Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 1. Berlin, 1809.Arbeit des Gespanns. werken zugleich gebraucht werden, so hält man auf die Pferde nur einen Futterknecht,der sie im Stalle besorgt, läßt aber im Tage- oder Stücklohn andere Menschen damit arbeiten. Auch gehören dazu gute und ebene Wege. §. 181. Wenn man nach unserer gewöhnlichen Einrichtung die Knechte, welche ein Ge-Wie stark ein Die in einigen Gegenden eingeführte Einrichtung der Dreigespanne, oder auf Wir nehmen also an, daß auf vier Pferde ein Knecht gehalten werde, und daß Wenn man die sämmtlichen Kosten der eigentlichen Haushaltung -- worunter Erster Theil. R
Arbeit des Geſpanns. werken zugleich gebraucht werden, ſo haͤlt man auf die Pferde nur einen Futterknecht,der ſie im Stalle beſorgt, laͤßt aber im Tage- oder Stuͤcklohn andere Menſchen damit arbeiten. Auch gehoͤren dazu gute und ebene Wege. §. 181. Wenn man nach unſerer gewoͤhnlichen Einrichtung die Knechte, welche ein Ge-Wie ſtark ein Die in einigen Gegenden eingefuͤhrte Einrichtung der Dreigeſpanne, oder auf Wir nehmen alſo an, daß auf vier Pferde ein Knecht gehalten werde, und daß Wenn man die ſaͤmmtlichen Koſten der eigentlichen Haushaltung — worunter Erſter Theil. R
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Arbeit des Geſpanns.
werken zugleich gebraucht werden, ſo haͤlt man auf die Pferde nur einen Futterknecht,
der ſie im Stalle beſorgt, laͤßt aber im Tage- oder Stuͤcklohn andere Menſchen damit
arbeiten. Auch gehoͤren dazu gute und ebene Wege.
§. 181.
Wenn man nach unſerer gewoͤhnlichen Einrichtung die Knechte, welche ein Ge-
ſpann verpflegen, auch damit arbeiten laͤßt, ſo wird gewoͤhnlich auf vier Pferde ein
Knecht gehalten. Bei ſtrenger Arbeitszeit pflegt man ihm jedoch geſchnittenen Haͤck-
ſel zu liefern. In einigen Wirthſchaften findet man auch zwei Knechte bei einem
Viergeſpann, da dann der juͤngſte Klein- oder Jungknecht oder Enke heißt. Letzte-
res findet hauptſaͤchlich da Statt, wo die Pferde mehr zum Pfluͤgen und zweiſpaͤnnig
als vierſpaͤnnig gebraucht werden. Wo es ſeltener der Fall iſt, daß man das Vier-
geſpann trennt, da pflegt man, wo es geſchehen muß, zwei Pferde mit einem
Tageloͤhner arbeiten zu laſſen, oder haͤlt auch auf mehrere Geſpanne einen Enken.
Wie ſtark ein
Geſpann ein-
zurichten.
Die in einigen Gegenden eingefuͤhrte Einrichtung der Dreigeſpanne, oder auf
drei Pferde einen Knecht zu halten, ſcheint mir unvortheilhaft und in jeder Hinſicht
verwerflich. Da die Pferde in eine Reihe geſpannt werden, ziehen ſie, ungeachtet
die Waage darnach eingerichtet ſeyn ſoll, doch mehrentheils ſchief. Sie draͤngen ſich
untereinander, und das dritte Pferd, wozu gewoͤhnlich das juͤngſte, welches man am
meiſten ſchonen will, genommen wird, laͤuft an Straͤucher und Baͤume, oder tritt in
Graͤben, weshalb man findet, daß ſo eingefahrne Pferde ungemein ſcheu werden.
Das die Pferde ſo erleichternde Halten der halben Spur faͤllt dabei mehrentheils weg,
weshalb dann auch die Wege dadurch mehr verdorben werden; und ich finde, daß die
Ladungen bei dieſem Fuhrwerke wenig ſtaͤrker gemacht werden, als zwei Pferde derſel-
ben Art ſie auch ziehen wuͤrden. Wenn mit zwei Pferden gearbeitet werden ſoll, —
wogegen die Knechte dann mehrentheils Einreden haben — ſo koͤmmt das dritte
Pferd mit einem aus einem andern Geſpanne zuſammen, mit welchem es nicht ein-
gefahren iſt.
Wir nehmen alſo an, daß auf vier Pferde ein Knecht gehalten werde, und daß
man, wenn das Geſpann getheilt wird, einen Tageloͤhner mit zweien arbeiten laſſe.
Wenn man die ſaͤmmtlichen Koſten der eigentlichen Haushaltung — worunter
ich alles das verſtehe, was unter der Aufſicht der Haushaͤlterin oder Schleusnerin zu
ſeyn pflegt — auf die verſchiedenen Perſonen nach moͤglichſt richtigem Verhaͤltniſſe
Erſter Theil. R
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