Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.drey Jod, die drey Göttliche Hypostases, oder Per- ad M 5
drey Jod, die drey Goͤttliche Hypoſtaſes, oder Per- ad M 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0197" n="185"/> drey <hi rendition="#aq">Jod,</hi> die drey Goͤttliche <hi rendition="#aq">Hypoſtaſes,</hi> oder Per-<lb/> ſohnheiten/ durch den eintzigen ſelbſt lautenden Buch-<lb/> ſtab <hi rendition="#aq">Gamets</hi> aber/ der denen drey <hi rendition="#aq">Jod</hi> unterzeichnet<lb/> war/ die eintzige Natur der Goͤttlichen Weſenheit<lb/> bedeuteten. Der Kreiß/ indeme die drey <hi rendition="#aq">Jod</hi> ein-<lb/> geſchloſſen waren/ bedeutete die Einweſenheit der<lb/> Goͤttlichen Natur ſelbſt. Diß aber kombt hier in-<lb/> ſonderheit zu vermercken/ daß die <hi rendition="#aq">Hæbræ</hi>iſche Nah-<lb/> men/ nicht alſo gar wie die Nahmen anderer Spra-<lb/> chen zu belieblichen Wohlgefallen ſtehen/ ſondern daß<lb/> ſie die Weſenheit- und Eigenſchafften der Sachen/<lb/> die durch ſie angezeiget werden/ nicht minder deutlich<lb/> geben/ und ausdrucken Gleicher maſſen ſchlieſſen<lb/> eben ſelbe der H: Sprach Dolmetſcher aus den an-<lb/> dern Nahmen <hi rendition="#aq">Elohim</hi> das Geheimnuß der Heilig-<lb/> ſten Drey-Einigkeit folgender Geſtalten. Jn Buͤchel<lb/> der Geſchoͤpff/ jenes <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gea.</hi> 1. <hi rendition="#i">v. 1.</hi> In principio crea-<lb/> vit Deus cæſum, & terram,</hi> wird im <hi rendition="#aq">Hæbræ</hi>iſchen<lb/> Text geſetzt <hi rendition="#aq">Eloim Bara,</hi> oder <hi rendition="#aq">Elohim, creavit,</hi> er<lb/> hat erſchaffen. So wird demnach durch das Wort<lb/><hi rendition="#aq">Bara,</hi> oder <hi rendition="#aq">Creavit,</hi> er hat erſchaffen/ die Vereinbah-<lb/> rung der Goͤttlichen Weſenheit entworffen/ dero al-<lb/> lein die Erſchaffung zuſtaͤndig iſt/ durch das Wort<lb/><hi rendition="#aq">Elohim</hi> wird die Warheit der Perſonen ausgedeutet/<lb/> weilen <hi rendition="#aq">Elohim pluralis numeri,</hi> daß iſt der vermeh-<lb/> renden Zahl iſt. Dahero im Lateiniſchen bedeutet<lb/> es ſo viel als <hi rendition="#aq">dij creârunt,</hi> die Goͤtter haben er-<lb/> ſchaffen. Man kan aber durch die Goͤtter/ nicht die<lb/> Vielheit der Goͤtter verſtehen/ weilen die Weſenheit<lb/> GOttes erforderet/ daß nur ein GOtt ſeye. So<lb/> mueß dann die Wahrheit dardurch der Goͤttlichen<lb/> Perſohnen verſtanden werden Welches ſie aus e-<lb/> ben ſelben Capitel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">v.</hi></hi> 26. des Buͤchels der Geſchoͤpff<lb/> beſtetigen/ wo GOtt geſagt hat: <hi rendition="#aq">Faciamus hominem</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">M</hi> 5</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">ad</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [185/0197]
drey Jod, die drey Goͤttliche Hypoſtaſes, oder Per-
ſohnheiten/ durch den eintzigen ſelbſt lautenden Buch-
ſtab Gamets aber/ der denen drey Jod unterzeichnet
war/ die eintzige Natur der Goͤttlichen Weſenheit
bedeuteten. Der Kreiß/ indeme die drey Jod ein-
geſchloſſen waren/ bedeutete die Einweſenheit der
Goͤttlichen Natur ſelbſt. Diß aber kombt hier in-
ſonderheit zu vermercken/ daß die Hæbræiſche Nah-
men/ nicht alſo gar wie die Nahmen anderer Spra-
chen zu belieblichen Wohlgefallen ſtehen/ ſondern daß
ſie die Weſenheit- und Eigenſchafften der Sachen/
die durch ſie angezeiget werden/ nicht minder deutlich
geben/ und ausdrucken Gleicher maſſen ſchlieſſen
eben ſelbe der H: Sprach Dolmetſcher aus den an-
dern Nahmen Elohim das Geheimnuß der Heilig-
ſten Drey-Einigkeit folgender Geſtalten. Jn Buͤchel
der Geſchoͤpff/ jenes Gea. 1. v. 1. In principio crea-
vit Deus cæſum, & terram, wird im Hæbræiſchen
Text geſetzt Eloim Bara, oder Elohim, creavit, er
hat erſchaffen. So wird demnach durch das Wort
Bara, oder Creavit, er hat erſchaffen/ die Vereinbah-
rung der Goͤttlichen Weſenheit entworffen/ dero al-
lein die Erſchaffung zuſtaͤndig iſt/ durch das Wort
Elohim wird die Warheit der Perſonen ausgedeutet/
weilen Elohim pluralis numeri, daß iſt der vermeh-
renden Zahl iſt. Dahero im Lateiniſchen bedeutet
es ſo viel als dij creârunt, die Goͤtter haben er-
ſchaffen. Man kan aber durch die Goͤtter/ nicht die
Vielheit der Goͤtter verſtehen/ weilen die Weſenheit
GOttes erforderet/ daß nur ein GOtt ſeye. So
mueß dann die Wahrheit dardurch der Goͤttlichen
Perſohnen verſtanden werden Welches ſie aus e-
ben ſelben Capitel v. 26. des Buͤchels der Geſchoͤpff
beſtetigen/ wo GOtt geſagt hat: Faciamus hominem
ad
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