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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

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Stiftshütte anzuzünden; dieses war darum,
weil das Feuer die Liebe andeutete: daß der
Mensch entzündet, erwärmet und angeflammt
wird, gleichwie seine Liebe in Eifer geräth, oder
in die Hitze des Zorns entflammt; die Wärme
des Bluts, oder die Lebenswärme der Men-
schen, und überhaupt der Thiere, kommt
nicht anderswoher als aus der Liebe, die das
Leben derselben ausmacht: das höllische Feuer
ist auch nichts anders als die Liebe, die der
himmlischen Liebe entgegen gesetzt oder zuwi-
der ist: daher kommt es nun, daß die gött-
liche Liebe den Engeln erscheinet als wie eine
Sonne in ihrer Welt, feurig, wie unsere
Sonne, wie ich oben gesagt habe, und daß
die Engel in der Wärme sind, je nachdem sie
die Liebe von Jehovah GOtt durch dieselbe
Sonne annehmen. Daraus folget, daß das
Licht daselbst in seinem Wesen die Weisheit
sey; denn die Liebe und die Weisheit sind un-
zertrennlich, wie das Seyn und Würklich-
seyn oder Daseyn, (sicut Esse & Existere) denn
die Liebe hat durch die Weisheit, und nach
Beschaffenheit derselben, ihr Würklichseyn
oder Daseyn; dieses ist eben so wie in unse-
rer Welt, daß die Wärme zur Zeit des Früh-
lings sich mit dem Licht vereiniget, und das
Wachsthum und endlich die Fruchtbringung
hervorbringt: überdieß weiß jedermann, daß
die geistliche Wärme die Liebe ist, und das
geistliche Licht die Weisheit; denn der Mensch

hat

Von der Verbindung
Stiftshütte anzuzünden; dieſes war darum,
weil das Feuer die Liebe andeutete: daß der
Menſch entzündet, erwärmet und angeflammt
wird, gleichwie ſeine Liebe in Eifer geräth, oder
in die Hitze des Zorns entflammt; die Wärme
des Bluts, oder die Lebenswärme der Men-
ſchen, und überhaupt der Thiere, kommt
nicht anderswoher als aus der Liebe, die das
Leben derſelben ausmacht: das hölliſche Feuer
iſt auch nichts anders als die Liebe, die der
himmliſchen Liebe entgegen geſetzt oder zuwi-
der iſt: daher kommt es nun, daß die gött-
liche Liebe den Engeln erſcheinet als wie eine
Sonne in ihrer Welt, feurig, wie unſere
Sonne, wie ich oben geſagt habe, und daß
die Engel in der Wärme ſind, je nachdem ſie
die Liebe von Jehovah GOtt durch dieſelbe
Sonne annehmen. Daraus folget, daß das
Licht daſelbſt in ſeinem Weſen die Weisheit
ſey; denn die Liebe und die Weisheit ſind un-
zertrennlich, wie das Seyn und Würklich-
ſeyn oder Daſeyn, (ſicut Eſſe & Exiſtere) denn
die Liebe hat durch die Weisheit, und nach
Beſchaffenheit derſelben, ihr Würklichſeyn
oder Daſeyn; dieſes iſt eben ſo wie in unſe-
rer Welt, daß die Wärme zur Zeit des Früh-
lings ſich mit dem Licht vereiniget, und das
Wachsthum und endlich die Fruchtbringung
hervorbringt: überdieß weiß jedermann, daß
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[18/0022] Von der Verbindung Stiftshütte anzuzünden; dieſes war darum, weil das Feuer die Liebe andeutete: daß der Menſch entzündet, erwärmet und angeflammt wird, gleichwie ſeine Liebe in Eifer geräth, oder in die Hitze des Zorns entflammt; die Wärme des Bluts, oder die Lebenswärme der Men- ſchen, und überhaupt der Thiere, kommt nicht anderswoher als aus der Liebe, die das Leben derſelben ausmacht: das hölliſche Feuer iſt auch nichts anders als die Liebe, die der himmliſchen Liebe entgegen geſetzt oder zuwi- der iſt: daher kommt es nun, daß die gött- liche Liebe den Engeln erſcheinet als wie eine Sonne in ihrer Welt, feurig, wie unſere Sonne, wie ich oben geſagt habe, und daß die Engel in der Wärme ſind, je nachdem ſie die Liebe von Jehovah GOtt durch dieſelbe Sonne annehmen. Daraus folget, daß das Licht daſelbſt in ſeinem Weſen die Weisheit ſey; denn die Liebe und die Weisheit ſind un- zertrennlich, wie das Seyn und Würklich- ſeyn oder Daſeyn, (ſicut Eſſe & Exiſtere) denn die Liebe hat durch die Weisheit, und nach Beſchaffenheit derſelben, ihr Würklichſeyn oder Daſeyn; dieſes iſt eben ſo wie in unſe- rer Welt, daß die Wärme zur Zeit des Früh- lings ſich mit dem Licht vereiniget, und das Wachsthum und endlich die Fruchtbringung hervorbringt: überdieß weiß jedermann, daß die geiſtliche Wärme die Liebe iſt, und das geiſtliche Licht die Weisheit; denn der Menſch hat

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/22>, abgerufen am 21.11.2024.