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Tesche, Walter: Der Enten-Piet. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 121–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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braunes Haar mit goldenem Pfeil durch den dicken Flechtenknoten, so frische apfelrunde Wangen und kirschrothe Lippen, deren muthwilliges Lächeln ihm zwei Reihen schneeweißer Zähne zeigte, -- und solchen untadeligen Wuchs in dem vollen Busen, in Armen und Hüften -- nein, etwas Appetitlicheres hatte er niemals gesehen. Piet konnte den Blick des schalkhaften Mädchens länger nicht aushalten; sich den Mund wischend, wendete er sich brummend ab.

Dummes Zeug das -- hab' mich schon zu lange hier aufgehalten.

Aber Drudje faßte ohne Umstände seine harte, breite Faust mit ihren beiden kleinen Händen. Ist das auch recht, mein lieber Peter? Nachdem Ihr mit mir gezankt, heißt Ihr mich eine Mamsell, und zuletzt wollt Ihr gar meines Vaters Haus und meiner Mutter Kost verachten und davonfahren? Nein, so geht das nicht; kommt erst mit zum Frühstück; unterwegs sollt Ihr mir erzählen, was es Neues auf Piet's Eiland giebt.

So gefaßt, mußte Piet folgen; doch Drudjens neugieriges Forschen nach der wahren Ursache dieses Besuches blieb ohne Befriedigung; der einsilbige Jäger verwies sie an die Mutter Lora, weil er von der ganzen Geschichte weiter nichts wissen wollte.

Sie fanden die Familie in einer großen Hinterstube, beim reichlichen Frühstück an einem ungedeckten weißen Tische sitzend; nur Bertold fehlte. Ohne aufzustehen, forderte der Hausherr seinen Gast auf, mit

braunes Haar mit goldenem Pfeil durch den dicken Flechtenknoten, so frische apfelrunde Wangen und kirschrothe Lippen, deren muthwilliges Lächeln ihm zwei Reihen schneeweißer Zähne zeigte, — und solchen untadeligen Wuchs in dem vollen Busen, in Armen und Hüften — nein, etwas Appetitlicheres hatte er niemals gesehen. Piet konnte den Blick des schalkhaften Mädchens länger nicht aushalten; sich den Mund wischend, wendete er sich brummend ab.

Dummes Zeug das — hab' mich schon zu lange hier aufgehalten.

Aber Drudje faßte ohne Umstände seine harte, breite Faust mit ihren beiden kleinen Händen. Ist das auch recht, mein lieber Peter? Nachdem Ihr mit mir gezankt, heißt Ihr mich eine Mamsell, und zuletzt wollt Ihr gar meines Vaters Haus und meiner Mutter Kost verachten und davonfahren? Nein, so geht das nicht; kommt erst mit zum Frühstück; unterwegs sollt Ihr mir erzählen, was es Neues auf Piet's Eiland giebt.

So gefaßt, mußte Piet folgen; doch Drudjens neugieriges Forschen nach der wahren Ursache dieses Besuches blieb ohne Befriedigung; der einsilbige Jäger verwies sie an die Mutter Lora, weil er von der ganzen Geschichte weiter nichts wissen wollte.

Sie fanden die Familie in einer großen Hinterstube, beim reichlichen Frühstück an einem ungedeckten weißen Tische sitzend; nur Bertold fehlte. Ohne aufzustehen, forderte der Hausherr seinen Gast auf, mit

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:22:21Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T12:22:21Z)

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Zitationshilfe: Tesche, Walter: Der Enten-Piet. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 121–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tesche_piet_1910/31>, abgerufen am 23.11.2024.