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Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.

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daß sie daßjenige/ was die Kirch in jenen ersten fünf
Jahr- Hundert gehalten/ und gelehret hat/ nicht al-
lein sie selbst nicht halten/ sondern noch darüber vor-
setzlich verwerfen/ und mühsam bestreiten.

Uber diß alles sihet dieser nicht weit aussehende
Feder-Fechter/ mit dieser Affter-Lehr/ sehr übel sei-
ner selbst eigner Sect vor/ da solche von Arianern/
und auch von denen Catholischen mit ihme selbst aufs
Haubt schlagenden Beweißthumb bestritten/ und
aufgefordert werde. Von denen Arianern zwar also:
Jhr Calvinisten/ und Lutheraner verwerfet die Lehr/
und Ansehen der Vätter auch der ersten fünff Jahr-
Hundert/ wie auch die Erklährungen der dazumah-
len gehaltenen Kirchen- Räth in jenen Sachen/ in
welchen ihr mit denen Römisch- Catholischen strittig
seyd. So dann auch wir/ die wir Arianer genannt
werden/ verwerfen mit eben einen Recht deroselben
Vätter Ansehen/ und Erklährung des Nicaenischen
Kirchen- Rath von der GOttheit Christi/ und Con-
stantinopolita
nischen von der GOttheit des H: Geists/
und anfordern an euch/ daß ihr aus den geschribnen
Wort GOttes/ und denselben klahr/ und ausdruck-
lich diese Vorträg erweiset: Christus est ita homo,
ut simul sit verus Deus: est unus Filius Dei, ei-
demque consubstantialis. Spiritus Sanctus est verus
Deus, Deus est unus in essentia, & trinus in per-
sonis.
Christus ist also ein Mensch/ daß er zugleich
wahrer GOtt sey. Er ist ein wahrer Sohn GOttes/
und mit deme Einwesentlich. Der H: Geist ist ein
wahrer GOtt/ GOtt ist einig in der Wesenheit/ und
dreyfältig in Persohnen. Jndeme wir/ und ihr zum
Grund unsers Glaubens haben/ daß wir nichts
glauben müssen/ als was in geschribnen Wort
GOttes/ klahr und eigentlich ausgedruckt ist. Diß

an-

daß ſie daßjenige/ was die Kirch in jenen erſten fuͤnf
Jahr- Hundert gehalten/ und gelehret hat/ nicht al-
lein ſie ſelbſt nicht halten/ ſondern noch daruͤber vor-
ſetzlich verwerfen/ und muͤhſam beſtreiten.

Uber diß alles ſihet dieſer nicht weit auſſehende
Feder-Fechter/ mit dieſer Affter-Lehr/ ſehr uͤbel ſei-
ner ſelbſt eigner Sect vor/ da ſolche von Arianern/
und auch von denen Catholiſchen mit ihme ſelbſt aufs
Haubt ſchlagenden Beweißthumb beſtritten/ und
aufgefordert werde. Von denen Arianern zwar alſo:
Jhr Calviniſten/ und Lutheraner verwerfet die Lehr/
und Anſehen der Vaͤtter auch der erſten fuͤnff Jahr-
Hundert/ wie auch die Erklaͤhrungen der dazumah-
len gehaltenen Kirchen- Raͤth in jenen Sachen/ in
welchen ihr mit denen Roͤmiſch- Catholiſchen ſtrittig
ſeyd. So dann auch wir/ die wir Arianer genannt
werden/ verwerfen mit eben einen Recht deroſelben
Vaͤtter Anſehen/ und Erklaͤhrung des Nicæniſchen
Kirchen- Rath von der GOttheit Chriſti/ und Con-
ſtantinopolita
niſchen von der GOttheit des H: Geiſts/
und anfordern an euch/ daß ihr aus den geſchribnen
Wort GOttes/ und denſelben klahr/ und ausdruck-
lich dieſe Vortraͤg erweiſet: Chriſtus eſt ita homo,
ut ſimul ſit verus Deus: eſt unus Filius Dei, ei-
démque conſubſtantialis. Spiritus Sanctus eſt verus
Deus, Deus eſt unus in eſſentia, & trinus in per-
ſonis.
Chriſtus iſt alſo ein Menſch/ daß er zugleich
wahrer GOtt ſey. Er iſt ein wahrer Sohn GOttes/
und mit deme Einweſentlich. Der H: Geiſt iſt ein
wahrer GOtt/ GOtt iſt einig in der Weſenheit/ und
dreyfaͤltig in Perſohnen. Jndeme wir/ und ihr zum
Grund unſers Glaubens haben/ daß wir nichts
glauben muͤſſen/ als was in geſchribnen Wort
GOttes/ klahr und eigentlich ausgedruckt iſt. Diß

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[267/0279] daß ſie daßjenige/ was die Kirch in jenen erſten fuͤnf Jahr- Hundert gehalten/ und gelehret hat/ nicht al- lein ſie ſelbſt nicht halten/ ſondern noch daruͤber vor- ſetzlich verwerfen/ und muͤhſam beſtreiten. Uber diß alles ſihet dieſer nicht weit auſſehende Feder-Fechter/ mit dieſer Affter-Lehr/ ſehr uͤbel ſei- ner ſelbſt eigner Sect vor/ da ſolche von Arianern/ und auch von denen Catholiſchen mit ihme ſelbſt aufs Haubt ſchlagenden Beweißthumb beſtritten/ und aufgefordert werde. Von denen Arianern zwar alſo: Jhr Calviniſten/ und Lutheraner verwerfet die Lehr/ und Anſehen der Vaͤtter auch der erſten fuͤnff Jahr- Hundert/ wie auch die Erklaͤhrungen der dazumah- len gehaltenen Kirchen- Raͤth in jenen Sachen/ in welchen ihr mit denen Roͤmiſch- Catholiſchen ſtrittig ſeyd. So dann auch wir/ die wir Arianer genannt werden/ verwerfen mit eben einen Recht deroſelben Vaͤtter Anſehen/ und Erklaͤhrung des Nicæniſchen Kirchen- Rath von der GOttheit Chriſti/ und Con- ſtantinopolitaniſchen von der GOttheit des H: Geiſts/ und anfordern an euch/ daß ihr aus den geſchribnen Wort GOttes/ und denſelben klahr/ und ausdruck- lich dieſe Vortraͤg erweiſet: Chriſtus eſt ita homo, ut ſimul ſit verus Deus: eſt unus Filius Dei, ei- démque conſubſtantialis. Spiritus Sanctus eſt verus Deus, Deus eſt unus in eſſentia, & trinus in per- ſonis. Chriſtus iſt alſo ein Menſch/ daß er zugleich wahrer GOtt ſey. Er iſt ein wahrer Sohn GOttes/ und mit deme Einweſentlich. Der H: Geiſt iſt ein wahrer GOtt/ GOtt iſt einig in der Weſenheit/ und dreyfaͤltig in Perſohnen. Jndeme wir/ und ihr zum Grund unſers Glaubens haben/ daß wir nichts glauben muͤſſen/ als was in geſchribnen Wort GOttes/ klahr und eigentlich ausgedruckt iſt. Diß an-

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Zitationshilfe: Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_ketzereylehren_1703/279>, abgerufen am 22.11.2024.