Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite
Saturn.

Ferner bekam ich von den Geistern jener
Erde Nachricht von den Einwohnern, was es
für eine Bewandtniß mit ihren gesellschaftli-
chen Verbindungen habe, und anders mehr.
Sie sagten, daß sie in Familien abgesondert
leben, eine jede Familie besonders und nicht
bey der andern, also Mann und Weib mit
ihren Kindern beysammen, und daß sie, wenn sie
sich verheirathen, von dem Hause ihrer Eltern
getrennet werden, und es nicht mehr achten.
Deswegen erscheinen die Geister von jener Er-
de Paar und Paar weise. Jch vernahm auch,
daß sie um den Lebensunterhalt und Kleidung
wenig bekümmert sind, daß sie Früchte und
Hülsengemüse essen, die ihre Erde hervorbringt,
und daß sie leicht gekleidet seyen, weil sie ei-
ne dicke Haut oder Rock wider die Kälte um
sich haben; daß überdieß alle auf ihrer Erde
wissen, daß sie nach dem Tod leben werden,
und daß sie deswegen auch aus ihren Leibern
nichts machen, nur in so fern des Lebens hal-
ber, welches, wie sie sagen, fortdauren und
dem HErrn dienen werde; daß sie daher auch
die Leichname der Verstorbenen nicht begraben,
sondern hinwerfen, und mit Zweigen von den
Bäumen aus dem Wald bedecken.

Als sie wegen jenes großen Rings befragt
wurden, welcher von unserer Erde sich über
den Gesichtskreis jenes Planeten zu erheben,
und die Stellungen zu verändern scheinet, so

sag-
Sw. Sch. III. Th. N
Saturn.

Ferner bekam ich von den Geiſtern jener
Erde Nachricht von den Einwohnern, was es
für eine Bewandtniß mit ihren geſellſchaftli-
chen Verbindungen habe, und anders mehr.
Sie ſagten, daß ſie in Familien abgeſondert
leben, eine jede Familie beſonders und nicht
bey der andern, alſo Mann und Weib mit
ihren Kindern beyſammen, und daß ſie, wenn ſie
ſich verheirathen, von dem Hauſe ihrer Eltern
getrennet werden, und es nicht mehr achten.
Deswegen erſcheinen die Geiſter von jener Er-
de Paar und Paar weiſe. Jch vernahm auch,
daß ſie um den Lebensunterhalt und Kleidung
wenig bekümmert ſind, daß ſie Früchte und
Hülſengemüſe eſſen, die ihre Erde hervorbringt,
und daß ſie leicht gekleidet ſeyen, weil ſie ei-
ne dicke Haut oder Rock wider die Kälte um
ſich haben; daß überdieß alle auf ihrer Erde
wiſſen, daß ſie nach dem Tod leben werden,
und daß ſie deswegen auch aus ihren Leibern
nichts machen, nur in ſo fern des Lebens hal-
ber, welches, wie ſie ſagen, fortdauren und
dem HErrn dienen werde; daß ſie daher auch
die Leichname der Verſtorbenen nicht begraben,
ſondern hinwerfen, und mit Zweigen von den
Bäumen aus dem Wald bedecken.

Als ſie wegen jenes großen Rings befragt
wurden, welcher von unſerer Erde ſich über
den Geſichtskreis jenes Planeten zu erheben,
und die Stellungen zu verändern ſcheinet, ſo

ſag-
Sw. Sch. III. Th. N
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0197" n="193"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Saturn.</hi> </fw><lb/>
            <p>Ferner bekam ich von den Gei&#x017F;tern jener<lb/>
Erde Nachricht von den Einwohnern, was es<lb/>
für eine Bewandtniß mit ihren ge&#x017F;ell&#x017F;chaftli-<lb/>
chen Verbindungen habe, und anders mehr.<lb/>
Sie &#x017F;agten, daß &#x017F;ie in Familien abge&#x017F;ondert<lb/>
leben, eine jede Familie be&#x017F;onders und nicht<lb/>
bey der andern, al&#x017F;o Mann und Weib mit<lb/>
ihren Kindern bey&#x017F;ammen, und daß &#x017F;ie, wenn &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;ich verheirathen, von dem Hau&#x017F;e ihrer Eltern<lb/>
getrennet werden, und es nicht mehr achten.<lb/>
Deswegen er&#x017F;cheinen die Gei&#x017F;ter von jener Er-<lb/>
de Paar und Paar wei&#x017F;e. Jch vernahm auch,<lb/>
daß &#x017F;ie um den Lebensunterhalt und Kleidung<lb/>
wenig bekümmert &#x017F;ind, daß &#x017F;ie Früchte und<lb/>
Hül&#x017F;engemü&#x017F;e e&#x017F;&#x017F;en, die ihre Erde hervorbringt,<lb/>
und daß &#x017F;ie leicht gekleidet &#x017F;eyen, weil &#x017F;ie ei-<lb/>
ne dicke Haut oder Rock wider die Kälte um<lb/>
&#x017F;ich haben; daß überdieß alle auf ihrer Erde<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en, daß &#x017F;ie nach dem Tod leben werden,<lb/>
und daß &#x017F;ie deswegen auch aus ihren Leibern<lb/>
nichts machen, nur in &#x017F;o fern des Lebens hal-<lb/>
ber, welches, wie &#x017F;ie &#x017F;agen, fortdauren und<lb/>
dem HErrn dienen werde; daß &#x017F;ie daher auch<lb/>
die Leichname der Ver&#x017F;torbenen nicht begraben,<lb/>
&#x017F;ondern hinwerfen, und mit Zweigen von den<lb/>
Bäumen aus dem Wald bedecken.</p><lb/>
            <p>Als &#x017F;ie wegen jenes großen Rings befragt<lb/>
wurden, welcher von un&#x017F;erer Erde &#x017F;ich über<lb/>
den Ge&#x017F;ichtskreis jenes Planeten zu erheben,<lb/>
und die Stellungen zu verändern &#x017F;cheinet, &#x017F;o<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Sw. Sch.</hi><hi rendition="#aq">III.</hi><hi rendition="#fr">Th.</hi> N</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ag-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[193/0197] Saturn. Ferner bekam ich von den Geiſtern jener Erde Nachricht von den Einwohnern, was es für eine Bewandtniß mit ihren geſellſchaftli- chen Verbindungen habe, und anders mehr. Sie ſagten, daß ſie in Familien abgeſondert leben, eine jede Familie beſonders und nicht bey der andern, alſo Mann und Weib mit ihren Kindern beyſammen, und daß ſie, wenn ſie ſich verheirathen, von dem Hauſe ihrer Eltern getrennet werden, und es nicht mehr achten. Deswegen erſcheinen die Geiſter von jener Er- de Paar und Paar weiſe. Jch vernahm auch, daß ſie um den Lebensunterhalt und Kleidung wenig bekümmert ſind, daß ſie Früchte und Hülſengemüſe eſſen, die ihre Erde hervorbringt, und daß ſie leicht gekleidet ſeyen, weil ſie ei- ne dicke Haut oder Rock wider die Kälte um ſich haben; daß überdieß alle auf ihrer Erde wiſſen, daß ſie nach dem Tod leben werden, und daß ſie deswegen auch aus ihren Leibern nichts machen, nur in ſo fern des Lebens hal- ber, welches, wie ſie ſagen, fortdauren und dem HErrn dienen werde; daß ſie daher auch die Leichname der Verſtorbenen nicht begraben, ſondern hinwerfen, und mit Zweigen von den Bäumen aus dem Wald bedecken. Als ſie wegen jenes großen Rings befragt wurden, welcher von unſerer Erde ſich über den Geſichtskreis jenes Planeten zu erheben, und die Stellungen zu verändern ſcheinet, ſo ſag- Sw. Sch. III. Th. N

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/197
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/197>, abgerufen am 21.11.2024.