Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

der Engel.
sich das Körperliche zum Körperlichen
reimt.

Die Wohnungen der guten und Engli-
schen Geister haben gemeiniglich Spatzier-
Gänge oder lange Vorhöfe, gewölbt, auch
manchmalen verdoppelt, deren Wände mit
vieler Verschiedenheit gebildet, auch mit
Blumen und sehr wunderbar zusammen ge-
wundenen Blumen-Kränzen geziert sind,
neben vielen andern Zierlichkeiten, welche
sie bald in hellerm bald in geringerem Licht
stets mit innerer Lust erblicken. Jhre Woh-
nungen verwandeln sich auch in schönere,
wie die Geister selbst vollkommener werden:
Wann sie sich verwandlen, so erscheint ih-
nen etwas, welches ein Fenster vorstellt,
zur Seite, dieses erweitert sich immer mehr,
innerlich wird es dunkeler, und es ist gleich-
sam etwas vom Himmel mit Sternen offen,
und eine Wolke, sodann wird ihre Woh-
nung in eine lieblichere verwandelt.

Denen Geistern thut es sehr wehe, daß
sich die Menschen solche wunderliche Gedan-
ken von ihnen machen, als wären sie in
einem dunkelen, leeren und betrübten Zu-
stand. Einige Seelen, welche neu in jenes
Leben ankamen, wurden, um in ihrem Un-
glauben beschämt zu werden, zu den Woh-
nungen der Engel hingeführt, da redten sie

mit
F 4

der Engel.
ſich das Koͤrperliche zum Koͤrperlichen
reimt.

Die Wohnungen der guten und Engli-
ſchen Geiſter haben gemeiniglich Spatzier-
Gaͤnge oder lange Vorhoͤfe, gewoͤlbt, auch
manchmalen verdoppelt, deren Waͤnde mit
vieler Verſchiedenheit gebildet, auch mit
Blumen und ſehr wunderbar zuſammen ge-
wundenen Blumen-Kraͤnzen geziert ſind,
neben vielen andern Zierlichkeiten, welche
ſie bald in hellerm bald in geringerem Licht
ſtets mit innerer Luſt erblicken. Jhre Woh-
nungen verwandeln ſich auch in ſchoͤnere,
wie die Geiſter ſelbſt vollkommener werden:
Wann ſie ſich verwandlen, ſo erſcheint ih-
nen etwas, welches ein Fenſter vorſtellt,
zur Seite, dieſes erweitert ſich immer mehr,
innerlich wird es dunkeler, und es iſt gleich-
ſam etwas vom Himmel mit Sternen offen,
und eine Wolke, ſodann wird ihre Woh-
nung in eine lieblichere verwandelt.

Denen Geiſtern thut es ſehr wehe, daß
ſich die Menſchen ſolche wunderliche Gedan-
ken von ihnen machen, als waͤren ſie in
einem dunkelen, leeren und betruͤbten Zu-
ſtand. Einige Seelen, welche neu in jenes
Leben ankamen, wurden, um in ihrem Un-
glauben beſchaͤmt zu werden, zu den Woh-
nungen der Engel hingefuͤhrt, da redten ſie

mit
F 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0087" n="87"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Engel.</hi></fw><lb/>
&#x017F;ich das Ko&#x0364;rperliche zum Ko&#x0364;rperlichen<lb/>
reimt.</p><lb/>
          <p>Die Wohnungen der guten und Engli-<lb/>
&#x017F;chen Gei&#x017F;ter haben gemeiniglich Spatzier-<lb/>
Ga&#x0364;nge oder lange Vorho&#x0364;fe, gewo&#x0364;lbt, auch<lb/>
manchmalen verdoppelt, deren Wa&#x0364;nde mit<lb/>
vieler Ver&#x017F;chiedenheit gebildet, auch mit<lb/>
Blumen und &#x017F;ehr wunderbar zu&#x017F;ammen ge-<lb/>
wundenen Blumen-Kra&#x0364;nzen geziert &#x017F;ind,<lb/>
neben vielen andern Zierlichkeiten, welche<lb/>
&#x017F;ie bald in hellerm bald in geringerem Licht<lb/>
&#x017F;tets mit innerer Lu&#x017F;t erblicken. Jhre Woh-<lb/>
nungen verwandeln &#x017F;ich auch in &#x017F;cho&#x0364;nere,<lb/>
wie die Gei&#x017F;ter &#x017F;elb&#x017F;t vollkommener werden:<lb/>
Wann &#x017F;ie &#x017F;ich verwandlen, &#x017F;o er&#x017F;cheint ih-<lb/>
nen etwas, welches ein Fen&#x017F;ter vor&#x017F;tellt,<lb/>
zur Seite, die&#x017F;es erweitert &#x017F;ich immer mehr,<lb/>
innerlich wird es dunkeler, und es i&#x017F;t gleich-<lb/>
&#x017F;am etwas vom Himmel mit Sternen offen,<lb/>
und eine Wolke, &#x017F;odann wird ihre Woh-<lb/>
nung in eine lieblichere verwandelt.</p><lb/>
          <p>Denen Gei&#x017F;tern thut es &#x017F;ehr wehe, daß<lb/>
&#x017F;ich die Men&#x017F;chen &#x017F;olche wunderliche Gedan-<lb/>
ken von ihnen machen, als wa&#x0364;ren &#x017F;ie in<lb/>
einem dunkelen, leeren und betru&#x0364;bten Zu-<lb/>
&#x017F;tand. Einige Seelen, welche neu in jenes<lb/>
Leben ankamen, wurden, um in ihrem Un-<lb/>
glauben be&#x017F;cha&#x0364;mt zu werden, zu den Woh-<lb/>
nungen der Engel hingefu&#x0364;hrt, da redten &#x017F;ie<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F 4</fw><fw place="bottom" type="catch">mit</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[87/0087] der Engel. ſich das Koͤrperliche zum Koͤrperlichen reimt. Die Wohnungen der guten und Engli- ſchen Geiſter haben gemeiniglich Spatzier- Gaͤnge oder lange Vorhoͤfe, gewoͤlbt, auch manchmalen verdoppelt, deren Waͤnde mit vieler Verſchiedenheit gebildet, auch mit Blumen und ſehr wunderbar zuſammen ge- wundenen Blumen-Kraͤnzen geziert ſind, neben vielen andern Zierlichkeiten, welche ſie bald in hellerm bald in geringerem Licht ſtets mit innerer Luſt erblicken. Jhre Woh- nungen verwandeln ſich auch in ſchoͤnere, wie die Geiſter ſelbſt vollkommener werden: Wann ſie ſich verwandlen, ſo erſcheint ih- nen etwas, welches ein Fenſter vorſtellt, zur Seite, dieſes erweitert ſich immer mehr, innerlich wird es dunkeler, und es iſt gleich- ſam etwas vom Himmel mit Sternen offen, und eine Wolke, ſodann wird ihre Woh- nung in eine lieblichere verwandelt. Denen Geiſtern thut es ſehr wehe, daß ſich die Menſchen ſolche wunderliche Gedan- ken von ihnen machen, als waͤren ſie in einem dunkelen, leeren und betruͤbten Zu- ſtand. Einige Seelen, welche neu in jenes Leben ankamen, wurden, um in ihrem Un- glauben beſchaͤmt zu werden, zu den Woh- nungen der Engel hingefuͤhrt, da redten ſie mit F 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/87
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/87>, abgerufen am 21.11.2024.