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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

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Auferweckung des Menschen etc.
be nichts dagegen ist; sie haben mit mir nun
seit einigen Jahren fast beständig geredet; sie
haben auch einen Geruch, und sehr seines
Gefühl, daher die Schmerzen und Qual in
der Hölle kommen, dann auf das Gefühl be-
ziehen sich alle Empfindungen, als welche
nur verschiedene Arten und Abänderungen
des Gefühls sind; sie haben Begierden und
werden afficirt: Sie denken viel scharfsichti-
ger und deutlicher, als sie bey Leibes-Leben
gedacht haben; wann sie denken, so fassen
sie in einer Jdee weit mehr, als sonst in tau-
send, wann sie bey Leibes-Leben gedacht ha-
ben. Sie reden mit einander so hell, subtil,
schlau, und deutlich, daß, wann ein Mensch
nur etwas davon inne würde, er darüber er-
staunete. Jn Summa, sie haben gar nichts
verlohren, daß sie nicht noch wie Menschen
seyn sollten, aber vollkommenere, ohne Bein,
Fleisch und andere Unvollkommenheiten Sie
erkennen und werden gewahr, daß es, wie
sie auf der Welt lebten, der Geist gewe-
sen, welcher empfunden hat, ob es gleich sich
an dem Leib äusserte, so gieng es doch eigent-
lich nicht den Leib an: Wann sie demnach
den Leib abgelegt haben, so leben die Empfin-
dungen (Sensationes) weit seiner und voll-
kommener. Das Leben bestehet in der Em-
pfindung, dann ohne Empfindung ist kein
Leben, und wie die Empfindung so ist auch das
Leben, welches einem jeden bekannt seyn kann.

Einige

Auferweckung des Menſchen ꝛc.
be nichts dagegen iſt; ſie haben mit mir nun
ſeit einigen Jahren faſt beſtaͤndig geredet; ſie
haben auch einen Geruch, und ſehr ſeines
Gefuͤhl, daher die Schmerzen und Qual in
der Hoͤlle kommen, dann auf das Gefuͤhl be-
ziehen ſich alle Empfindungen, als welche
nur verſchiedene Arten und Abaͤnderungen
des Gefuͤhls ſind; ſie haben Begierden und
werden afficirt: Sie denken viel ſcharfſichti-
ger und deutlicher, als ſie bey Leibes-Leben
gedacht haben; wann ſie denken, ſo faſſen
ſie in einer Jdee weit mehr, als ſonſt in tau-
ſend, wann ſie bey Leibes-Leben gedacht ha-
ben. Sie reden mit einander ſo hell, ſubtil,
ſchlau, und deutlich, daß, wann ein Menſch
nur etwas davon inne wuͤrde, er daruͤber er-
ſtaunete. Jn Summa, ſie haben gar nichts
verlohren, daß ſie nicht noch wie Menſchen
ſeyn ſollten, aber vollkommenere, ohne Bein,
Fleiſch und andere Unvollkommenheiten Sie
erkennen und werden gewahr, daß es, wie
ſie auf der Welt lebten, der Geiſt gewe-
ſen, welcher empfunden hat, ob es gleich ſich
an dem Leib aͤuſſerte, ſo gieng es doch eigent-
lich nicht den Leib an: Wann ſie demnach
den Leib abgelegt haben, ſo leben die Empfin-
dungen (Senſationes) weit ſeiner und voll-
kommener. Das Leben beſtehet in der Em-
pfindung, dann ohne Empfindung iſt kein
Leben, und wie die Empfindung ſo iſt auch das
Leben, welches einem jeden bekannt ſeyn kann.

Einige
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[226/0226] Auferweckung des Menſchen ꝛc. be nichts dagegen iſt; ſie haben mit mir nun ſeit einigen Jahren faſt beſtaͤndig geredet; ſie haben auch einen Geruch, und ſehr ſeines Gefuͤhl, daher die Schmerzen und Qual in der Hoͤlle kommen, dann auf das Gefuͤhl be- ziehen ſich alle Empfindungen, als welche nur verſchiedene Arten und Abaͤnderungen des Gefuͤhls ſind; ſie haben Begierden und werden afficirt: Sie denken viel ſcharfſichti- ger und deutlicher, als ſie bey Leibes-Leben gedacht haben; wann ſie denken, ſo faſſen ſie in einer Jdee weit mehr, als ſonſt in tau- ſend, wann ſie bey Leibes-Leben gedacht ha- ben. Sie reden mit einander ſo hell, ſubtil, ſchlau, und deutlich, daß, wann ein Menſch nur etwas davon inne wuͤrde, er daruͤber er- ſtaunete. Jn Summa, ſie haben gar nichts verlohren, daß ſie nicht noch wie Menſchen ſeyn ſollten, aber vollkommenere, ohne Bein, Fleiſch und andere Unvollkommenheiten Sie erkennen und werden gewahr, daß es, wie ſie auf der Welt lebten, der Geiſt gewe- ſen, welcher empfunden hat, ob es gleich ſich an dem Leib aͤuſſerte, ſo gieng es doch eigent- lich nicht den Leib an: Wann ſie demnach den Leib abgelegt haben, ſo leben die Empfin- dungen (Senſationes) weit ſeiner und voll- kommener. Das Leben beſtehet in der Em- pfindung, dann ohne Empfindung iſt kein Leben, und wie die Empfindung ſo iſt auch das Leben, welches einem jeden bekannt ſeyn kann. Einige

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/226>, abgerufen am 21.11.2024.