Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 2. Leipzig, 1777.und Entwickelung des Menschen. des menschlichen Seelenwesens, daß jene den Menschentreffen könne, ohne das unkörperliche Jch selbst herunter- zusetzen. Wenigstens würde dieses letztere ein Schluß seyn, über dessen Wahrscheinlichkeit oder Unwahrschein- lichkeit vorher aus analogischen Gründen geurtheilt wer- den muß. Die Krankheit bringt den Menschen um sein Gedächtniß, aber darum auch den Geist um das Ver- mögen, die Spuren seiner ehemaligen Veränderungen aus sich selbst zu erneuern? V. Von der natürlichen Abnahme der Seelenvermö- gen im Alter. 1) Die Abnahme der Seele im Alter kann nicht nach dem Grad ihrer äußern Wirksamkeit mittelst des Körpers beurtheilet werden. 2) Von der Abnahme der körperlichen Fertig- keiten, und der äußern Sinne. 3) Die Abnahme der Seele im Alter kommt nicht von dem Verlust ihrer Vorstellungen, sondern von der erschwerten Reproducibili- tät derselben. 4) Warum die Alten sich der Zeiten ihrer Ju- gend besser erinnern, als der neuern Bege- benheiten. Vergessene Vorstellungen sind solche, die unter andern Vorstellungen ver- hüllet sind. 5) Die in dem Alter vorhandenen ruhenden Vor- stellungen sind etwas reelles. Ehrwürdig- keit des Alters. Kindheit des Alters. 6) Die Abnahme an Lebhaftigkeit des Geistes. Von der zunehmenden Unerweckbarkeit der Vorstellungen. 7) Ob A a a 4
und Entwickelung des Menſchen. des menſchlichen Seelenweſens, daß jene den Menſchentreffen koͤnne, ohne das unkoͤrperliche Jch ſelbſt herunter- zuſetzen. Wenigſtens wuͤrde dieſes letztere ein Schluß ſeyn, uͤber deſſen Wahrſcheinlichkeit oder Unwahrſchein- lichkeit vorher aus analogiſchen Gruͤnden geurtheilt wer- den muß. Die Krankheit bringt den Menſchen um ſein Gedaͤchtniß, aber darum auch den Geiſt um das Ver- moͤgen, die Spuren ſeiner ehemaligen Veraͤnderungen aus ſich ſelbſt zu erneuern? V. Von der natuͤrlichen Abnahme der Seelenvermoͤ- gen im Alter. 1) Die Abnahme der Seele im Alter kann nicht nach dem Grad ihrer aͤußern Wirkſamkeit mittelſt des Koͤrpers beurtheilet werden. 2) Von der Abnahme der koͤrperlichen Fertig- keiten, und der aͤußern Sinne. 3) Die Abnahme der Seele im Alter kommt nicht von dem Verluſt ihrer Vorſtellungen, ſondern von der erſchwerten Reproducibili- taͤt derſelben. 4) Warum die Alten ſich der Zeiten ihrer Ju- gend beſſer erinnern, als der neuern Bege- benheiten. Vergeſſene Vorſtellungen ſind ſolche, die unter andern Vorſtellungen ver- huͤllet ſind. 5) Die in dem Alter vorhandenen ruhenden Vor- ſtellungen ſind etwas reelles. Ehrwuͤrdig- keit des Alters. Kindheit des Alters. 6) Die Abnahme an Lebhaftigkeit des Geiſtes. Von der zunehmenden Unerweckbarkeit der Vorſtellungen. 7) Ob A a a 4
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und Entwickelung des Menſchen.
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treffen koͤnne, ohne das unkoͤrperliche Jch ſelbſt herunter-
zuſetzen. Wenigſtens wuͤrde dieſes letztere ein Schluß
ſeyn, uͤber deſſen Wahrſcheinlichkeit oder Unwahrſchein-
lichkeit vorher aus analogiſchen Gruͤnden geurtheilt wer-
den muß. Die Krankheit bringt den Menſchen um ſein
Gedaͤchtniß, aber darum auch den Geiſt um das Ver-
moͤgen, die Spuren ſeiner ehemaligen Veraͤnderungen
aus ſich ſelbſt zu erneuern?
V.
Von der natuͤrlichen Abnahme der Seelenvermoͤ-
gen im Alter.
1) Die Abnahme der Seele im Alter kann nicht
nach dem Grad ihrer aͤußern Wirkſamkeit
mittelſt des Koͤrpers beurtheilet werden.
2) Von der Abnahme der koͤrperlichen Fertig-
keiten, und der aͤußern Sinne.
3) Die Abnahme der Seele im Alter kommt
nicht von dem Verluſt ihrer Vorſtellungen,
ſondern von der erſchwerten Reproducibili-
taͤt derſelben.
4) Warum die Alten ſich der Zeiten ihrer Ju-
gend beſſer erinnern, als der neuern Bege-
benheiten. Vergeſſene Vorſtellungen ſind
ſolche, die unter andern Vorſtellungen ver-
huͤllet ſind.
5) Die in dem Alter vorhandenen ruhenden Vor-
ſtellungen ſind etwas reelles. Ehrwuͤrdig-
keit des Alters. Kindheit des Alters.
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Von der zunehmenden Unerweckbarkeit der
Vorſtellungen.
7) Ob
A a a 4
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