Swift, Jonathan: Des Herrn Dr. Jonathan Swifts wo nicht unverbesserlicher doch wohlgemeynter Unterricht für alle Arten unerfahrner Bedienten, aus vieljähriger sorgfältiger Aufmerksamkeit und Erfahrung zusammengetragen [Übers.]. Frankfurt u. a., 1748.wirklich euer Mitknecht und eurer Brüder einer sey. Schon im vierzehenten Jahre meines Alters ward ich in euren Orden aufgenommen, und ich habe nunmehro schon vier und zwanzig Jahre die Regeln desselben auf das strengste beobachtet, und allerley gute und böse Schicksale darinn erfahren. Ich habe auf einer bekannten Sächsischen Universität das Licht dieser Welt erblicket. Von meinen Eltern will ich nicht viel Rühmens machen. Ich habe immer die Thorheit dererjenigen verachtet, die sich mit ihren großen Eltern und Voreltern breit zu machen gesucht. Ich würde auch so leicht keinen Glauben finden; weil ich gestehen muß, daß mich meine Eltern nicht länger, als bis in wirklich euer Mitknecht und eurer Brüder einer sey. Schon im vierzehenten Jahre meines Alters ward ich in euren Orden aufgenommen, und ich habe nunmehro schon vier und zwanzig Jahre die Regeln desselben auf das strengste beobachtet, und allerley gute und böse Schicksale darinn erfahren. Ich habe auf einer bekannten Sächsischen Universität das Licht dieser Welt erblicket. Von meinen Eltern will ich nicht viel Rühmens machen. Ich habe immer die Thorheit dererjenigen verachtet, die sich mit ihren großen Eltern und Voreltern breit zu machen gesucht. Ich würde auch so leicht keinen Glauben finden; weil ich gestehen muß, daß mich meine Eltern nicht länger, als bis in <TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="IV"/> wirklich euer Mitknecht und eurer Brüder einer sey.</p> <p>Schon im vierzehenten Jahre meines Alters ward ich in euren Orden aufgenommen, und ich habe nunmehro schon vier und zwanzig Jahre die Regeln desselben auf das strengste beobachtet, und allerley gute und böse Schicksale darinn erfahren.</p> <p>Ich habe auf einer bekannten Sächsischen Universität das Licht dieser Welt erblicket. Von meinen Eltern will ich nicht viel Rühmens machen. Ich habe immer die Thorheit dererjenigen verachtet, die sich mit ihren großen Eltern und Voreltern breit zu machen gesucht. Ich würde auch so leicht keinen Glauben finden; weil ich gestehen muß, daß mich meine Eltern nicht länger, als bis in </p> </div> </front> </text> </TEI> [IV/0004]
wirklich euer Mitknecht und eurer Brüder einer sey.
Schon im vierzehenten Jahre meines Alters ward ich in euren Orden aufgenommen, und ich habe nunmehro schon vier und zwanzig Jahre die Regeln desselben auf das strengste beobachtet, und allerley gute und böse Schicksale darinn erfahren.
Ich habe auf einer bekannten Sächsischen Universität das Licht dieser Welt erblicket. Von meinen Eltern will ich nicht viel Rühmens machen. Ich habe immer die Thorheit dererjenigen verachtet, die sich mit ihren großen Eltern und Voreltern breit zu machen gesucht. Ich würde auch so leicht keinen Glauben finden; weil ich gestehen muß, daß mich meine Eltern nicht länger, als bis in
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