Swift, Jonathan: Des Herrn Dr. Jonathan Swifts wo nicht unverbesserlicher doch wohlgemeynter Unterricht für alle Arten unerfahrner Bedienten, aus vieljähriger sorgfältiger Aufmerksamkeit und Erfahrung zusammengetragen [Übers.]. Frankfurt u. a., 1748.finde daher ziemliche Schwierigkeit dabey, die Beschäfftigung zu bestimmen, wozu ihr eigentlich gemiethet seyd. In einem Hause, wo ziemliche Mittel sind, seyd ihr von der Hausmagd unterschieden, und in dieser Absicht ertheile ich euch meinen Unterricht. Der Hauptplatz eurer Verrichtungen ist die Kammer eurer Dame, in welcher ihr das Bette machet, und alles in Ordnung setzet. Wenn sich eure Herrschaft auf dem Lande aufhält: so müßt ihr die Zimmer besorgen, darinn die Damen schlafen, die eure Herrschaft besuchen, und das bringt euch euer meistes Trinkgeld ein. Euer gewöhnlicher Schatz ist, so viel mir bekannt, der Kutscher. Wenn ihr aber unter zwanzig Jahren, und noch ziemlich hübsch seyd: so kann vielleicht ein Laquay ein Auge auf euch werfen. Laßt euch den Laquay, euren Schatz, helfen, eurer Dame Bett zu machen. Und wenn ihr bey einem kürzlich verheyratheten Paare dienet: so könnt ihr und der Laquay, bey Aufnehmung der Bettücher, die artigsten Anmerkungen machen. Wenn diese unter der Hand ausgebracht werden: so kann sich das ganze Haus daran ergetzen, und sie können auch unter den Nachbaren bekannt werden. Bringet das nothwendige Geschirr nicht herunter, daß es die Mannspersonen im Hause sehen; sondern giesset es aus dem Fenster, und zwar um eurer Dame Ehre willen. Es schickt sich gar nicht für Bediente männliches Geschlechts finde daher ziemliche Schwierigkeit dabey, die Beschäfftigung zu bestimmen, wozu ihr eigentlich gemiethet seyd. In einem Hause, wo ziemliche Mittel sind, seyd ihr von der Hausmagd unterschieden, und in dieser Absicht ertheile ich euch meinen Unterricht. Der Hauptplatz eurer Verrichtungen ist die Kammer eurer Dame, in welcher ihr das Bette machet, und alles in Ordnung setzet. Wenn sich eure Herrschaft auf dem Lande aufhält: so müßt ihr die Zimmer besorgen, darinn die Damen schlafen, die eure Herrschaft besuchen, und das bringt euch euer meistes Trinkgeld ein. Euer gewöhnlicher Schatz ist, so viel mir bekannt, der Kutscher. Wenn ihr aber unter zwanzig Jahren, und noch ziemlich hübsch seyd: so kann vielleicht ein Laquay ein Auge auf euch werfen. Laßt euch den Laquay, euren Schatz, helfen, eurer Dame Bett zu machen. Und wenn ihr bey einem kürzlich verheyratheten Paare dienet: so könnt ihr und der Laquay, bey Aufnehmung der Bettücher, die artigsten Anmerkungen machen. Wenn diese unter der Hand ausgebracht werden: so kann sich das ganze Haus daran ergetzen, und sie können auch unter den Nachbaren bekannt werden. Bringet das nothwendige Geschirr nicht herunter, daß es die Mannspersonen im Hause sehen; sondern giesset es aus dem Fenster, und zwar um eurer Dame Ehre willen. Es schickt sich gar nicht für Bediente männliches Geschlechts <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0107" n="91"/> finde daher ziemliche Schwierigkeit dabey, die Beschäfftigung zu bestimmen, wozu ihr eigentlich gemiethet seyd. In einem Hause, wo ziemliche Mittel sind, seyd ihr von der Hausmagd unterschieden, und in dieser Absicht ertheile ich euch meinen Unterricht. Der Hauptplatz eurer Verrichtungen ist die Kammer eurer Dame, in welcher ihr das Bette machet, und alles in Ordnung setzet. Wenn sich eure Herrschaft auf dem Lande aufhält: so müßt ihr die Zimmer besorgen, darinn die Damen schlafen, die eure Herrschaft besuchen, und das bringt euch euer meistes Trinkgeld ein. Euer gewöhnlicher Schatz ist, so viel mir bekannt, der Kutscher. Wenn ihr aber unter zwanzig Jahren, und noch ziemlich hübsch seyd: so kann vielleicht ein Laquay ein Auge auf euch werfen.</p> <p>Laßt euch den Laquay, euren Schatz, helfen, eurer Dame Bett zu machen. Und wenn ihr bey einem kürzlich verheyratheten Paare dienet: so könnt ihr und der Laquay, bey Aufnehmung der Bettücher, die artigsten Anmerkungen machen. Wenn diese unter der Hand ausgebracht werden: so kann sich das ganze Haus daran ergetzen, und sie können auch unter den Nachbaren bekannt werden.</p> <p>Bringet das nothwendige Geschirr nicht herunter, daß es die Mannspersonen im Hause sehen; sondern giesset es aus dem Fenster, und zwar um eurer Dame Ehre willen. Es schickt sich gar nicht für Bediente männliches Geschlechts </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [91/0107]
finde daher ziemliche Schwierigkeit dabey, die Beschäfftigung zu bestimmen, wozu ihr eigentlich gemiethet seyd. In einem Hause, wo ziemliche Mittel sind, seyd ihr von der Hausmagd unterschieden, und in dieser Absicht ertheile ich euch meinen Unterricht. Der Hauptplatz eurer Verrichtungen ist die Kammer eurer Dame, in welcher ihr das Bette machet, und alles in Ordnung setzet. Wenn sich eure Herrschaft auf dem Lande aufhält: so müßt ihr die Zimmer besorgen, darinn die Damen schlafen, die eure Herrschaft besuchen, und das bringt euch euer meistes Trinkgeld ein. Euer gewöhnlicher Schatz ist, so viel mir bekannt, der Kutscher. Wenn ihr aber unter zwanzig Jahren, und noch ziemlich hübsch seyd: so kann vielleicht ein Laquay ein Auge auf euch werfen.
Laßt euch den Laquay, euren Schatz, helfen, eurer Dame Bett zu machen. Und wenn ihr bey einem kürzlich verheyratheten Paare dienet: so könnt ihr und der Laquay, bey Aufnehmung der Bettücher, die artigsten Anmerkungen machen. Wenn diese unter der Hand ausgebracht werden: so kann sich das ganze Haus daran ergetzen, und sie können auch unter den Nachbaren bekannt werden.
Bringet das nothwendige Geschirr nicht herunter, daß es die Mannspersonen im Hause sehen; sondern giesset es aus dem Fenster, und zwar um eurer Dame Ehre willen. Es schickt sich gar nicht für Bediente männliches Geschlechts
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