insonderheit blaue und Pommeranzen-Farbe, welche sie vor andern lieben. Dieses sind ih- re Baukünste, die sie den prächtigsten Pa- lästen unserer Erde vorziehen.
Ferner sagten sie, die Einwohner woh- nen nicht in der Höhe, sondern auf der Er- de in niedrigen Hütten, (casis) aus der Ur- fache weil das Hohe für den HErrn, der in dem Himmel ist, gehöret, und das Niedrige für die Menschen, die auf Erden sind. Es wurden mir auch ihre Hütten gezeigt, sie wa- ren länglicht, inwendig an den Wänden war ein Bett an dem andern, worinn einer nach dem andern liegt, auf der Seite der Thüre gegen über ist ein in die Runde gebo- gener Platz, vor welchem ein Tisch und hin- ter demselben ein Heerd ist, wovon die gan- ze Kammer helle wird, auf dem Heerd brennt kein Feuer, sondern es ist leuchtend Holz dar- auf, welches so viel Licht von sich giebt, als eine Flamme auf dem Heerd; dieß Holz, sag- ten sie, scheint des Abends, als wenn ein Gluthfeuer darinnen wäre.
Sie sagten, daß sie nicht in Gesellschaf- ten leben, sondern ein jedes Haus für sich, und daß Gesellschaften seyen, wenn sie zunt Gottesdienst zusammen kommen, und daß als- dann die Lehrer unterhalb der Kirche spatzieren gehn, und die andern in den Lauben auf den Seiten
und
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in dem geſtirnten Himmel.
inſonderheit blaue und Pommeranzen-Farbe, welche ſie vor andern lieben. Dieſes ſind ih- re Baukünſte, die ſie den prächtigſten Pa- läſten unſerer Erde vorziehen.
Ferner ſagten ſie, die Einwohner woh- nen nicht in der Höhe, ſondern auf der Er- de in niedrigen Hütten, (caſis) aus der Ur- fache weil das Hohe für den HErrn, der in dem Himmel iſt, gehöret, und das Niedrige für die Menſchen, die auf Erden ſind. Es wurden mir auch ihre Hütten gezeigt, ſie wa- ren länglicht, inwendig an den Wänden war ein Bett an dem andern, worinn einer nach dem andern liegt, auf der Seite der Thüre gegen über iſt ein in die Runde gebo- gener Platz, vor welchem ein Tiſch und hin- ter demſelben ein Heerd iſt, wovon die gan- ze Kammer helle wird, auf dem Heerd brennt kein Feuer, ſondern es iſt leuchtend Holz dar- auf, welches ſo viel Licht von ſich giebt, als eine Flamme auf dem Heerd; dieß Holz, ſag- ten ſie, ſcheint des Abends, als wenn ein Gluthfeuer darinnen wäre.
Sie ſagten, daß ſie nicht in Geſellſchaf- ten leben, ſondern ein jedes Haus für ſich, und daß Geſellſchaften ſeyen, wenn ſie zunt Gottesdienſt zuſammen kommen, und daß als- dann die Lehrer unterhalb der Kirche ſpatzieren gehn, und die andern in den Lauben auf den Seiten
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in dem geſtirnten Himmel.
inſonderheit blaue und Pommeranzen-Farbe,
welche ſie vor andern lieben. Dieſes ſind ih-
re Baukünſte, die ſie den prächtigſten Pa-
läſten unſerer Erde vorziehen.
Ferner ſagten ſie, die Einwohner woh-
nen nicht in der Höhe, ſondern auf der Er-
de in niedrigen Hütten, (caſis) aus der Ur-
fache weil das Hohe für den HErrn, der in
dem Himmel iſt, gehöret, und das Niedrige
für die Menſchen, die auf Erden ſind. Es
wurden mir auch ihre Hütten gezeigt, ſie wa-
ren länglicht, inwendig an den Wänden war
ein Bett an dem andern, worinn einer nach
dem andern liegt, auf der Seite der
Thüre gegen über iſt ein in die Runde gebo-
gener Platz, vor welchem ein Tiſch und hin-
ter demſelben ein Heerd iſt, wovon die gan-
ze Kammer helle wird, auf dem Heerd brennt
kein Feuer, ſondern es iſt leuchtend Holz dar-
auf, welches ſo viel Licht von ſich giebt, als
eine Flamme auf dem Heerd; dieß Holz, ſag-
ten ſie, ſcheint des Abends, als wenn ein
Gluthfeuer darinnen wäre.
Sie ſagten, daß ſie nicht in Geſellſchaf-
ten leben, ſondern ein jedes Haus für ſich,
und daß Geſellſchaften ſeyen, wenn ſie zunt
Gottesdienſt zuſammen kommen, und daß als-
dann die Lehrer unterhalb der Kirche ſpatzieren
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/237>, abgerufen am 16.02.2025.
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