Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.und Falschen. tückisch sind, diese kennet man gleich, undihre Gedanken merkt man wohl; sie rühmen sich auch deßhalb, gleichwie die andern, daß sie wollen für verschlagen angesehen seyn; diese haben keine solche Hölle. Es gibt einige, welche nach ihrem Genie schul- L 2
und Falſchen. tuͤckiſch ſind, dieſe kennet man gleich, undihre Gedanken merkt man wohl; ſie ruͤhmen ſich auch deßhalb, gleichwie die andern, daß ſie wollen fuͤr verſchlagen angeſehen ſeyn; dieſe haben keine ſolche Hoͤlle. Es gibt einige, welche nach ihrem Genie ſchul- L 2
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und Falſchen.
tuͤckiſch ſind, dieſe kennet man gleich, und
ihre Gedanken merkt man wohl; ſie ruͤhmen
ſich auch deßhalb, gleichwie die andern, daß
ſie wollen fuͤr verſchlagen angeſehen ſeyn;
dieſe haben keine ſolche Hoͤlle.
Es gibt einige, welche nach ihrem Genie
gelebet, nur ſich und der Welt zu gefallen
getrachtet, und in ihrem ganzen Leben nichts
anders gethan haben, als ſich nach dem aͤuſ-
ſerlichen Wohlſtand zu richten, ſo ihr groͤſtes
Vergnuͤgen war, und weßwegen ſie auch in
der buͤrgerlichen Geſellſchaft vor andern aͤſti-
mirt worden; daher ſie auch eine ſolche Fer-
tigkeit bekommen, daß ſie ſich durch Galan-
terien in anderer ihre Begierden und Neigun-
gen haben inſinuiren koͤnnen, unter dem Vor-
wand der Ehrbarkeit, aber in der eigentlichen
Abſicht, ſich uͤber ſie hervor zu ſchwingen,
deren Leben folglich gleißneriſch und faͤlſchlich
geweſen iſt: Eben ſo als wann andere oft
in die Kirche kommen zu keinem andern En-
de, als daß ſie fuͤr brav und fromm angeſe-
hen werden; die noch uͤber diß kein Gewiſſen
gehabt haben, und zu den Laſtern und Ehe-
hruͤchen in ſo ferne ſie verborgen bleiben konn-
ten, ſehr geneigt geweſen ſind. Dieſe den-
ken in dem andern Leben eben alſo, ſie wiſſen
nicht, was das Gewiſſen iſt, ſie verlachen
die, welche das Gewiſſen nennen; Sie ſchlei-
chen ſich in anderer ihre Neigungen ein, in-
dem ſie ſich ehrbar, fromm, barmherzig, un-
ſchul-
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