Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.wie es den göttl. Sinn aufschließt. sagten mir, indem ich das dritte Capitel Deut.lase, sie haben allein den innern Verstand des Worts, worinn ihnen alles biß auf das ge- ringste Pünctlein, auch so gar die Namen selbst als Sachen, nach dem geistlichen Sinn erkläret werden. Also wurden sie in ihrem Unglauben überzeugt, daß alles und jedes von GOtt eingegeben seye, so, daß sie es auch vor andern mit einem Eyd betheuren wollten, wenn es ihnen wäre zugelassen worden. Andere, welche auch nach dem Tod noch in Bey einigen, welche damals nichts von dem Oefters *) Wenn der Buchstab vom HErrn belebt
wird, so muß Statt GOttes auch im geistli- wie es den goͤttl. Sinn aufſchließt. ſagten mir, indem ich das dritte Capitel Deut.laſe, ſie haben allein den innern Verſtand des Worts, worinn ihnen alles biß auf das ge- ringſte Puͤnctlein, auch ſo gar die Namen ſelbſt als Sachen, nach dem geiſtlichen Sinn erklaͤret werden. Alſo wurden ſie in ihrem Unglauben uͤberzeugt, daß alles und jedes von GOtt eingegeben ſeye, ſo, daß ſie es auch vor andern mit einem Eyd betheuren wollten, wenn es ihnen waͤre zugelaſſen worden. Andere, welche auch nach dem Tod noch in Bey einigen, welche damals nichts von dem Oefters *) Wenn der Buchſtab vom HErrn belebt
wird, ſo muß Statt GOttes auch im geiſtli- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0045" n="45"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">wie es den goͤttl. Sinn aufſchließt.</hi></fw><lb/> ſagten mir, indem ich das dritte Capitel <hi rendition="#aq">Deut.</hi><lb/> laſe, ſie haben allein den innern Verſtand des<lb/> Worts, worinn ihnen alles biß auf das ge-<lb/> ringſte Puͤnctlein, auch ſo gar die Namen<lb/> ſelbſt als Sachen, nach dem geiſtlichen Sinn<lb/> erklaͤret werden. Alſo wurden ſie in ihrem<lb/> Unglauben uͤberzeugt, daß alles und jedes von<lb/> GOtt eingegeben ſeye, ſo, daß ſie es auch vor<lb/> andern mit einem Eyd betheuren wollten,<lb/> wenn es ihnen waͤre zugelaſſen worden.</p><lb/> <p>Andere, welche auch nach dem Tod noch in<lb/> ihrem Unglauben verharrten, wurden bloß<lb/> durch meine Vorleſungen einiger Pſalmen<lb/> Davids, ohne in den zweyten Himmel erha-<lb/> ben zu werden, von dem innern Sinn des<lb/> Worts ſo durchdrungen, daß ſie ſagten, ſie<lb/> haben noch nie nichts dergleichen geglaubt.<lb/> Dieſes Wort hoͤrten auch noch andere Gei-<lb/> ſter, welche es nach ihrer verſchiedenen Be-<lb/> ſchafenheit und Faͤhigkeit verſchiedentlich em-<lb/> pfunden.</p><lb/> <p>Bey einigen, welche damals nichts von dem<lb/> innern Sinn faßten, wurde das Wort als<lb/> ein todter Buchſtab aufgenommen, zum Be-<lb/> weiß, daß der Buchſtab lebloß ſey, wenn er<lb/> nicht von dem HErrn belebt werde. <note xml:id="seg2pn_3_1" next="#seg2pn_3_2" place="foot" n="*)">Wenn der Buchſtab vom HErrn belebt<lb/> wird, ſo muß Statt GOttes auch im<lb/> <fw place="bottom" type="catch">geiſtli-</fw></note></p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Oefters</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [45/0045]
wie es den goͤttl. Sinn aufſchließt.
ſagten mir, indem ich das dritte Capitel Deut.
laſe, ſie haben allein den innern Verſtand des
Worts, worinn ihnen alles biß auf das ge-
ringſte Puͤnctlein, auch ſo gar die Namen
ſelbſt als Sachen, nach dem geiſtlichen Sinn
erklaͤret werden. Alſo wurden ſie in ihrem
Unglauben uͤberzeugt, daß alles und jedes von
GOtt eingegeben ſeye, ſo, daß ſie es auch vor
andern mit einem Eyd betheuren wollten,
wenn es ihnen waͤre zugelaſſen worden.
Andere, welche auch nach dem Tod noch in
ihrem Unglauben verharrten, wurden bloß
durch meine Vorleſungen einiger Pſalmen
Davids, ohne in den zweyten Himmel erha-
ben zu werden, von dem innern Sinn des
Worts ſo durchdrungen, daß ſie ſagten, ſie
haben noch nie nichts dergleichen geglaubt.
Dieſes Wort hoͤrten auch noch andere Gei-
ſter, welche es nach ihrer verſchiedenen Be-
ſchafenheit und Faͤhigkeit verſchiedentlich em-
pfunden.
Bey einigen, welche damals nichts von dem
innern Sinn faßten, wurde das Wort als
ein todter Buchſtab aufgenommen, zum Be-
weiß, daß der Buchſtab lebloß ſey, wenn er
nicht von dem HErrn belebt werde. *)
Oefters
*) Wenn der Buchſtab vom HErrn belebt
wird, ſo muß Statt GOttes auch im
geiſtli-
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