Temme, Jodocus Donatus Hubertus: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Berlin, 1840.Berge, und auf demselben soll ein hohes Schloß gestanden haben. In diesem Berge findet man auch noch oft unter den ausgebrochenen Fundamentsteinen des alten Castells allerlei silberne Münzen, und Knochen und Rippen von Menschen, so groß wie Riesen. Wie groß die Stadt Julin gewesen, kann man auch noch daraus abmessen, daß ein Berg im Süden der Stadt, der Galgenberg geheißen, dicht vor dem Thore gelegen hat, daß man hat mit einem Steine hinwerfen können. Heutiges Tages ist dieser Berg so weit von Wollin, daß Einer sehr müde wird, der von der Stadt da hinaus spatziret. Auch kann man sich die Größe dieser herrlichen Stadt denken, wenn man erwäget, daß der Bischof Otto von Bamberg im Jahre 1124 allda 22,000 Bürger getauft hat. In der Gegend der Stadt sollen noch viele Schätze aus der Zeit, als Julin noch in seiner Herrlichkeit war, vergraben sein. Besonders kommen oft fremde Schatzgräber hin, die nach einer schweren goldnen Kette suchen, welche der Rath der untergegangenen Stadt aus dem Lösegelde eines gefangenen Dänischen Königs soll haben machen lassen. Sie soll aber nur durch viele Messen, die in Rom, Mainz, und anderen heiligen Orten gelesen werden müssen, an das Tageslicht gebracht werden können. Micrälius, Altes Pommerland, I. S. 98. Gesterding, Pommersche Mannigfaltigkeiten, S. 403-405. Zöllners Reise durch Pommern und Rügen. S. 91. 92. 16. Der Bischof Bernard und die Juliner. Zu der Zeit, als noch ganz Pommern in der Finsterniß des Heidenthums lag, jammerte dieses einen frommen Mann, Namens Bernhardus, einen Spanier von Geburt, der in Rom zum Bischof gewählt war, aber das Bisthum nicht annehmen wollte, da er hörte, daß von dem Capitel Berge, und auf demselben soll ein hohes Schloß gestanden haben. In diesem Berge findet man auch noch oft unter den ausgebrochenen Fundamentsteinen des alten Castells allerlei silberne Münzen, und Knochen und Rippen von Menschen, so groß wie Riesen. Wie groß die Stadt Julin gewesen, kann man auch noch daraus abmessen, daß ein Berg im Süden der Stadt, der Galgenberg geheißen, dicht vor dem Thore gelegen hat, daß man hat mit einem Steine hinwerfen können. Heutiges Tages ist dieser Berg so weit von Wollin, daß Einer sehr müde wird, der von der Stadt da hinaus spatziret. Auch kann man sich die Größe dieser herrlichen Stadt denken, wenn man erwäget, daß der Bischof Otto von Bamberg im Jahre 1124 allda 22,000 Bürger getauft hat. In der Gegend der Stadt sollen noch viele Schätze aus der Zeit, als Julin noch in seiner Herrlichkeit war, vergraben sein. Besonders kommen oft fremde Schatzgräber hin, die nach einer schweren goldnen Kette suchen, welche der Rath der untergegangenen Stadt aus dem Lösegelde eines gefangenen Dänischen Königs soll haben machen lassen. Sie soll aber nur durch viele Messen, die in Rom, Mainz, und anderen heiligen Orten gelesen werden müssen, an das Tageslicht gebracht werden können. Micrälius, Altes Pommerland, I. S. 98. Gesterding, Pommersche Mannigfaltigkeiten, S. 403-405. Zöllners Reise durch Pommern und Rügen. S. 91. 92. 16. Der Bischof Bernard und die Juliner. Zu der Zeit, als noch ganz Pommern in der Finsterniß des Heidenthums lag, jammerte dieses einen frommen Mann, Namens Bernhardus, einen Spanier von Geburt, der in Rom zum Bischof gewählt war, aber das Bisthum nicht annehmen wollte, da er hörte, daß von dem Capitel <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0061" n="29"/> Berge, und auf demselben soll ein hohes Schloß gestanden haben. 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Berge, und auf demselben soll ein hohes Schloß gestanden haben. In diesem Berge findet man auch noch oft unter den ausgebrochenen Fundamentsteinen des alten Castells allerlei silberne Münzen, und Knochen und Rippen von Menschen, so groß wie Riesen. Wie groß die Stadt Julin gewesen, kann man auch noch daraus abmessen, daß ein Berg im Süden der Stadt, der Galgenberg geheißen, dicht vor dem Thore gelegen hat, daß man hat mit einem Steine hinwerfen können. Heutiges Tages ist dieser Berg so weit von Wollin, daß Einer sehr müde wird, der von der Stadt da hinaus spatziret. Auch kann man sich die Größe dieser herrlichen Stadt denken, wenn man erwäget, daß der Bischof Otto von Bamberg im Jahre 1124 allda 22,000 Bürger getauft hat.
In der Gegend der Stadt sollen noch viele Schätze aus der Zeit, als Julin noch in seiner Herrlichkeit war, vergraben sein. Besonders kommen oft fremde Schatzgräber hin, die nach einer schweren goldnen Kette suchen, welche der Rath der untergegangenen Stadt aus dem Lösegelde eines gefangenen Dänischen Königs soll haben machen lassen. Sie soll aber nur durch viele Messen, die in Rom, Mainz, und anderen heiligen Orten gelesen werden müssen, an das Tageslicht gebracht werden können.
Micrälius, Altes Pommerland, I. S. 98.
Gesterding, Pommersche Mannigfaltigkeiten, S. 403-405.
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16. Der Bischof Bernard und die Juliner.
Zu der Zeit, als noch ganz Pommern in der Finsterniß des Heidenthums lag, jammerte dieses einen frommen Mann, Namens Bernhardus, einen Spanier von Geburt, der in Rom zum Bischof gewählt war, aber das Bisthum nicht annehmen wollte, da er hörte, daß von dem Capitel
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