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Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840.

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sich mit Spießen und Schwertern und allerlei anderen Waffen, und zogen zu Felde gegen den Fuchs, als wenn es ein gar gefährlicher Feind wäre. Wie sie nun aber in dem Thurme ankamen und hinter dem Feinde lange Zeit gejagt hatten, da fanden sie endlich, daß sie gegen eine ganz gewöhnliche Katze zu Felde gezogen waren, die auf dem Thurme hatte mausen wollen. Die Sache wurde ruchtbar, und die Stralsunder erhielten nun von dieser verunglückten Heldenthat den Spottnamen: Hans Katte! - Herzog Philipp Julius, wenn er über die Stralsunder ungehalten war, pflegte zu sagen: Wir wollen doch sehen, ob die Greifsklauen nicht tiefer greifen, denn die Katzenklauen.

Baltische Studien, III. Jahrg. I. Heft, S. 235.
121. Greifswalder Lammsbraten.

Auch die Greifswalder haben ihren Spottnamen in der Umgegend, und der ist auf folgende Weise entstanden: Im Jahre 1429 kam die Königin Philippa von Dänemark mit einer großen Flotte unvermuthet vor Stralsund, und verbrannte alle Stralsunder Schiffe im Hafen. Von da schickte sie ihren Admiral mit 75 Schiffen nach Greifswald. Als das die Greifswalder erfuhren, geriethen sie in sehr große Angst, und liefen zusammen, und beriethen unter sich, was sie beginnen sollten, um ein gleiches Verderben, wie die Stralsunder betroffen hatte, von sich abzuhalten. Da kamen sie denn zuletzt in ihrer Angst auf den Gedanken, dem Admiral einen Lammsbraten zu schicken, um ihn dadurch zu besänftigen und für die gute Stadt geneigt zu machen. Davon bekamen sie bald den Spottnamen: "Lammsbraten".

Baltische Studien, III. Jahrg. I. Heft, S. 236.

sich mit Spießen und Schwertern und allerlei anderen Waffen, und zogen zu Felde gegen den Fuchs, als wenn es ein gar gefährlicher Feind wäre. Wie sie nun aber in dem Thurme ankamen und hinter dem Feinde lange Zeit gejagt hatten, da fanden sie endlich, daß sie gegen eine ganz gewöhnliche Katze zu Felde gezogen waren, die auf dem Thurme hatte mausen wollen. Die Sache wurde ruchtbar, und die Stralsunder erhielten nun von dieser verunglückten Heldenthat den Spottnamen: Hans Katte! – Herzog Philipp Julius, wenn er über die Stralsunder ungehalten war, pflegte zu sagen: Wir wollen doch sehen, ob die Greifsklauen nicht tiefer greifen, denn die Katzenklauen.

Baltische Studien, III. Jahrg. I. Heft, S. 235.
121. Greifswalder Lammsbraten.

Auch die Greifswalder haben ihren Spottnamen in der Umgegend, und der ist auf folgende Weise entstanden: Im Jahre 1429 kam die Königin Philippa von Dänemark mit einer großen Flotte unvermuthet vor Stralsund, und verbrannte alle Stralsunder Schiffe im Hafen. Von da schickte sie ihren Admiral mit 75 Schiffen nach Greifswald. Als das die Greifswalder erfuhren, geriethen sie in sehr große Angst, und liefen zusammen, und beriethen unter sich, was sie beginnen sollten, um ein gleiches Verderben, wie die Stralsunder betroffen hatte, von sich abzuhalten. Da kamen sie denn zuletzt in ihrer Angst auf den Gedanken, dem Admiral einen Lammsbraten zu schicken, um ihn dadurch zu besänftigen und für die gute Stadt geneigt zu machen. Davon bekamen sie bald den Spottnamen: „Lammsbraten“.

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[162/0194] sich mit Spießen und Schwertern und allerlei anderen Waffen, und zogen zu Felde gegen den Fuchs, als wenn es ein gar gefährlicher Feind wäre. Wie sie nun aber in dem Thurme ankamen und hinter dem Feinde lange Zeit gejagt hatten, da fanden sie endlich, daß sie gegen eine ganz gewöhnliche Katze zu Felde gezogen waren, die auf dem Thurme hatte mausen wollen. Die Sache wurde ruchtbar, und die Stralsunder erhielten nun von dieser verunglückten Heldenthat den Spottnamen: Hans Katte! – Herzog Philipp Julius, wenn er über die Stralsunder ungehalten war, pflegte zu sagen: Wir wollen doch sehen, ob die Greifsklauen nicht tiefer greifen, denn die Katzenklauen. Baltische Studien, III. Jahrg. I. Heft, S. 235. 121. Greifswalder Lammsbraten. Auch die Greifswalder haben ihren Spottnamen in der Umgegend, und der ist auf folgende Weise entstanden: Im Jahre 1429 kam die Königin Philippa von Dänemark mit einer großen Flotte unvermuthet vor Stralsund, und verbrannte alle Stralsunder Schiffe im Hafen. Von da schickte sie ihren Admiral mit 75 Schiffen nach Greifswald. Als das die Greifswalder erfuhren, geriethen sie in sehr große Angst, und liefen zusammen, und beriethen unter sich, was sie beginnen sollten, um ein gleiches Verderben, wie die Stralsunder betroffen hatte, von sich abzuhalten. Da kamen sie denn zuletzt in ihrer Angst auf den Gedanken, dem Admiral einen Lammsbraten zu schicken, um ihn dadurch zu besänftigen und für die gute Stadt geneigt zu machen. Davon bekamen sie bald den Spottnamen: „Lammsbraten“. Baltische Studien, III. Jahrg. I. Heft, S. 236.

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Zitationshilfe: Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/temme_volkssagen_1840/194>, abgerufen am 27.11.2024.