Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.Anmerkung. ständniß der vortreflichsten Dinge sollenvollkommen werden 1 Cor. 14, 20. lesen wir die Worte Jes. 51, 16. Jch lege mein Wort in deinen Mund, und bedecke dich (gegen die Zweifler) unter dem Schat- ten meiner Hände, bis ich den Himmel pflanze und die Erde gründe, und zu Zion spreche: du, du bist mein Volk. Welch grose Worte sind das! Sehen wir die Milchstraße an, so wissen alle Gelehrten nicht, was es bedeutet: aber es kommt denen, wel- che GOttes Wort für nachdrücklich halten, sehr wahrscheinlich vor, daß GOtt mit dieser Milchstraße etwas vorhabe auf die künftigen Aeonen, nemlich es ist eine Pflanzstätte der Kräften GOttes, darüber wir singen: Lo- bet den HErrn in seinem Heiligthum; lobet Jhn in der Ausbreitung, oder in dem grossen Raum seiner concentrirten Stär- ke, wie das Grundwort besagt; lobet Jhn in seinen Ueberwindungs-Kräften; lo- ber Jhn in der Vielheit seiner Grösse. Ps. 150, 1. Aber wie sollen wir Jhn lo- ben, wenn wir von allen diesen Dingen nichts zu wissen begehren, wenn wir sagen: diß sind keine Glaubens-Artikel. Gebückt sollen wir hineinschauen in den sie
Anmerkung. ſtändniß der vortreflichſten Dinge ſollenvollkommen werden 1 Cor. 14, 20. leſen wir die Worte Jeſ. 51, 16. Jch lege mein Wort in deinen Mund, und bedecke dich (gegen die Zweifler) unter dem Schat- ten meiner Hände, bis ich den Himmel pflanze und die Erde gründe, und zu Zion ſpreche: du, du biſt mein Volk. Welch groſe Worte ſind das! Sehen wir die Milchſtraße an, ſo wiſſen alle Gelehrten nicht, was es bedeutet: aber es kommt denen, wel- che GOttes Wort für nachdrücklich halten, ſehr wahrſcheinlich vor, daß GOtt mit dieſer Milchſtraße etwas vorhabe auf die künftigen Aeonen, nemlich es iſt eine Pflanzſtätte der Kräften GOttes, darüber wir ſingen: Lo- bet den HErrn in ſeinem Heiligthum; lobet Jhn in der Ausbreitung, oder in dem groſſen Raum ſeiner concentrirten Stär- ke, wie das Grundwort beſagt; lobet Jhn in ſeinen Ueberwindungs-Kräften; lo- ber Jhn in der Vielheit ſeiner Gröſſe. Pſ. 150, 1. Aber wie ſollen wir Jhn lo- ben, wenn wir von allen dieſen Dingen nichts zu wiſſen begehren, wenn wir ſagen: diß ſind keine Glaubens-Artikel. Gebückt ſollen wir hineinſchauen in den ſie
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Anmerkung.
ſtändniß der vortreflichſten Dinge ſollen
vollkommen werden 1 Cor. 14, 20. leſen
wir die Worte Jeſ. 51, 16. Jch lege mein
Wort in deinen Mund, und bedecke dich
(gegen die Zweifler) unter dem Schat-
ten meiner Hände, bis ich den Himmel
pflanze und die Erde gründe, und zu
Zion ſpreche: du, du biſt mein Volk.
Welch groſe Worte ſind das! Sehen wir die
Milchſtraße an, ſo wiſſen alle Gelehrten nicht,
was es bedeutet: aber es kommt denen, wel-
che GOttes Wort für nachdrücklich halten,
ſehr wahrſcheinlich vor, daß GOtt mit dieſer
Milchſtraße etwas vorhabe auf die künftigen
Aeonen, nemlich es iſt eine Pflanzſtätte der
Kräften GOttes, darüber wir ſingen: Lo-
bet den HErrn in ſeinem Heiligthum;
lobet Jhn in der Ausbreitung, oder in
dem groſſen Raum ſeiner concentrirten Stär-
ke, wie das Grundwort beſagt; lobet Jhn
in ſeinen Ueberwindungs-Kräften; lo-
ber Jhn in der Vielheit ſeiner Gröſſe.
Pſ. 150, 1. Aber wie ſollen wir Jhn lo-
ben, wenn wir von allen dieſen Dingen
nichts zu wiſſen begehren, wenn wir ſagen:
diß ſind keine Glaubens-Artikel.
Gebückt ſollen wir hineinſchauen in den
groſſen Rath GOttes, nicht ſo ſpielender und
indifferenter Weiſe, wie es diejenigen gewohnt
ſind, die nichts begehren zu erkennen, als wie
ſie
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