in ihren Zeltern dem Einigen HErrn, und singen Jhm auch nach ihrer Art Psalmen.
Ferner bin ich unterrichtet worden, daß es auf jener Erde auch solche gebe, die sich Heilige nennen, und bey Strafe ihren Knechten, deren sie viel annehmen, befehlen, daß sie sie Herren nennen; sie verbieten ihnen auch, den HErrn der ganzen Welt anzube- ten, und sagen, daß diese Herren die Mittler seyen, und daß sie ihre Bitten zu dem HErrn der ganzen Welt bringen würden. Sie nen- nen den HErrn der ganzen Welt, der unser HErr ist, nicht den Einigen HErrn wie die übrigen, sondern den allerhöchsten HErrn, weil sie sich Herren nennen. Sie nennen die Sonne der Welt das Angesicht des höch- sten HErrn, und glauben, daß daselbst seine Wohnung sey, weswegen sie auch die Son- ne anbeten. Sie werden von den übrigen Einwohnern verabscheuet, und diese wollen keinen Umgang mit ihnen haben, sowohl, weil sie die Sonne anbeten, als auch, weil fie sich Herren nennen, und von ihren Die- nern als Mittelsgötter verehrt werden. Die Geister zeigten mir die Decke ihres Haupts, welches ein zugespitzter (turritus) Hut war, von einer dunklen Farbe. Jn dem andern Leben erscheinen sie zur Linken in einer gewis- sen Höhe, und sitzen daselbst wie Götzen, und werden auch im Anfang von den Dienern,
die
K 3
Jupiter.
in ihren Zeltern dem Einigen HErrn, und ſingen Jhm auch nach ihrer Art Pſalmen.
Ferner bin ich unterrichtet worden, daß es auf jener Erde auch ſolche gebe, die ſich Heilige nennen, und bey Strafe ihren Knechten, deren ſie viel annehmen, befehlen, daß ſie ſie Herren nennen; ſie verbieten ihnen auch, den HErrn der ganzen Welt anzube- ten, und ſagen, daß dieſe Herren die Mittler ſeyen, und daß ſie ihre Bitten zu dem HErrn der ganzen Welt bringen würden. Sie nen- nen den HErrn der ganzen Welt, der unſer HErr iſt, nicht den Einigen HErrn wie die übrigen, ſondern den allerhöchſten HErrn, weil ſie ſich Herren nennen. Sie nennen die Sonne der Welt das Angeſicht des höch- ſten HErrn, und glauben, daß daſelbſt ſeine Wohnung ſey, weswegen ſie auch die Son- ne anbeten. Sie werden von den übrigen Einwohnern verabſcheuet, und dieſe wollen keinen Umgang mit ihnen haben, ſowohl, weil ſie die Sonne anbeten, als auch, weil fie ſich Herren nennen, und von ihren Die- nern als Mittelsgötter verehrt werden. Die Geiſter zeigten mir die Decke ihres Haupts, welches ein zugeſpitzter (turritus) Hut war, von einer dunklen Farbe. Jn dem andern Leben erſcheinen ſie zur Linken in einer gewiſ- ſen Höhe, und ſitzen daſelbſt wie Götzen, und werden auch im Anfang von den Dienern,
die
K 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0153"n="149"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Jupiter.</hi></fw><lb/>
in ihren Zeltern dem Einigen HErrn, und<lb/>ſingen Jhm auch nach ihrer Art Pſalmen.</p><lb/><p>Ferner bin ich unterrichtet worden,<lb/>
daß es auf jener Erde auch ſolche gebe, die<lb/>ſich Heilige nennen, und bey Strafe ihren<lb/>
Knechten, deren ſie viel annehmen, befehlen,<lb/>
daß ſie ſie Herren nennen; ſie verbieten ihnen<lb/>
auch, den HErrn der ganzen Welt anzube-<lb/>
ten, und ſagen, daß dieſe Herren die Mittler<lb/>ſeyen, und daß ſie ihre Bitten zu dem HErrn<lb/>
der ganzen Welt bringen würden. Sie nen-<lb/>
nen den HErrn der ganzen Welt, der unſer<lb/>
HErr iſt, nicht den Einigen HErrn wie die<lb/>
übrigen, ſondern den allerhöchſten HErrn,<lb/>
weil ſie ſich Herren nennen. Sie nennen<lb/>
die Sonne der Welt das Angeſicht des höch-<lb/>ſten HErrn, und glauben, daß daſelbſt ſeine<lb/>
Wohnung ſey, weswegen ſie auch die Son-<lb/>
ne anbeten. Sie werden von den übrigen<lb/>
Einwohnern verabſcheuet, und dieſe wollen<lb/>
keinen Umgang mit ihnen haben, ſowohl,<lb/>
weil ſie die Sonne anbeten, als auch, weil<lb/>
fie ſich Herren nennen, und von ihren Die-<lb/>
nern als Mittelsgötter verehrt werden. Die<lb/>
Geiſter zeigten mir die Decke ihres Haupts,<lb/>
welches ein zugeſpitzter (<hirendition="#aq">turritus</hi>) Hut war,<lb/>
von einer dunklen Farbe. Jn dem andern<lb/>
Leben erſcheinen ſie zur Linken in einer gewiſ-<lb/>ſen Höhe, und ſitzen daſelbſt wie Götzen, und<lb/>
werden auch im Anfang von den Dienern,<lb/><fwplace="bottom"type="sig">K 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">die</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[149/0153]
Jupiter.
in ihren Zeltern dem Einigen HErrn, und
ſingen Jhm auch nach ihrer Art Pſalmen.
Ferner bin ich unterrichtet worden,
daß es auf jener Erde auch ſolche gebe, die
ſich Heilige nennen, und bey Strafe ihren
Knechten, deren ſie viel annehmen, befehlen,
daß ſie ſie Herren nennen; ſie verbieten ihnen
auch, den HErrn der ganzen Welt anzube-
ten, und ſagen, daß dieſe Herren die Mittler
ſeyen, und daß ſie ihre Bitten zu dem HErrn
der ganzen Welt bringen würden. Sie nen-
nen den HErrn der ganzen Welt, der unſer
HErr iſt, nicht den Einigen HErrn wie die
übrigen, ſondern den allerhöchſten HErrn,
weil ſie ſich Herren nennen. Sie nennen
die Sonne der Welt das Angeſicht des höch-
ſten HErrn, und glauben, daß daſelbſt ſeine
Wohnung ſey, weswegen ſie auch die Son-
ne anbeten. Sie werden von den übrigen
Einwohnern verabſcheuet, und dieſe wollen
keinen Umgang mit ihnen haben, ſowohl,
weil ſie die Sonne anbeten, als auch, weil
fie ſich Herren nennen, und von ihren Die-
nern als Mittelsgötter verehrt werden. Die
Geiſter zeigten mir die Decke ihres Haupts,
welches ein zugeſpitzter (turritus) Hut war,
von einer dunklen Farbe. Jn dem andern
Leben erſcheinen ſie zur Linken in einer gewiſ-
ſen Höhe, und ſitzen daſelbſt wie Götzen, und
werden auch im Anfang von den Dienern,
die
K 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/153>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.