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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

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Vorrede.

Jedoch solle ein lehrbegieriger Mensch nichts
vorbey lassen, was ihme neue Aufschlüsse der
Wahrheit anbietet.

Swedenborg, ein vornehmer Berg-Asses-
sor in Schweden, hat ein grosses Buch in
Folio, so sehr kostbar ist, geschrieben. Diese
Philosophie nenne ich irrdisch, im Gegensatz
gegen der folgenden, welche himmlischen Ur-
sprungs ist, welche er in 13. noch theurern
Büchern edirt.

Findet man nicht nur unglaubliche, son-
dern auch dem Schein nach widrige Sätze, so
bedenke man, wie die 12. Epheser, Act. 19, 2.
welche nie gehört, daß ein Heil. Geist sey,
gleichwohl so bald gewürdiget worden, den
Heil. Geist zu empfahen, ungeachtet sie in ei-
nem Hauptgrund unwissend, und der Schrift
entgegen waren.

Daher ich diese ganze Sache als eine Phi-
losophie, nicht als eine Theologie anzusehen
bitte. Eine Philosophie kan auf mancherley
zweifelhafften und wahren Seiten angesehen
werden.

Paulus als er himmlische Offenbarungen
vorgab, sagte: Nimmt mich an als einen
Thoren.
Er wollte aber doch geprüft und er-
wogen haben, was er geschrieben. So neh-
me der Leser auch diese Schrift an:

Doch halte er sie gegen die Heil. Schrift.
Preißt nicht Swedenborg die Heil. Schrift

höher
Vorrede.

Jedoch ſolle ein lehrbegieriger Menſch nichts
vorbey laſſen, was ihme neue Aufſchluͤſſe der
Wahrheit anbietet.

Swedenborg, ein vornehmer Berg-Aſſeſ-
ſor in Schweden, hat ein groſſes Buch in
Folio, ſo ſehr koſtbar iſt, geſchrieben. Dieſe
Philoſophie nenne ich irrdiſch, im Gegenſatz
gegen der folgenden, welche himmliſchen Ur-
ſprungs iſt, welche er in 13. noch theurern
Buͤchern edirt.

Findet man nicht nur unglaubliche, ſon-
dern auch dem Schein nach widrige Saͤtze, ſo
bedenke man, wie die 12. Epheſer, Act. 19, 2.
welche nie gehoͤrt, daß ein Heil. Geiſt ſey,
gleichwohl ſo bald gewuͤrdiget worden, den
Heil. Geiſt zu empfahen, ungeachtet ſie in ei-
nem Hauptgrund unwiſſend, und der Schrift
entgegen waren.

Daher ich dieſe ganze Sache als eine Phi-
loſophie, nicht als eine Theologie anzuſehen
bitte. Eine Philoſophie kan auf mancherley
zweifelhafften und wahren Seiten angeſehen
werden.

Paulus als er himmliſche Offenbarungen
vorgab, ſagte: Nimmt mich an als einen
Thoren.
Er wollte aber doch gepruͤft und er-
wogen haben, was er geſchrieben. So neh-
me der Leſer auch dieſe Schrift an:

Doch halte er ſie gegen die Heil. Schrift.
Preißt nicht Swedenborg die Heil. Schrift

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[4/0004] Vorrede. Jedoch ſolle ein lehrbegieriger Menſch nichts vorbey laſſen, was ihme neue Aufſchluͤſſe der Wahrheit anbietet. Swedenborg, ein vornehmer Berg-Aſſeſ- ſor in Schweden, hat ein groſſes Buch in Folio, ſo ſehr koſtbar iſt, geſchrieben. Dieſe Philoſophie nenne ich irrdiſch, im Gegenſatz gegen der folgenden, welche himmliſchen Ur- ſprungs iſt, welche er in 13. noch theurern Buͤchern edirt. Findet man nicht nur unglaubliche, ſon- dern auch dem Schein nach widrige Saͤtze, ſo bedenke man, wie die 12. Epheſer, Act. 19, 2. welche nie gehoͤrt, daß ein Heil. Geiſt ſey, gleichwohl ſo bald gewuͤrdiget worden, den Heil. Geiſt zu empfahen, ungeachtet ſie in ei- nem Hauptgrund unwiſſend, und der Schrift entgegen waren. Daher ich dieſe ganze Sache als eine Phi- loſophie, nicht als eine Theologie anzuſehen bitte. Eine Philoſophie kan auf mancherley zweifelhafften und wahren Seiten angeſehen werden. Paulus als er himmliſche Offenbarungen vorgab, ſagte: Nimmt mich an als einen Thoren. Er wollte aber doch gepruͤft und er- wogen haben, was er geſchrieben. So neh- me der Leſer auch dieſe Schrift an: Doch halte er ſie gegen die Heil. Schrift. Preißt nicht Swedenborg die Heil. Schrift hoͤher

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/4>, abgerufen am 21.11.2024.