Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.der Erb-Sünd auch andere würckliche Sünd haben/ Jn die dritte Stell kommen die Königspergische und
der Erb-Suͤnd auch andere wuͤrckliche Suͤnd haben/ Jn die dritte Stell kommen die Koͤnigſpergiſche und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0222" n="210"/> der Erb-Suͤnd auch andere wuͤrckliche Suͤnd haben/<lb/> welche falſche Lehrer doch/ die Koͤnigſpergiſche Schuͤ-<lb/> ler (wiewohln ſie ſelbſt Lutheraner ſeynd) widerlegen/<lb/> von welcher Sach eine gantze <hi rendition="#aq">Diſputation,</hi> oder<lb/> Schuel-Gefecht/ des Doctor Zeilers in offentlichen<lb/> Druck im Jahr Chriſti 1699. zu Koͤnigſperg ausge-<lb/> gangen. Deme ich beyfuͤge/ daß durch dieſe Lehr/<lb/> daß vornehmeſte/ gegen die vor Jahren <hi rendition="#aq">Pelagia</hi>ner<lb/> eingewentes Beweißthumb (wie es aus dem Heil:<lb/><hi rendition="#aq">Auguſtino <hi rendition="#i">L. 4. contra duas Epiſtolos Pelagij c.</hi></hi> 8. be-<lb/> kannt) gaͤntzlich verunkraͤfftet werde. Daß nemblich<lb/> die Kinder in dieſem Leben/ mit Peyn/ und Schmer-<lb/> tzen der Kranckheiten/ und mit dem Todt ſelbſt ange-<lb/> ſehen/ und wo ſie nicht in Chriſto/ bevor ſie von hin-<lb/> nen ſcheiden/ wider gebohren werden/ von GOtt e-<lb/> wig verworffen werden. So haben ſie dann die<lb/> erbliche/ oder wuͤrckliche Suͤnd/ ſintemahlen GOtt/<lb/> als der Gerechteſte/ niemand/ weder der Suͤnd hal-<lb/> ben beſtraffet. Die Kinder aber haben keine wuͤrck-<lb/> liche Suͤnd/ alſo demnach die Erb-Suͤnd/ welches<lb/> Beweißthumb des H: <hi rendition="#aq">Auguſtini,</hi> wider <hi rendition="#aq">Pelagium</hi><lb/> zu Boden fiele/ wann wahr ſeyn ſolte/ daß die Kin-<lb/> der auch eine wuͤrckliche Suͤnd haͤtten.</p><lb/> <p>Jn die dritte Stell kommen die Koͤnigſpergiſche<lb/> Schrifft-Gelehrte/ die ob ſie annoch Lutheraner ſeynd/<lb/> haben ſie doch in dieſen Jahr-Hundert/ in vielen<lb/> Glaubens-Saͤtzen/ mit anderen Lutheranern uneins<lb/> zu werden angefangen/ und zuziehen ſich allem An-<lb/> ſehen nach der Wahrheit der rein- und allgemeinen<lb/> Religion. Unter welchen die Vornehmbſte waren/<lb/> Herr Chriſtianus Dreyer/ Herr Melchior Heidler/<lb/> Herr Martin Sylveſter Graͤbe/ Herr Samuel<lb/> Werner/ Herr Joannes Philipp Pfeiffer/ der ande-<lb/> re Chriſtian Dreyer des aͤltern erſt-benannten Sohn/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [210/0222]
der Erb-Suͤnd auch andere wuͤrckliche Suͤnd haben/
welche falſche Lehrer doch/ die Koͤnigſpergiſche Schuͤ-
ler (wiewohln ſie ſelbſt Lutheraner ſeynd) widerlegen/
von welcher Sach eine gantze Diſputation, oder
Schuel-Gefecht/ des Doctor Zeilers in offentlichen
Druck im Jahr Chriſti 1699. zu Koͤnigſperg ausge-
gangen. Deme ich beyfuͤge/ daß durch dieſe Lehr/
daß vornehmeſte/ gegen die vor Jahren Pelagianer
eingewentes Beweißthumb (wie es aus dem Heil:
Auguſtino L. 4. contra duas Epiſtolos Pelagij c. 8. be-
kannt) gaͤntzlich verunkraͤfftet werde. Daß nemblich
die Kinder in dieſem Leben/ mit Peyn/ und Schmer-
tzen der Kranckheiten/ und mit dem Todt ſelbſt ange-
ſehen/ und wo ſie nicht in Chriſto/ bevor ſie von hin-
nen ſcheiden/ wider gebohren werden/ von GOtt e-
wig verworffen werden. So haben ſie dann die
erbliche/ oder wuͤrckliche Suͤnd/ ſintemahlen GOtt/
als der Gerechteſte/ niemand/ weder der Suͤnd hal-
ben beſtraffet. Die Kinder aber haben keine wuͤrck-
liche Suͤnd/ alſo demnach die Erb-Suͤnd/ welches
Beweißthumb des H: Auguſtini, wider Pelagium
zu Boden fiele/ wann wahr ſeyn ſolte/ daß die Kin-
der auch eine wuͤrckliche Suͤnd haͤtten.
Jn die dritte Stell kommen die Koͤnigſpergiſche
Schrifft-Gelehrte/ die ob ſie annoch Lutheraner ſeynd/
haben ſie doch in dieſen Jahr-Hundert/ in vielen
Glaubens-Saͤtzen/ mit anderen Lutheranern uneins
zu werden angefangen/ und zuziehen ſich allem An-
ſehen nach der Wahrheit der rein- und allgemeinen
Religion. Unter welchen die Vornehmbſte waren/
Herr Chriſtianus Dreyer/ Herr Melchior Heidler/
Herr Martin Sylveſter Graͤbe/ Herr Samuel
Werner/ Herr Joannes Philipp Pfeiffer/ der ande-
re Chriſtian Dreyer des aͤltern erſt-benannten Sohn/
und
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