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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

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Reflexiones über dieß Buch.
in coetus spirituum angelicorum, qui postea ele-
vantur in coelum & fiunt angeli; at illi, qui non
credunt, ablegantur ad coetus spirituum, qui po-
stea dejic iuntur in infernum, & fiunt satanae: Sa-
tanae ibi vocantur, qui in mundo omne verum
Verbi falsisicaverant, & qui inde inbuerant falsa,
usque ut nihil veri amplius videant.

3) Von der Physik will ich dismal keine
Anmerkungen machen, denn die Physik grün-
det sich auf die Zerlegungskunst, welche aber in
jenem Leben und bey den Geistern jener Welt
nicht scheint Statt zu haben: wenn wir nicht
mehr stückweis erkennen, sondern so, wie wir
von GOtt erkannt sind, so wird die Natur-
kunde ganz anderst als jetzo beschaffen seyn.

4) Von der Moral will ich nur 2. An-
merkungen machen, doch in connexion mit der
Sprache. Die Zertheilung der Sprache bey
dem Thurn zu Babel ist offenbar die Ursache
vieler Unordnung worden, und es ist wohl zu
begreiffen, was hie und da zu lesen, nemlich
so bald der Sinn anderst zu denken und an-
derst zu reden anfieng, so bald hat die Wör-
tersprache zugenommen. Das verstehe ich al-
so, daß alsdann die Vorstellung und Heuche-
ley sich in falsche Worte ergossen, nicht als ob
gar keine Wörtersprache gewesen, sondern sie
ist ganz ausgearbeitet worden. Da hat sich
die innere Gestalt des Angesicht verändert, und
die äusserliche hat angefangen, von dem Feuer
der Eigenliebe entflammt zu werden, und auf

solche

Reflexiones über dieß Buch.
in cœtus ſpirituum angelicorum, qui poſtea ele-
vantur in cœlum & fiunt angeli; at illi, qui non
credunt, ablegantur ad cœtus ſpirituum, qui po-
ſtea dejic iuntur in infernum, & fiunt ſatanæ: Sa-
tanæ ibi vocantur, qui in mundo omne verum
Verbi falſiſicaverant, & qui inde inbuerant falſa,
usque ut nihil veri amplius videant.

3) Von der Phyſik will ich dismal keine
Anmerkungen machen, denn die Phyſik grün-
det ſich auf die Zerlegungskunſt, welche aber in
jenem Leben und bey den Geiſtern jener Welt
nicht ſcheint Statt zu haben: wenn wir nicht
mehr ſtückweis erkennen, ſondern ſo, wie wir
von GOtt erkannt ſind, ſo wird die Natur-
kunde ganz anderſt als jetzo beſchaffen ſeyn.

4) Von der Moral will ich nur 2. An-
merkungen machen, doch in connexion mit der
Sprache. Die Zertheilung der Sprache bey
dem Thurn zu Babel iſt offenbar die Urſache
vieler Unordnung worden, und es iſt wohl zu
begreiffen, was hie und da zu leſen, nemlich
ſo bald der Sinn anderſt zu denken und an-
derſt zu reden anfieng, ſo bald hat die Wör-
terſprache zugenommen. Das verſtehe ich al-
ſo, daß alsdann die Vorſtellung und Heuche-
ley ſich in falſche Worte ergoſſen, nicht als ob
gar keine Wörterſprache geweſen, ſondern ſie
iſt ganz ausgearbeitet worden. Da hat ſich
die innere Geſtalt des Angeſicht verändert, und
die äuſſerliche hat angefangen, von dem Feuer
der Eigenliebe entflammt zu werden, und auf

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[308/0312] Reflexiones über dieß Buch. in cœtus ſpirituum angelicorum, qui poſtea ele- vantur in cœlum & fiunt angeli; at illi, qui non credunt, ablegantur ad cœtus ſpirituum, qui po- ſtea dejic iuntur in infernum, & fiunt ſatanæ: Sa- tanæ ibi vocantur, qui in mundo omne verum Verbi falſiſicaverant, & qui inde inbuerant falſa, usque ut nihil veri amplius videant. 3) Von der Phyſik will ich dismal keine Anmerkungen machen, denn die Phyſik grün- det ſich auf die Zerlegungskunſt, welche aber in jenem Leben und bey den Geiſtern jener Welt nicht ſcheint Statt zu haben: wenn wir nicht mehr ſtückweis erkennen, ſondern ſo, wie wir von GOtt erkannt ſind, ſo wird die Natur- kunde ganz anderſt als jetzo beſchaffen ſeyn. 4) Von der Moral will ich nur 2. An- merkungen machen, doch in connexion mit der Sprache. Die Zertheilung der Sprache bey dem Thurn zu Babel iſt offenbar die Urſache vieler Unordnung worden, und es iſt wohl zu begreiffen, was hie und da zu leſen, nemlich ſo bald der Sinn anderſt zu denken und an- derſt zu reden anfieng, ſo bald hat die Wör- terſprache zugenommen. Das verſtehe ich al- ſo, daß alsdann die Vorſtellung und Heuche- ley ſich in falſche Worte ergoſſen, nicht als ob gar keine Wörterſprache geweſen, ſondern ſie iſt ganz ausgearbeitet worden. Da hat ſich die innere Geſtalt des Angeſicht verändert, und die äuſſerliche hat angefangen, von dem Feuer der Eigenliebe entflammt zu werden, und auf ſolche

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/312>, abgerufen am 27.11.2024.