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Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840.

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und sieht sich so alt an, daß es gewiß vor mehr als 500 Jahren schon muß gefertigt sein. Die drei Mönche sind darauf abgebildet, der Eine trägt ein graues, die beiden Anderen ein schwarzes Habit. Alle drei sind in einer liegenden Stellung, gleichsam um anzuzeigen, daß sie von ihrer weiten und beschwerlichen Pilgerreise ausruhen. Der Eine hält in der linken Hand ein Buch, darin geschrieben steht: Pater, magnificavi nomen hominibus, d.i.: Vater ich habe deinen Namen den Menschen verklärt. Der Zweite liegt ganz ermüdet und schlafend.

Im Jahre 1741 hat man das Gemälde, welches ganz verwittert war, neu aufgefrischt.

Mündlich, und
Geschichte und Beschreibung der St. Marien-Dom- Kirche zu Colberg, von Maaß, S. 69 folg.
68. Der ermordete Herzog Wartislav.

Auf der Stelle, wo das ehemalige Kloster Stolpe an der Peene steht, ist vor vielen Jahren, die Geschichtschreiber streiten, ob es im Jahre 1135 oder 1136 gewesen sei, der Herzog Wartislav erschlagen worden. Dieser Herzog ließ sich die Verbreitung des christlichen Glaubens in seinem Lande sehr angelegen sein, darum hatte er viele Feinde unter den Heiden, die ihn verfolgten und ihm nach dem Leben stellten. Zuletzt hatten sie einen Mörder gedungen, der den Herzog überfiel, als er einstmals nach einer Jagd am Wege eingeschlafen war, und ihn meuchlings im Schlafe erdolchte. Der Fürst erwachte aber bei dem plötzlichen Ueberfalle, und obschon er die Todeswunde schon im Herzen trug, raffte er sich doch auf, und fiel nun seiner Seits über den Mörder her, mit solcher Gewalt, daß er ihm die Kinnbacken auseinanderriß, und so der Mörder und Gemordete zu gleicher Zeit starben.

und sieht sich so alt an, daß es gewiß vor mehr als 500 Jahren schon muß gefertigt sein. Die drei Mönche sind darauf abgebildet, der Eine trägt ein graues, die beiden Anderen ein schwarzes Habit. Alle drei sind in einer liegenden Stellung, gleichsam um anzuzeigen, daß sie von ihrer weiten und beschwerlichen Pilgerreise ausruhen. Der Eine hält in der linken Hand ein Buch, darin geschrieben steht: Pater, magnificavi nomen hominibus, d.i.: Vater ich habe deinen Namen den Menschen verklärt. Der Zweite liegt ganz ermüdet und schlafend.

Im Jahre 1741 hat man das Gemälde, welches ganz verwittert war, neu aufgefrischt.

Mündlich, und
Geschichte und Beschreibung der St. Marien-Dom- Kirche zu Colberg, von Maaß, S. 69 folg.
68. Der ermordete Herzog Wartislav.

Auf der Stelle, wo das ehemalige Kloster Stolpe an der Peene steht, ist vor vielen Jahren, die Geschichtschreiber streiten, ob es im Jahre 1135 oder 1136 gewesen sei, der Herzog Wartislav erschlagen worden. Dieser Herzog ließ sich die Verbreitung des christlichen Glaubens in seinem Lande sehr angelegen sein, darum hatte er viele Feinde unter den Heiden, die ihn verfolgten und ihm nach dem Leben stellten. Zuletzt hatten sie einen Mörder gedungen, der den Herzog überfiel, als er einstmals nach einer Jagd am Wege eingeschlafen war, und ihn meuchlings im Schlafe erdolchte. Der Fürst erwachte aber bei dem plötzlichen Ueberfalle, und obschon er die Todeswunde schon im Herzen trug, raffte er sich doch auf, und fiel nun seiner Seits über den Mörder her, mit solcher Gewalt, daß er ihm die Kinnbacken auseinanderriß, und so der Mörder und Gemordete zu gleicher Zeit starben.

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[106/0138] und sieht sich so alt an, daß es gewiß vor mehr als 500 Jahren schon muß gefertigt sein. Die drei Mönche sind darauf abgebildet, der Eine trägt ein graues, die beiden Anderen ein schwarzes Habit. Alle drei sind in einer liegenden Stellung, gleichsam um anzuzeigen, daß sie von ihrer weiten und beschwerlichen Pilgerreise ausruhen. Der Eine hält in der linken Hand ein Buch, darin geschrieben steht: Pater, magnificavi nomen hominibus, d.i.: Vater ich habe deinen Namen den Menschen verklärt. Der Zweite liegt ganz ermüdet und schlafend. Im Jahre 1741 hat man das Gemälde, welches ganz verwittert war, neu aufgefrischt. Mündlich, und Geschichte und Beschreibung der St. Marien-Dom- Kirche zu Colberg, von Maaß, S. 69 folg. 68. Der ermordete Herzog Wartislav. Auf der Stelle, wo das ehemalige Kloster Stolpe an der Peene steht, ist vor vielen Jahren, die Geschichtschreiber streiten, ob es im Jahre 1135 oder 1136 gewesen sei, der Herzog Wartislav erschlagen worden. Dieser Herzog ließ sich die Verbreitung des christlichen Glaubens in seinem Lande sehr angelegen sein, darum hatte er viele Feinde unter den Heiden, die ihn verfolgten und ihm nach dem Leben stellten. Zuletzt hatten sie einen Mörder gedungen, der den Herzog überfiel, als er einstmals nach einer Jagd am Wege eingeschlafen war, und ihn meuchlings im Schlafe erdolchte. Der Fürst erwachte aber bei dem plötzlichen Ueberfalle, und obschon er die Todeswunde schon im Herzen trug, raffte er sich doch auf, und fiel nun seiner Seits über den Mörder her, mit solcher Gewalt, daß er ihm die Kinnbacken auseinanderriß, und so der Mörder und Gemordete zu gleicher Zeit starben.

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Zitationshilfe: Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/temme_volkssagen_1840/138>, abgerufen am 21.11.2024.