Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Von den Erden
ganze sichtbare Welt, oder der Himmel mit
so viel unzähligen Sternen, welche eben so
viele Sonnen sind, ist nur ein Mittel, daß
Erden da seyen, und auf ihnen Menschen,
aus welchen das Himmelreich besteht. Hier-
aus kann ein vernünftiger Mensch nicht an-
ders denken, als daß ein unermeßliches Mit-
tel zu einem so grossen Endzweck, nicht für
das Menschlichr Geschlecht, und daher für
den Himmel, nur aus Einer Erde gemacht
sey; was wäre dieses für GOtt den unend-
lichen, gegen dem tausend, ja Millionen Er-
den, so sie alle voll Einwohner wären, we-
nig oder gar nichts zu rechnen wären?

Ueber das ist der Himmel der Engel so
unermeßlich, daß er mit einem jeden Glied
des Menschen eine Verhältniß hat, und Mil-
lionen Geister haben ein Verhältniß mit je-
dem Glied, Werckzeug und Eingeweide und
auch mit einer jeden Neigung (*), daß also
dieser Himmel nach allen seinen Ueberein-
stimmungen aus den Einwohnern vieler Er-
den bestehen und harmoniren müsse.

Es
(*) Das zielt auf den grossen Raum, darein
jede Creatur nach Ablegung ihrer ersten
Kruste oder Hütte locirt wird, welches
wohl eine Figur eines Polygoni haben könn-
te, es hat aber die Figur eines grossen Men-
schen, weil Christus der Menschen Sohn ist.

Von den Erden
ganze ſichtbare Welt, oder der Himmel mit
ſo viel unzähligen Sternen, welche eben ſo
viele Sonnen ſind, iſt nur ein Mittel, daß
Erden da ſeyen, und auf ihnen Menſchen,
aus welchen das Himmelreich beſteht. Hier-
aus kann ein vernünftiger Menſch nicht an-
ders denken, als daß ein unermeßliches Mit-
tel zu einem ſo groſſen Endzweck, nicht für
das Menſchlichꝛ Geſchlecht, und daher für
den Himmel, nur aus Einer Erde gemacht
ſey; was wäre dieſes für GOtt den unend-
lichen, gegen dem tauſend, ja Millionen Er-
den, ſo ſie alle voll Einwohner wären, we-
nig oder gar nichts zu rechnen wären?

Ueber das iſt der Himmel der Engel ſo
unermeßlich, daß er mit einem jeden Glied
des Menſchen eine Verhältniß hat, und Mil-
lionen Geiſter haben ein Verhältniß mit je-
dem Glied, Werckzeug und Eingeweide und
auch mit einer jeden Neigung (*), daß alſo
dieſer Himmel nach allen ſeinen Ueberein-
ſtimmungen aus den Einwohnern vieler Er-
den beſtehen und harmoniren müſſe.

Es
(*) Das zielt auf den groſſen Raum, darein
jede Creatur nach Ablegung ihrer erſten
Kruſte oder Hütte locirt wird, welches
wohl eine Figur eines Polygoni haben könn-
te, es hat aber die Figur eines groſſen Men-
ſchen, weil Chriſtus der Menſchen Sohn iſt.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0088" n="84"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von den Erden</hi></fw><lb/>
ganze &#x017F;ichtbare Welt, oder der Himmel mit<lb/>
&#x017F;o viel unzähligen Sternen, welche eben &#x017F;o<lb/>
viele Sonnen &#x017F;ind, i&#x017F;t nur ein Mittel, daß<lb/>
Erden da &#x017F;eyen, und auf ihnen Men&#x017F;chen,<lb/>
aus welchen das Himmelreich be&#x017F;teht. Hier-<lb/>
aus kann ein vernünftiger Men&#x017F;ch nicht an-<lb/>
ders denken, als daß ein unermeßliches Mit-<lb/>
tel zu einem &#x017F;o gro&#x017F;&#x017F;en Endzweck, nicht für<lb/>
das Men&#x017F;chlich&#xA75B; Ge&#x017F;chlecht, und daher für<lb/>
den Himmel, nur aus Einer Erde gemacht<lb/>
&#x017F;ey; was wäre die&#x017F;es für GOtt den unend-<lb/>
lichen, gegen dem tau&#x017F;end, ja Millionen Er-<lb/>
den, &#x017F;o &#x017F;ie alle voll Einwohner wären, we-<lb/>
nig oder gar nichts zu rechnen wären?</p><lb/>
            <p>Ueber das i&#x017F;t der Himmel der Engel &#x017F;o<lb/>
unermeßlich, daß er mit einem jeden Glied<lb/>
des Men&#x017F;chen eine Verhältniß hat, und Mil-<lb/>
lionen Gei&#x017F;ter haben ein Verhältniß mit je-<lb/>
dem Glied, Werckzeug und Eingeweide und<lb/>
auch mit einer jeden Neigung <note place="foot" n="(*)">Das zielt auf den gro&#x017F;&#x017F;en Raum, darein<lb/>
jede Creatur nach Ablegung ihrer er&#x017F;ten<lb/>
Kru&#x017F;te oder Hütte locirt wird, welches<lb/>
wohl eine Figur eines <hi rendition="#aq">Polygoni</hi> haben könn-<lb/>
te, es hat aber die Figur eines gro&#x017F;&#x017F;en Men-<lb/>
&#x017F;chen, weil Chri&#x017F;tus der Men&#x017F;chen Sohn i&#x017F;t.</note>, daß al&#x017F;o<lb/>
die&#x017F;er Himmel nach allen &#x017F;einen Ueberein-<lb/>
&#x017F;timmungen aus den Einwohnern vieler Er-<lb/>
den be&#x017F;tehen und harmoniren mü&#x017F;&#x017F;e.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[84/0088] Von den Erden ganze ſichtbare Welt, oder der Himmel mit ſo viel unzähligen Sternen, welche eben ſo viele Sonnen ſind, iſt nur ein Mittel, daß Erden da ſeyen, und auf ihnen Menſchen, aus welchen das Himmelreich beſteht. Hier- aus kann ein vernünftiger Menſch nicht an- ders denken, als daß ein unermeßliches Mit- tel zu einem ſo groſſen Endzweck, nicht für das Menſchlichꝛ Geſchlecht, und daher für den Himmel, nur aus Einer Erde gemacht ſey; was wäre dieſes für GOtt den unend- lichen, gegen dem tauſend, ja Millionen Er- den, ſo ſie alle voll Einwohner wären, we- nig oder gar nichts zu rechnen wären? Ueber das iſt der Himmel der Engel ſo unermeßlich, daß er mit einem jeden Glied des Menſchen eine Verhältniß hat, und Mil- lionen Geiſter haben ein Verhältniß mit je- dem Glied, Werckzeug und Eingeweide und auch mit einer jeden Neigung (*), daß alſo dieſer Himmel nach allen ſeinen Ueberein- ſtimmungen aus den Einwohnern vieler Er- den beſtehen und harmoniren müſſe. Es (*) Das zielt auf den groſſen Raum, darein jede Creatur nach Ablegung ihrer erſten Kruſte oder Hütte locirt wird, welches wohl eine Figur eines Polygoni haben könn- te, es hat aber die Figur eines groſſen Men- ſchen, weil Chriſtus der Menſchen Sohn iſt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/88
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/88>, abgerufen am 25.11.2024.