Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Reflexiones über dieß Buch.
Tod nicht fürchten sollen. Wenn diese 2.
Puncten bey den Einwohnern im Gang sind,
wie sie würklich also seyen, so braucht es kei-
ne geschriebene Gesetze Ueberhaupt hat in
keinem Planeten kein geschriebenes Gesetz
Statt, als allein auf unserer Erde. Wenn
dieses Buch noch so viel unnöthige, ungewisse,
willkührliche Vorgebungen in sich enthielte,
es wären aber die Ursachen, warum der HErr
hat wollen auf unserer Erde und auf keiner
andern gebohren werden, in diesem Buch ent-
deckt, so sollten diese Blätter alle andere Selt-
samkeiten, wie sie diesem oder jenem schei-
nen möchten, verschönern. Denn deswegen
ist der HErr auf unserer Erde Mensch geboh-
ren worden, deswegen ist das Wort Fleisch
worden auf unserer Erde, damit das Wort
Gottes könne schriftlich auf der ganzen Erde
ausgebreitet werden, ja damit es durch dassel-
be den Geistern und Engeln auch aus andern
Erden offenbahr gemacht werden könne. Es
wäre einem wahren Gelehrten, der nicht auf
Nebendinge versessen ist, möglich, noch viele
Ursachen anzuführen, warum unsere kothige
Erde so viel zu bedeuten hat in dem ganzen Sy-
stem: nämlich in unserer Erde muß es sich
aufklären, daß, da keine Substanz ohne sub-
tile Erde seyn kann, wie in der Metaphysick
aus der Chemie gezeigt worden, alles Jrrdische
nach und nach erhoben werde ins Himmlische,
und daß der Wille Gottes auf Erden gesche-

he
U 4

Reflexiones über dieß Buch.
Tod nicht fürchten ſollen. Wenn dieſe 2.
Puncten bey den Einwohnern im Gang ſind,
wie ſie würklich alſo ſeyen, ſo braucht es kei-
ne geſchriebene Geſetze Ueberhaupt hat in
keinem Planeten kein geſchriebenes Geſetz
Statt, als allein auf unſerer Erde. Wenn
dieſes Buch noch ſo viel unnöthige, ungewiſſe,
willkührliche Vorgebungen in ſich enthielte,
es wären aber die Urſachen, warum der HErr
hat wollen auf unſerer Erde und auf keiner
andern gebohren werden, in dieſem Buch ent-
deckt, ſo ſollten dieſe Blätter alle andere Selt-
ſamkeiten, wie ſie dieſem oder jenem ſchei-
nen möchten, verſchönern. Denn deswegen
iſt der HErr auf unſerer Erde Menſch geboh-
ren worden, deswegen iſt das Wort Fleiſch
worden auf unſerer Erde, damit das Wort
Gottes könne ſchriftlich auf der ganzen Erde
ausgebreitet werden, ja damit es durch daſſel-
be den Geiſtern und Engeln auch aus andern
Erden offenbahr gemacht werden könne. Es
wäre einem wahren Gelehrten, der nicht auf
Nebendinge verſeſſen iſt, möglich, noch viele
Urſachen anzuführen, warum unſere kothige
Erde ſo viel zu bedeuten hat in dem ganzen Sy-
ſtem: nämlich in unſerer Erde muß es ſich
aufklären, daß, da keine Subſtanz ohne ſub-
tile Erde ſeyn kann, wie in der Metaphyſick
aus der Chemie gezeigt worden, alles Jrrdiſche
nach und nach erhoben werde ins Himmliſche,
und daß der Wille Gottes auf Erden geſche-

he
U 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0315" n="311"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Reflexiones über dieß Buch.</hi></fw><lb/>
Tod nicht fürchten &#x017F;ollen. Wenn die&#x017F;e 2.<lb/>
Puncten bey den Einwohnern im Gang &#x017F;ind,<lb/>
wie &#x017F;ie würklich al&#x017F;o &#x017F;eyen, &#x017F;o braucht es kei-<lb/>
ne ge&#x017F;chriebene Ge&#x017F;etze Ueberhaupt hat in<lb/>
keinem Planeten kein ge&#x017F;chriebenes Ge&#x017F;etz<lb/>
Statt, als allein auf un&#x017F;erer Erde. Wenn<lb/>
die&#x017F;es Buch noch &#x017F;o viel unnöthige, ungewi&#x017F;&#x017F;e,<lb/>
willkührliche Vorgebungen in &#x017F;ich enthielte,<lb/>
es wären aber die Ur&#x017F;achen, warum der HErr<lb/>
hat wollen auf un&#x017F;erer Erde und auf keiner<lb/>
andern gebohren werden, in die&#x017F;em Buch ent-<lb/>
deckt, &#x017F;o &#x017F;ollten die&#x017F;e Blätter alle andere Selt-<lb/>
&#x017F;amkeiten, wie &#x017F;ie die&#x017F;em oder jenem &#x017F;chei-<lb/>
nen möchten, ver&#x017F;chönern. Denn deswegen<lb/>
i&#x017F;t der HErr auf un&#x017F;erer Erde Men&#x017F;ch geboh-<lb/>
ren worden, deswegen i&#x017F;t das Wort Flei&#x017F;ch<lb/>
worden auf un&#x017F;erer Erde, damit das Wort<lb/>
Gottes könne &#x017F;chriftlich auf der ganzen Erde<lb/>
ausgebreitet werden, ja damit es durch da&#x017F;&#x017F;el-<lb/>
be den Gei&#x017F;tern und Engeln auch aus andern<lb/>
Erden offenbahr gemacht werden könne. Es<lb/>
wäre einem wahren Gelehrten, der nicht auf<lb/>
Nebendinge ver&#x017F;e&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t, möglich, noch viele<lb/>
Ur&#x017F;achen anzuführen, warum un&#x017F;ere kothige<lb/>
Erde &#x017F;o viel zu bedeuten hat in dem ganzen Sy-<lb/>
&#x017F;tem: nämlich in un&#x017F;erer Erde muß es &#x017F;ich<lb/>
aufklären, daß, da keine Sub&#x017F;tanz ohne &#x017F;ub-<lb/>
tile Erde &#x017F;eyn kann, wie in der Metaphy&#x017F;ick<lb/>
aus der Chemie gezeigt worden, alles Jrrdi&#x017F;che<lb/>
nach und nach erhoben werde ins Himmli&#x017F;che,<lb/>
und daß der Wille Gottes auf Erden ge&#x017F;che-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">U 4</fw><fw place="bottom" type="catch">he</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[311/0315] Reflexiones über dieß Buch. Tod nicht fürchten ſollen. Wenn dieſe 2. Puncten bey den Einwohnern im Gang ſind, wie ſie würklich alſo ſeyen, ſo braucht es kei- ne geſchriebene Geſetze Ueberhaupt hat in keinem Planeten kein geſchriebenes Geſetz Statt, als allein auf unſerer Erde. Wenn dieſes Buch noch ſo viel unnöthige, ungewiſſe, willkührliche Vorgebungen in ſich enthielte, es wären aber die Urſachen, warum der HErr hat wollen auf unſerer Erde und auf keiner andern gebohren werden, in dieſem Buch ent- deckt, ſo ſollten dieſe Blätter alle andere Selt- ſamkeiten, wie ſie dieſem oder jenem ſchei- nen möchten, verſchönern. Denn deswegen iſt der HErr auf unſerer Erde Menſch geboh- ren worden, deswegen iſt das Wort Fleiſch worden auf unſerer Erde, damit das Wort Gottes könne ſchriftlich auf der ganzen Erde ausgebreitet werden, ja damit es durch daſſel- be den Geiſtern und Engeln auch aus andern Erden offenbahr gemacht werden könne. Es wäre einem wahren Gelehrten, der nicht auf Nebendinge verſeſſen iſt, möglich, noch viele Urſachen anzuführen, warum unſere kothige Erde ſo viel zu bedeuten hat in dem ganzen Sy- ſtem: nämlich in unſerer Erde muß es ſich aufklären, daß, da keine Subſtanz ohne ſub- tile Erde ſeyn kann, wie in der Metaphyſick aus der Chemie gezeigt worden, alles Jrrdiſche nach und nach erhoben werde ins Himmliſche, und daß der Wille Gottes auf Erden geſche- he U 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/315
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/315>, abgerufen am 23.11.2024.