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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

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Vom Raum, Ort und Distanz
halten, aber die Heil. Schrift lehrt uns, daß
GOtt seine vollkommene Fülle im Leib dar-
stellen wolle, aus freyem Wohlgefallen, nicht
aus der Ewigkeit der Essentien, davon die
Philosophi sich selbst nicht verstehen. War-
um uns alles in heiliger Schrift so grob
und maßiv vorkommt, kommt von dem
Platonischen Begrif von den Cörpern, als
blosen Erscheinungen her, wie wann man
ein optisch Bild per microscopium solare
an die Wand wirft.

Leiblich seyn ist keine Erschejnung, son-
dern etwas bleibendes. Alles lebt in jener
Welt leiblich, auch sogar der Altar, Apoc.
17, 7. und die sieben Donner, dann sie
führen eine Rede. Es giebt aber Leiber,
die zwar eine Subsistenz haben, aber doch
durchdringlich seyn, wie alles in dem
Raum des Himmels ist.

Wir schliessen falsch, wann wir die Ei-
genschaften eines impenetrablen Leibs mit
den Eigenschaften eines durchdringlichen
verwirren. Wir wissen, daß ein un-
durchdringlicher Leib Länge, Breite, Tieffe
und Höhe hat, wie es auch im neuen Je-
rusalem seyn wird, aber es giebt auch
geistliche Leiber, die die fünfte Dimension

in

Vom Raum, Ort und Diſtanz
halten, aber die Heil. Schrift lehrt uns, daß
GOtt ſeine vollkommene Fuͤlle im Leib dar-
ſtellen wolle, aus freyem Wohlgefallen, nicht
aus der Ewigkeit der Eſſentien, davon die
Philoſophi ſich ſelbſt nicht verſtehen. War-
um uns alles in heiliger Schrift ſo grob
und maßiv vorkommt, kommt von dem
Platoniſchen Begrif von den Coͤrpern, als
bloſen Erſcheinungen her, wie wann man
ein optiſch Bild per microſcopium ſolare
an die Wand wirft.

Leiblich ſeyn iſt keine Erſchejnung, ſon-
dern etwas bleibendes. Alles lebt in jener
Welt leiblich, auch ſogar der Altar, Apoc.
17, 7. und die ſieben Donner, dann ſie
fuͤhren eine Rede. Es giebt aber Leiber,
die zwar eine Subſiſtenz haben, aber doch
durchdringlich ſeyn, wie alles in dem
Raum des Himmels iſt.

Wir ſchlieſſen falſch, wann wir die Ei-
genſchaften eines impenetrablen Leibs mit
den Eigenſchaften eines durchdringlichen
verwirren. Wir wiſſen, daß ein un-
durchdringlicher Leib Laͤnge, Breite, Tieffe
und Hoͤhe hat, wie es auch im neuen Je-
ruſalem ſeyn wird, aber es giebt auch
geiſtliche Leiber, die die fuͤnfte Dimenſion

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[270/0270] Vom Raum, Ort und Diſtanz halten, aber die Heil. Schrift lehrt uns, daß GOtt ſeine vollkommene Fuͤlle im Leib dar- ſtellen wolle, aus freyem Wohlgefallen, nicht aus der Ewigkeit der Eſſentien, davon die Philoſophi ſich ſelbſt nicht verſtehen. War- um uns alles in heiliger Schrift ſo grob und maßiv vorkommt, kommt von dem Platoniſchen Begrif von den Coͤrpern, als bloſen Erſcheinungen her, wie wann man ein optiſch Bild per microſcopium ſolare an die Wand wirft. Leiblich ſeyn iſt keine Erſchejnung, ſon- dern etwas bleibendes. Alles lebt in jener Welt leiblich, auch ſogar der Altar, Apoc. 17, 7. und die ſieben Donner, dann ſie fuͤhren eine Rede. Es giebt aber Leiber, die zwar eine Subſiſtenz haben, aber doch durchdringlich ſeyn, wie alles in dem Raum des Himmels iſt. Wir ſchlieſſen falſch, wann wir die Ei- genſchaften eines impenetrablen Leibs mit den Eigenſchaften eines durchdringlichen verwirren. Wir wiſſen, daß ein un- durchdringlicher Leib Laͤnge, Breite, Tieffe und Hoͤhe hat, wie es auch im neuen Je- ruſalem ſeyn wird, aber es giebt auch geiſtliche Leiber, die die fuͤnfte Dimenſion in

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/270>, abgerufen am 21.11.2024.