtelle erläutert werde, wie der Zu- ſtand derer, die in dem Planeten Jupiter ſind, beſchaffen, und woher ihre Frömmig- keit und Weisheit komme, davon ich im fol- gendem mehrers ſagen will.
Durch einen langen Umgang mit den Gei- ſtern des Jupiters erkannte ich, daß ſie fröm- mer als die Geiſter vieler anderen Erden wa- ren. Jhr Anfall, als ſie ankamen, wovon alsdann ein Aufenthalt und Einfluß ent- ſtund, war ſo gelind und angenehm, daß ich es nicht ausdrucken kann. Die Beſchaffen- heit eines jedweden Geiſtes zeigt ſich in dem andern Leben durch den Einfluß, der eine Mittheilung ſeiner Rührungen (affectionis) iſt, die Frömmigkeit offenbart ſich durch das Angenehme und Sanfte; durch das Sanfte, weil er ſich fürchtet zu ſchaden, und durch das Angenehme, weil er gern Gutes thut; das Sanfte und Angenehme des Einfluſſes der guten Geiſter von unſerer Erde habe ich von jener ihrem ſehr deutlich unterſcheiden kön- nen. Sie ſagten, wann eine geringe Zwi- ſtigkeit unter ihnen vorkomme, daß ſich wie ein dünner weiſſer Strahl, wie bey einem Blitz, oder wie ein Bündlein (faſciola) wor- inn ſchimmernde und herumirrende Sterne ſind, ſehen laſſe, ſie geben ſich aber bald wie-
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Von dem Planeten
nigen geläugnet wird, daß es dergleichen ge-
be. Dieſes wird geſagt, damit durch eine
Parallelſtelle erläutert werde, wie der Zu-
ſtand derer, die in dem Planeten Jupiter
ſind, beſchaffen, und woher ihre Frömmig-
keit und Weisheit komme, davon ich im fol-
gendem mehrers ſagen will.
Durch einen langen Umgang mit den Gei-
ſtern des Jupiters erkannte ich, daß ſie fröm-
mer als die Geiſter vieler anderen Erden wa-
ren. Jhr Anfall, als ſie ankamen, wovon
alsdann ein Aufenthalt und Einfluß ent-
ſtund, war ſo gelind und angenehm, daß ich
es nicht ausdrucken kann. Die Beſchaffen-
heit eines jedweden Geiſtes zeigt ſich in dem
andern Leben durch den Einfluß, der eine
Mittheilung ſeiner Rührungen (affectionis)
iſt, die Frömmigkeit offenbart ſich durch das
Angenehme und Sanfte; durch das Sanfte,
weil er ſich fürchtet zu ſchaden, und durch das
Angenehme, weil er gern Gutes thut; das
Sanfte und Angenehme des Einfluſſes der
guten Geiſter von unſerer Erde habe ich von
jener ihrem ſehr deutlich unterſcheiden kön-
nen. Sie ſagten, wann eine geringe Zwi-
ſtigkeit unter ihnen vorkomme, daß ſich wie
ein dünner weiſſer Strahl, wie bey einem
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/128>, abgerufen am 16.07.2024.
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