Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.GOttes-Tisch sich unwürdig einfinden? Wohin so Nebst diesen/ dafern wahrhafft und in der Der dritte Fahler dessen wird aus disen verworffen/ Capi-
GOttes-Tiſch ſich unwuͤrdig einfinden? Wohin ſo Nebſt dieſen/ dafern wahrhafft und in der Der dritte Fahler deſſen wird aus diſen verworffen/ Capi-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0084" n="72"/> GOttes-Tiſch ſich unwuͤrdig einfinden? Wohin ſo<lb/> viel Anſtalt/ und Vorbereitungen ſelbes nicht frucht-<lb/> loß zugenieſſen? Wohin ſo viel Anmahnungen des<lb/> Heil: <hi rendition="#aq">Pauli,</hi> und inſonderheit <hi rendition="#aq">I. <hi rendition="#i">ad Cor:</hi> II. <hi rendition="#i">v.</hi> 28.<lb/> Probet autem ſeipſum prius homo, & ſic de pane<lb/> illo edat, & de calice bibat. Qui enim manducat,<lb/> & bibit indignè, judicium ſibi manducat, & bibit<lb/> non dijudicans Corpus Domini.</hi> Der Menſch aber pruͤ-<lb/> fe ſich ſelbſt/ und alſo eſſe er von diſen Brod/ und trin-<lb/> cke aus dieſen Kelch/ dann wer unwuͤrdig eſſet/ und<lb/> trincket/ der eſſet/ und trincket ihm ſelbſt das Gericht/<lb/> dieweil er den Leib des HErrns nicht unterſcheidet.</p><lb/> <p>Nebſt dieſen/ dafern wahrhafft und in der<lb/> Sach ſelbſt die wahre <hi rendition="#aq">Subſtan</hi>tz/ und Weſenheit<lb/> Chriſti/ in Nachtmahl des HErrns genommen wird/<lb/> was Urſach beyfuͤget er <hi rendition="#aq">fide, & Spiritualiter</hi>/ in<lb/> Glauben/ und auf Geiſtliche Weiſe? dann dieſe<lb/> Unterſcheidung wird Jeder/ er ſeye dann Blind/<lb/> nicht unſchwer durchſehen/ daß ſie mit nichten/ wann<lb/> man eigentlich reden will/ mit der Wahrheit/ und<lb/> weſentlichen Worten beſtehen moͤge.</p><lb/> <p>Der dritte Fahler deſſen wird aus diſen verworffen/<lb/> daß der Wucher nicht allein aus aufgeſetzten/ ſo wohl<lb/> Goͤttlich-als Menſch ichen/ ſondern auch natuͤrli-<lb/> chen Recht keines Weegs gebilliget werde. Maſſen<lb/> dẽ Recht der Natur zugegen gehet/ daß eben ein Sach<lb/> werde zweymahl/ oder umb verdoppleten Preiß ver-<lb/> kauffet/ wie auch/ daß dieſes von Verkaͤuffer verkauf-<lb/> fet werde/ was dem Verkauffer nicht eigentlich zu-<lb/> ſtehet/ diß aber ereignet ſich im Wucher. Dann<lb/> entweder nimbt der Wucherer den Wucher <hi rendition="#aq">pro ſorte</hi><lb/> vors Capital oder Haubt-Summa/ und alſo hat<lb/> er doppelten Preiß/ nemblich die gleiche Summa<lb/> dem Capital/ und nebſt dieſen den Wucher uͤber das<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Capi-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [72/0084]
GOttes-Tiſch ſich unwuͤrdig einfinden? Wohin ſo
viel Anſtalt/ und Vorbereitungen ſelbes nicht frucht-
loß zugenieſſen? Wohin ſo viel Anmahnungen des
Heil: Pauli, und inſonderheit I. ad Cor: II. v. 28.
Probet autem ſeipſum prius homo, & ſic de pane
illo edat, & de calice bibat. Qui enim manducat,
& bibit indignè, judicium ſibi manducat, & bibit
non dijudicans Corpus Domini. Der Menſch aber pruͤ-
fe ſich ſelbſt/ und alſo eſſe er von diſen Brod/ und trin-
cke aus dieſen Kelch/ dann wer unwuͤrdig eſſet/ und
trincket/ der eſſet/ und trincket ihm ſelbſt das Gericht/
dieweil er den Leib des HErrns nicht unterſcheidet.
Nebſt dieſen/ dafern wahrhafft und in der
Sach ſelbſt die wahre Subſtantz/ und Weſenheit
Chriſti/ in Nachtmahl des HErrns genommen wird/
was Urſach beyfuͤget er fide, & Spiritualiter/ in
Glauben/ und auf Geiſtliche Weiſe? dann dieſe
Unterſcheidung wird Jeder/ er ſeye dann Blind/
nicht unſchwer durchſehen/ daß ſie mit nichten/ wann
man eigentlich reden will/ mit der Wahrheit/ und
weſentlichen Worten beſtehen moͤge.
Der dritte Fahler deſſen wird aus diſen verworffen/
daß der Wucher nicht allein aus aufgeſetzten/ ſo wohl
Goͤttlich-als Menſch ichen/ ſondern auch natuͤrli-
chen Recht keines Weegs gebilliget werde. Maſſen
dẽ Recht der Natur zugegen gehet/ daß eben ein Sach
werde zweymahl/ oder umb verdoppleten Preiß ver-
kauffet/ wie auch/ daß dieſes von Verkaͤuffer verkauf-
fet werde/ was dem Verkauffer nicht eigentlich zu-
ſtehet/ diß aber ereignet ſich im Wucher. Dann
entweder nimbt der Wucherer den Wucher pro ſorte
vors Capital oder Haubt-Summa/ und alſo hat
er doppelten Preiß/ nemblich die gleiche Summa
dem Capital/ und nebſt dieſen den Wucher uͤber das
Capi-
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