Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.und Falschen. etwas, z E. Kräuter zerreibt, und Dreschin-strumente, womit sie also zermalmen und quä- len, wen sie können. Sie machen sich auch gleichsam breite Beile, wie der Scharfrichter ihre, und Bohrer, womit sie grausam mit ein- ander verfahren, ohne andere gräuliche Din- ge mehr. Daselbst sind einige von den Ju- den, welche ehmalen so grausam mit den Hey- den umgegangen sind. Diese Hölle wird noch heut zu Tag grösser, insonderheit von denen, welche aus der sogenannten Christenwelt sind, und im Leben alle ihre Freude an Ehebrechen gehabt haben, die dabey meistens grausam sind. Zuweilen verkehrt sich ihre Annehmlichkeit in einen Gestank von Menschenkoth, welcher, wann diese Hölle aufgemacht wird, häufig aus- dünstet, man empfand ihn in der Geisterwelt, ich fiel davon fast in eine Unmacht. Dieser wüste Gestank erfüllet Wechselsweise die Höl- le, höret auch manchmal auf: Das, was ihnen im Ehebrechen angenehm ist, wird in einen sol- chen üblen Geruch verwandelt. Mit der Zeit werden sie, wann sie ihr Alter in dergleichen Dingen zugebracht haben, allein gelassen, sie sitzen in der Quaal, werden wie heßliche Tod- tengerippe, sie leben aber noch. Auf der Fläche der Fußsohlen vorwärts in che
und Falſchen. etwas, z E. Kraͤuter zerreibt, und Dreſchin-ſtrumente, womit ſie alſo zermalmen und quaͤ- len, wen ſie koͤnnen. Sie machen ſich auch gleichſam breite Beile, wie der Scharfrichter ihre, und Bohrer, womit ſie grauſam mit ein- ander verfahren, ohne andere graͤuliche Din- ge mehr. Daſelbſt ſind einige von den Ju- den, welche ehmalen ſo grauſam mit den Hey- den umgegangen ſind. Dieſe Hoͤlle wird noch heut zu Tag groͤſſer, inſonderheit von denen, welche aus der ſogenannten Chriſtenwelt ſind, und im Leben alle ihre Freude an Ehebrechen gehabt haben, die dabey meiſtens grauſam ſind. Zuweilen verkehrt ſich ihre Annehmlichkeit in einen Geſtank von Menſchenkoth, welcher, wann dieſe Hoͤlle aufgemacht wird, haͤufig aus- duͤnſtet, man empfand ihn in der Geiſterwelt, ich fiel davon faſt in eine Unmacht. Dieſer wuͤſte Geſtank erfuͤllet Wechſelsweiſe die Hoͤl- le, hoͤret auch manchmal auf: Das, was ihnen im Ehebrechen angenehm iſt, wird in einen ſol- chen uͤblen Geruch verwandelt. Mit der Zeit werden ſie, wann ſie ihr Alter in dergleichen Dingen zugebracht haben, allein gelaſſen, ſie ſitzen in der Quaal, werden wie heßliche Tod- tengerippe, ſie leben aber noch. Auf der Flaͤche der Fußſohlen vorwaͤrts in che
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und Falſchen.
etwas, z E. Kraͤuter zerreibt, und Dreſchin-
ſtrumente, womit ſie alſo zermalmen und quaͤ-
len, wen ſie koͤnnen. Sie machen ſich auch
gleichſam breite Beile, wie der Scharfrichter
ihre, und Bohrer, womit ſie grauſam mit ein-
ander verfahren, ohne andere graͤuliche Din-
ge mehr. Daſelbſt ſind einige von den Ju-
den, welche ehmalen ſo grauſam mit den Hey-
den umgegangen ſind. Dieſe Hoͤlle wird noch
heut zu Tag groͤſſer, inſonderheit von denen,
welche aus der ſogenannten Chriſtenwelt ſind,
und im Leben alle ihre Freude an Ehebrechen
gehabt haben, die dabey meiſtens grauſam ſind.
Zuweilen verkehrt ſich ihre Annehmlichkeit in
einen Geſtank von Menſchenkoth, welcher,
wann dieſe Hoͤlle aufgemacht wird, haͤufig aus-
duͤnſtet, man empfand ihn in der Geiſterwelt,
ich fiel davon faſt in eine Unmacht. Dieſer
wuͤſte Geſtank erfuͤllet Wechſelsweiſe die Hoͤl-
le, hoͤret auch manchmal auf: Das, was ihnen
im Ehebrechen angenehm iſt, wird in einen ſol-
chen uͤblen Geruch verwandelt. Mit der Zeit
werden ſie, wann ſie ihr Alter in dergleichen
Dingen zugebracht haben, allein gelaſſen, ſie
ſitzen in der Quaal, werden wie heßliche Tod-
tengerippe, ſie leben aber noch.
Auf der Flaͤche der Fußſohlen vorwaͤrts in
einer zimlichen Weite iſt eine Hoͤlle, die heiſſe
Feuerhoͤlle (Gehenna) genannt, wo die unzuͤch-
tige Weibsbilder ſind, welche all ihr Vergnuͤ-
gen in das Ehebrechen geſetzt, und die Ehebruͤ-
che
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