Tesche, Walter: Der Enten-Piet. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 121–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.Walther Tesche im Jahre 1795 geboren, lebte als Rittergutsbesitzer auf Ottmuth bei Cosel und starb am 20. April 1848. Trotz vielfacher Bemühungen ist es uns nicht gelungen, Näheres über das Leben und den Entwicklungsgang des talentvollen Mannes zu erfahren, von dessen erzählenden Dichtungen das Meiste bereits verschollen ist, so zwar, daß auch das Charakterbild des Schriftstellers schwer aus dem zerstreuten Nachlaß sich zusammenstellen ließe. Im Allgemeinen scheint sein Naturell sich am glücklichsten in kleineren Aufgaben, wie die von uns ausgewählte Novelle, entfaltet zu haben, wo ein stark ausgeprägter landschaftlicher Hintergrund und charakteristische fremdartige Culturformen die Stimmung erhöhen. Die größeren socialen Lebensbilder sind nicht frei von einer gewissen Trivialität, während eine Novelle, wie "der Enten-Piet", dem Besten in dieser Gattung verglichen werden darf. Wir erwähnen von Walter Tesche hier noch die "Erzählungen aus dem Bergischen". 2 Theile (Pest. Heckenast 1847); "Walowna" (Breslau. U. Kern. 1847); "Bilder aus Schlesien. Die Rose von der Pzerwa" (Brockhaus 1847); "die Majorats-Urkunde". Novelle (Breslau. U. Kern 1848) und "Eine Renten-Speculation". Novelle. (Breslau Graß Barth und Co. 1850). Walther Tesche im Jahre 1795 geboren, lebte als Rittergutsbesitzer auf Ottmuth bei Cosel und starb am 20. April 1848. Trotz vielfacher Bemühungen ist es uns nicht gelungen, Näheres über das Leben und den Entwicklungsgang des talentvollen Mannes zu erfahren, von dessen erzählenden Dichtungen das Meiste bereits verschollen ist, so zwar, daß auch das Charakterbild des Schriftstellers schwer aus dem zerstreuten Nachlaß sich zusammenstellen ließe. Im Allgemeinen scheint sein Naturell sich am glücklichsten in kleineren Aufgaben, wie die von uns ausgewählte Novelle, entfaltet zu haben, wo ein stark ausgeprägter landschaftlicher Hintergrund und charakteristische fremdartige Culturformen die Stimmung erhöhen. Die größeren socialen Lebensbilder sind nicht frei von einer gewissen Trivialität, während eine Novelle, wie „der Enten-Piet“, dem Besten in dieser Gattung verglichen werden darf. Wir erwähnen von Walter Tesche hier noch die „Erzählungen aus dem Bergischen“. 2 Theile (Pest. Heckenast 1847); „Walowna“ (Breslau. U. Kern. 1847); „Bilder aus Schlesien. Die Rose von der Pzerwa“ (Brockhaus 1847); „die Majorats-Urkunde“. Novelle (Breslau. U. Kern 1848) und „Eine Renten-Speculation“. Novelle. (Breslau Graß Barth und Co. 1850). <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0005"/> <div type="preface"> <p>Walther Tesche im Jahre 1795 geboren, lebte als Rittergutsbesitzer auf Ottmuth bei Cosel und starb am 20. April 1848.</p><lb/> <p>Trotz vielfacher Bemühungen ist es uns nicht gelungen, Näheres über das Leben und den Entwicklungsgang des talentvollen Mannes zu erfahren, von dessen erzählenden Dichtungen das Meiste bereits verschollen ist, so zwar, daß auch das Charakterbild des Schriftstellers schwer aus dem zerstreuten Nachlaß sich zusammenstellen ließe. Im Allgemeinen scheint sein Naturell sich am glücklichsten in kleineren Aufgaben, wie die von uns ausgewählte Novelle, entfaltet zu haben, wo ein stark ausgeprägter landschaftlicher Hintergrund und charakteristische fremdartige Culturformen die Stimmung erhöhen. Die größeren socialen Lebensbilder sind nicht frei von einer gewissen Trivialität, während eine Novelle, wie „der Enten-Piet“, dem Besten in dieser Gattung verglichen werden darf. Wir erwähnen von Walter Tesche hier noch die „Erzählungen aus dem Bergischen“. 2 Theile (Pest. Heckenast 1847); „Walowna“ (Breslau. U. Kern. 1847); „Bilder aus Schlesien. Die Rose von der Pzerwa“ (Brockhaus 1847); „die Majorats-Urkunde“. Novelle (Breslau. U. Kern 1848) und „Eine Renten-Speculation“. Novelle. (Breslau Graß Barth und Co. 1850).</p><lb/> </div> </front> </text> </TEI> [0005]
Walther Tesche im Jahre 1795 geboren, lebte als Rittergutsbesitzer auf Ottmuth bei Cosel und starb am 20. April 1848.
Trotz vielfacher Bemühungen ist es uns nicht gelungen, Näheres über das Leben und den Entwicklungsgang des talentvollen Mannes zu erfahren, von dessen erzählenden Dichtungen das Meiste bereits verschollen ist, so zwar, daß auch das Charakterbild des Schriftstellers schwer aus dem zerstreuten Nachlaß sich zusammenstellen ließe. Im Allgemeinen scheint sein Naturell sich am glücklichsten in kleineren Aufgaben, wie die von uns ausgewählte Novelle, entfaltet zu haben, wo ein stark ausgeprägter landschaftlicher Hintergrund und charakteristische fremdartige Culturformen die Stimmung erhöhen. Die größeren socialen Lebensbilder sind nicht frei von einer gewissen Trivialität, während eine Novelle, wie „der Enten-Piet“, dem Besten in dieser Gattung verglichen werden darf. Wir erwähnen von Walter Tesche hier noch die „Erzählungen aus dem Bergischen“. 2 Theile (Pest. Heckenast 1847); „Walowna“ (Breslau. U. Kern. 1847); „Bilder aus Schlesien. Die Rose von der Pzerwa“ (Brockhaus 1847); „die Majorats-Urkunde“. Novelle (Breslau. U. Kern 1848) und „Eine Renten-Speculation“. Novelle. (Breslau Graß Barth und Co. 1850).
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Zitationshilfe: | Tesche, Walter: Der Enten-Piet. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 121–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tesche_piet_1910/5>, abgerufen am 16.07.2024. |