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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

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Von der ältesten Gemeinde, etc.
nem grauen Bart, und daß sie von Jhm hei-
lig und gleichfalls bartig würden; daher bey
ihren Nachkommen die Bärte so heilig gehal-
ten wurden; sie fügten hinzu, daß sie Jhn
jezt auch, aber nur von sich selbst, anbeten
könnten: Allein es kam alsdann ein Engel,
dessen Ankunft sie nicht ertragen konnten.

Jch durfte auch reden mit denen, die
von der Gemeinde Enosch genannt waren,
wovon 1. Mos. 4. v. 26. stehet. Jhr Ein-
fluß war gelind, die Rede modest; sie sag-
ten, daß sie bey einander in Liebe lebten,
und andern, die zu ihnen kommen, die Pflich-
ten der Freundschaft erzeigten: Es erhellete
aber, daß ihre Liebe eine freundschaftliche
Liebe wäre. Sie leben ruhig, wie gute Bür-
ger, und thun niemand etwas zu Leyd.

Jch sahe ein enges Gemach, und als die
Thüre eröfnet wurde, sahe ich einen langen
Mann, weiß angezogen, die Weisse war
sehr stark: sie sagten, daß er diejenigen be-
deute, welche Noach hiessen, oder welche die
allerersten von der alten Gemeinde waren, so
die Kirche nach der Sündfluth ist, und daß
sie sich so präsentirten, weil es wenige waren.

Jch konnte mit denen reden, welche von
der alten Gemeinde waren, Schem genannt:
Sie influirten gelind durch die Gegend des

Haupts

Von der aͤlteſten Gemeinde, ꝛc.
nem grauen Bart, und daß ſie von Jhm hei-
lig und gleichfalls bartig wuͤrden; daher bey
ihren Nachkommen die Baͤrte ſo heilig gehal-
ten wurden; ſie fuͤgten hinzu, daß ſie Jhn
jezt auch, aber nur von ſich ſelbſt, anbeten
koͤnnten: Allein es kam alsdann ein Engel,
deſſen Ankunft ſie nicht ertragen konnten.

Jch durfte auch reden mit denen, die
von der Gemeinde Enoſch genannt waren,
wovon 1. Moſ. 4. v. 26. ſtehet. Jhr Ein-
fluß war gelind, die Rede modeſt; ſie ſag-
ten, daß ſie bey einander in Liebe lebten,
und andern, die zu ihnen kommen, die Pflich-
ten der Freundſchaft erzeigten: Es erhellete
aber, daß ihre Liebe eine freundſchaftliche
Liebe waͤre. Sie leben ruhig, wie gute Buͤr-
ger, und thun niemand etwas zu Leyd.

Jch ſahe ein enges Gemach, und als die
Thuͤre eroͤfnet wurde, ſahe ich einen langen
Mann, weiß angezogen, die Weiſſe war
ſehr ſtark: ſie ſagten, daß er diejenigen be-
deute, welche Noach hieſſen, oder welche die
allererſten von der alten Gemeinde waren, ſo
die Kirche nach der Suͤndfluth iſt, und daß
ſie ſich ſo praͤſentirten, weil es wenige waren.

Jch konnte mit denen reden, welche von
der alten Gemeinde waren, Schem genannt:
Sie influirten gelind durch die Gegend des

Haupts
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[126/0126] Von der aͤlteſten Gemeinde, ꝛc. nem grauen Bart, und daß ſie von Jhm hei- lig und gleichfalls bartig wuͤrden; daher bey ihren Nachkommen die Baͤrte ſo heilig gehal- ten wurden; ſie fuͤgten hinzu, daß ſie Jhn jezt auch, aber nur von ſich ſelbſt, anbeten koͤnnten: Allein es kam alsdann ein Engel, deſſen Ankunft ſie nicht ertragen konnten. Jch durfte auch reden mit denen, die von der Gemeinde Enoſch genannt waren, wovon 1. Moſ. 4. v. 26. ſtehet. Jhr Ein- fluß war gelind, die Rede modeſt; ſie ſag- ten, daß ſie bey einander in Liebe lebten, und andern, die zu ihnen kommen, die Pflich- ten der Freundſchaft erzeigten: Es erhellete aber, daß ihre Liebe eine freundſchaftliche Liebe waͤre. Sie leben ruhig, wie gute Buͤr- ger, und thun niemand etwas zu Leyd. Jch ſahe ein enges Gemach, und als die Thuͤre eroͤfnet wurde, ſahe ich einen langen Mann, weiß angezogen, die Weiſſe war ſehr ſtark: ſie ſagten, daß er diejenigen be- deute, welche Noach hieſſen, oder welche die allererſten von der alten Gemeinde waren, ſo die Kirche nach der Suͤndfluth iſt, und daß ſie ſich ſo praͤſentirten, weil es wenige waren. Jch konnte mit denen reden, welche von der alten Gemeinde waren, Schem genannt: Sie influirten gelind durch die Gegend des Haupts

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/126>, abgerufen am 21.11.2024.