"dig und erstaunend sind als einige Anmer- "kungen, die ich neulich in einer kurzgefaß- "ten Chinesischen Chronick las, welche la- "teinisch geschrieben ist. Man siehet da- "selbst tausend Sterne mit einem grossen "Gerassel vom Himmel ins Meer fallen, oder "sich auflösen und in Regen verwandlen, die- "ses hat man in China mehr als einmal ge- "sehen. Diese Anmerkung habe ich in "zweyen sehr verschiedenen Zeiten gefunden; "ohne des Sterns zu gedenken, der sich ge- "gen Morgen zerspaltet, wie eine Rackete, "und allezeit ein grosses Geräusch machet. "Es ist verdrießlich, daß diese herrliche Din- "ge für China allein aufbehalten worden, "und daß unsere Länder niemals einen Theil "daran gehabt haben. Es ist gar lange, daß "unsere Philosophen glaubten, es wäre aus "der Erfahrung gewiß, daß der Himmel und "alle himmlische Cörper unvergänglich und "unveränderlich wären, und zu dieser Zeit "sahen die Leute am andern Ende der Erde, "daß sich die Sterne zu tausenden auflö- "seten. Das ist ja ein groser Unterschied "in Meynungen."
Durch diese Chinesi- sche Urkunden scheint Fontenelle in seiner plutalite des mondes etwas irre geworden zu seyn, und wenigstens hat er sich scheinbar ge- macht, daß er sie nicht sine formidine oppo- siti behauptet.
Dürfte
Anmerkung.
„dig und erſtaunend ſind als einige Anmer- „kungen, die ich neulich in einer kurzgefaß- „ten Chineſiſchen Chronick las, welche la- „teiniſch geſchrieben iſt. Man ſiehet da- „ſelbſt tauſend Sterne mit einem groſſen „Geraſſel vom Himmel ins Meer fallen, oder „ſich auflöſen und in Regen verwandlen, die- „ſes hat man in China mehr als einmal ge- „ſehen. Dieſe Anmerkung habe ich in „zweyen ſehr verſchiedenen Zeiten gefunden; „ohne des Sterns zu gedenken, der ſich ge- „gen Morgen zerſpaltet, wie eine Rackete, „und allezeit ein groſſes Geräuſch machet. „Es iſt verdrießlich, daß dieſe herrliche Din- „ge für China allein aufbehalten worden, „und daß unſere Länder niemals einen Theil „daran gehabt haben. Es iſt gar lange, daß „unſere Philoſophen glaubten, es wäre aus „der Erfahrung gewiß, daß der Himmel und „alle himmliſche Cörper unvergänglich und „unveränderlich wären, und zu dieſer Zeit „ſahen die Leute am andern Ende der Erde, „daß ſich die Sterne zu tauſenden auflö- „ſeten. Das iſt ja ein groſer Unterſchied „in Meynungen.“
Durch dieſe Chineſi- ſche Urkunden ſcheint Fontenelle in ſeiner plutalité des mondes etwas irre geworden zu ſeyn, und wenigſtens hat er ſich ſcheinbar ge- macht, daß er ſie nicht ſine formidine oppo- ſiti behauptet.
Dürfte
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Anmerkung.
„dig und erſtaunend ſind als einige Anmer-
„kungen, die ich neulich in einer kurzgefaß-
„ten Chineſiſchen Chronick las, welche la-
„teiniſch geſchrieben iſt. Man ſiehet da-
„ſelbſt tauſend Sterne mit einem groſſen
„Geraſſel vom Himmel ins Meer fallen, oder
„ſich auflöſen und in Regen verwandlen, die-
„ſes hat man in China mehr als einmal ge-
„ſehen. Dieſe Anmerkung habe ich in
„zweyen ſehr verſchiedenen Zeiten gefunden;
„ohne des Sterns zu gedenken, der ſich ge-
„gen Morgen zerſpaltet, wie eine Rackete,
„und allezeit ein groſſes Geräuſch machet.
„Es iſt verdrießlich, daß dieſe herrliche Din-
„ge für China allein aufbehalten worden,
„und daß unſere Länder niemals einen Theil
„daran gehabt haben. Es iſt gar lange, daß
„unſere Philoſophen glaubten, es wäre aus
„der Erfahrung gewiß, daß der Himmel und
„alle himmliſche Cörper unvergänglich und
„unveränderlich wären, und zu dieſer Zeit
„ſahen die Leute am andern Ende der Erde,
„daß ſich die Sterne zu tauſenden auflö-
„ſeten. Das iſt ja ein groſer Unterſchied
„in Meynungen.“ Durch dieſe Chineſi-
ſche Urkunden ſcheint Fontenelle in ſeiner
plutalité des mondes etwas irre geworden zu
ſeyn, und wenigſtens hat er ſich ſcheinbar ge-
macht, daß er ſie nicht ſine formidine oppo-
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/79>, abgerufen am 26.11.2024.
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