Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.noch gantz/ und völlig seye/ daß er das Gesetz GOt- Wohin verstost sich nicht die Kühn- und Frech- Gotts-
noch gantz/ und voͤllig ſeye/ daß er das Geſetz GOt- Wohin verſtoſt ſich nicht die Kuͤhn- und Frech- Gotts-
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noch gantz/ und voͤllig ſeye/ daß er das Geſetz GOt-
tes vollkommentlich erfuͤllen moͤge. 8. Daß die
Menſchen nicht/ durch Zurechnung der Gerechtig-
keit Chriſti/ (zumahlen dieſe ein Erfindung/ und
Gedicht iſt) ſondern durch die Einwohnung/ oder
Vereinigung/ und durch die Nachfolgung Gerecht-
fertiget werden. 9. Daß drey Theil der Buß ſeyn/
nemblich die Erkanntnuß der Suͤnd mit Reu/ und
Leyd/ der wahre Glaub/ die Gnugthuung. 10.
Daß die Sacramenten den Glaub nicht wircken/ ſon-
dern daß ſie nur ein Angedencken Chriſti/ und aͤuf-
ſerliche Zeichen der Gnad/ oder pur lauter ceremo-
nialiſche Sachen ſeynd/ weßwegen ſie noch noͤthig/
noch heilſamb/ und nutzlich/ und ſich deren/ nicht
mit den Mund/ ſondern mit den Glanben zugebrau-
chen ſeye. 11. Daß der Eheſtand eine eheliche Hu-
rerey ſey. 12. Daß guldene Jahr-Zeiten kuͤnfftig
kommen werden/ wie die Chiliaſten muthmaſſen.
13. Daß die hohe Schulen/ Schulen des Teufels
ſeyn. 14. Daß der Beruff der Worts-Diener Ge-
rad von GOtt herkomme. 15. Daß der Glaub
nicht aus dem Gehoͤr/ und daß die Kirch Chriſti un-
ſichtbahr ſeye. 16. Das keine Erb-Suͤnd gegeben
werde. 17. Daß die Menſchen nach der Aufferſte-
hung werden ohne Fleiſch/ und Gebein Geiſtliche
Leiber haben. 18. Daß der H. Geiſt/ nicht allein
durch die Uberſchattung des Leibs der Seligſten
Jungfrauen/ ſondern wahrhafft/ und in der Sach
ſelbſt Chriſti Vatter ware/ und in ſeiner Empfaͤng-
nuß das Ambt eines wahren Vatters erſetzet/ und
erfuͤllet habe.
Wohin verſtoſt ſich nicht die Kuͤhn- und Frech-
heit der Ketzerey? was iſt jemahln naͤrriſch- und aus
der Weiß greulich- und abſcheulicher/ dann dieſe
Gotts-
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