Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Von den Würkungs-Craysen.
Säzen und Beredungen, und diß ist ihre
Ueberzeugungs-Sphäre, die böse Geister ha-
ben einen Würkungs-Crayß von Begier-
den. Die Ueberzeugungs-Sphäre ist so,
daß wann einer in den andern würkt, er
es dahin bringt, daß ihm das wahre als
falsch vorkommt, und daß er alles, was ihn
darinn bestärken kan, aufsucht, so daß er
sich die Gewohnheit zuzieht, daß das Falsche
wahr seye, und daß das Böse gut seye; da-
her kan man erkennen, wie leicht ein Mensch
im Falschen und Bösen könne bestärkt wer-
den, wo er nicht der Wahrheit, die vom
HErrn kommt, Glauben zugestellt hat: Es
erhellet auch daher, woher so viel falsche
Beredungen bey den Menschen kommen, es
geschiehet nicht ohne Einfluß solcher Geister.

Dergleichen Würkungs-Crayse, wann
sie gesehen werden, erscheinen wie Wolken,
mehr oder weniger dicht, nach der Beschaf-
fenheit der Phantasien, wie unten von den
Nephilim wird gesagt werden. Solche
Sphären sind gifftig.

Einer von denen, welche lau genennt
werden, ist zu mir gekommen, welcher sich
aufführte als hätte er sich gebessert, und ich
habe den Betrug nicht gemerkt, ob ich wohl
gedachte, daß er inwendig verborgen liege;
Es haben aber die Geister gesagt, daß sie

seine

Von den Wuͤrkungs-Crayſen.
Saͤzen und Beredungen, und diß iſt ihre
Ueberzeugungs-Sphaͤre, die boͤſe Geiſter ha-
ben einen Wuͤrkungs-Crayß von Begier-
den. Die Ueberzeugungs-Sphaͤre iſt ſo,
daß wann einer in den andern wuͤrkt, er
es dahin bringt, daß ihm das wahre als
falſch vorkommt, und daß er alles, was ihn
darinn beſtaͤrken kan, aufſucht, ſo daß er
ſich die Gewohnheit zuzieht, daß das Falſche
wahr ſeye, und daß das Boͤſe gut ſeye; da-
her kan man erkennen, wie leicht ein Menſch
im Falſchen und Boͤſen koͤnne beſtaͤrkt wer-
den, wo er nicht der Wahrheit, die vom
HErrn kommt, Glauben zugeſtellt hat: Es
erhellet auch daher, woher ſo viel falſche
Beredungen bey den Menſchen kommen, es
geſchiehet nicht ohne Einfluß ſolcher Geiſter.

Dergleichen Wuͤrkungs-Crayſe, wann
ſie geſehen werden, erſcheinen wie Wolken,
mehr oder weniger dicht, nach der Beſchaf-
fenheit der Phantaſien, wie unten von den
Nephilim wird geſagt werden. Solche
Sphaͤren ſind gifftig.

Einer von denen, welche lau genennt
werden, iſt zu mir gekommen, welcher ſich
auffuͤhrte als haͤtte er ſich gebeſſert, und ich
habe den Betrug nicht gemerkt, ob ich wohl
gedachte, daß er inwendig verborgen liege;
Es haben aber die Geiſter geſagt, daß ſie

ſeine
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0094" n="94"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von den Wu&#x0364;rkungs-Cray&#x017F;en.</hi></fw><lb/>
Sa&#x0364;zen und Beredungen, und diß i&#x017F;t ihre<lb/>
Ueberzeugungs-Spha&#x0364;re, die bo&#x0364;&#x017F;e Gei&#x017F;ter ha-<lb/>
ben einen Wu&#x0364;rkungs-Crayß von Begier-<lb/>
den. Die Ueberzeugungs-Spha&#x0364;re i&#x017F;t &#x017F;o,<lb/>
daß wann einer in den andern wu&#x0364;rkt, er<lb/>
es dahin bringt, daß ihm das wahre als<lb/>
fal&#x017F;ch vorkommt, und daß er alles, was ihn<lb/>
darinn be&#x017F;ta&#x0364;rken kan, auf&#x017F;ucht, &#x017F;o daß er<lb/>
&#x017F;ich die Gewohnheit zuzieht, daß das Fal&#x017F;che<lb/>
wahr &#x017F;eye, und daß das Bo&#x0364;&#x017F;e gut &#x017F;eye; da-<lb/>
her kan man erkennen, wie leicht ein Men&#x017F;ch<lb/>
im Fal&#x017F;chen und Bo&#x0364;&#x017F;en ko&#x0364;nne be&#x017F;ta&#x0364;rkt wer-<lb/>
den, wo er nicht der Wahrheit, die vom<lb/>
HErrn kommt, Glauben zuge&#x017F;tellt hat: Es<lb/>
erhellet auch daher, woher &#x017F;o viel fal&#x017F;che<lb/>
Beredungen bey den Men&#x017F;chen kommen, es<lb/>
ge&#x017F;chiehet nicht ohne Einfluß &#x017F;olcher Gei&#x017F;ter.</p><lb/>
          <p>Dergleichen Wu&#x0364;rkungs-Cray&#x017F;e, wann<lb/>
&#x017F;ie ge&#x017F;ehen werden, er&#x017F;cheinen wie Wolken,<lb/>
mehr oder weniger dicht, nach der Be&#x017F;chaf-<lb/>
fenheit der Phanta&#x017F;ien, wie unten von den<lb/><hi rendition="#aq">Nephilim</hi> wird ge&#x017F;agt werden. Solche<lb/>
Spha&#x0364;ren &#x017F;ind gifftig.</p><lb/>
          <p>Einer von denen, welche lau genennt<lb/>
werden, i&#x017F;t zu mir gekommen, welcher &#x017F;ich<lb/>
auffu&#x0364;hrte als ha&#x0364;tte er &#x017F;ich gebe&#x017F;&#x017F;ert, und ich<lb/>
habe den Betrug nicht gemerkt, ob ich wohl<lb/>
gedachte, daß er inwendig verborgen liege;<lb/>
Es haben aber die Gei&#x017F;ter ge&#x017F;agt, daß &#x017F;ie<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;eine</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[94/0094] Von den Wuͤrkungs-Crayſen. Saͤzen und Beredungen, und diß iſt ihre Ueberzeugungs-Sphaͤre, die boͤſe Geiſter ha- ben einen Wuͤrkungs-Crayß von Begier- den. Die Ueberzeugungs-Sphaͤre iſt ſo, daß wann einer in den andern wuͤrkt, er es dahin bringt, daß ihm das wahre als falſch vorkommt, und daß er alles, was ihn darinn beſtaͤrken kan, aufſucht, ſo daß er ſich die Gewohnheit zuzieht, daß das Falſche wahr ſeye, und daß das Boͤſe gut ſeye; da- her kan man erkennen, wie leicht ein Menſch im Falſchen und Boͤſen koͤnne beſtaͤrkt wer- den, wo er nicht der Wahrheit, die vom HErrn kommt, Glauben zugeſtellt hat: Es erhellet auch daher, woher ſo viel falſche Beredungen bey den Menſchen kommen, es geſchiehet nicht ohne Einfluß ſolcher Geiſter. Dergleichen Wuͤrkungs-Crayſe, wann ſie geſehen werden, erſcheinen wie Wolken, mehr oder weniger dicht, nach der Beſchaf- fenheit der Phantaſien, wie unten von den Nephilim wird geſagt werden. Solche Sphaͤren ſind gifftig. Einer von denen, welche lau genennt werden, iſt zu mir gekommen, welcher ſich auffuͤhrte als haͤtte er ſich gebeſſert, und ich habe den Betrug nicht gemerkt, ob ich wohl gedachte, daß er inwendig verborgen liege; Es haben aber die Geiſter geſagt, daß ſie ſeine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/94
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/94>, abgerufen am 02.05.2024.