Wenn 8 Pferde gehalten werden und 300 Arbeitstage thun . . . = 2400 Tage
und 16 einzelne Ochsen im Wechsel zu 240 Arbeitstagen . . = 1920 -
4320 Tage,
so bleiben 318 über, welche kaum zur Deckung der Nebenfuhren und Zufällig- keiten hinreichen. Wenigstens würde noch ein überkompletes Pferd nöthig seyn. Besonders reichen im Sommer die Pferde bei der Ernte nicht.
Werden 15 Pferde gehalten, also 6 Pferde mehr, so werden sie alle Arbeit decken. Auf 16 Ochsen verlohnt sichs kaum, einen Ochsenhirten zu halten, und ihnen die Weide einzugeben, welche hier ohnehin sehr knapp ist, und für das Nutzvieh nöthig.
Kostet die Unterhaltung eines Pferdes 535 # und die eines Ochsen 162, so werden 6 Pferde mehr als 16 Ochsen mit dem Ochsenhirten kosten 258 # oder 28 2/3 Schef- fel. Diese Ersparung wird aber durch die Unbequemlichkeit, zweierlei Gespanne zu halten, leicht überwogen.
Wenn 1 Mann 220 Arbeitstage außer dem Abdreschen thut, so erfordert die Wirth- schaft 11 Familien, falls man keine auswärtige Arbeiter haben kann. Diese werden dann auch mit einiger Hülfe des Hofgesindes zur Vollführung der Ernte in fünf Wochen hinreichen.
Auf 22 Morgen Winterung kommt 1 Pferd.
Arbeitsberechnung.
Wenn 8 Pferde gehalten werden und 300 Arbeitstage thun . . . = 2400 Tage
und 16 einzelne Ochſen im Wechſel zu 240 Arbeitstagen . . = 1920 -
4320 Tage,
ſo bleiben 318 uͤber, welche kaum zur Deckung der Nebenfuhren und Zufaͤllig- keiten hinreichen. Wenigſtens wuͤrde noch ein uͤberkompletes Pferd noͤthig ſeyn. Beſonders reichen im Sommer die Pferde bei der Ernte nicht.
Werden 15 Pferde gehalten, alſo 6 Pferde mehr, ſo werden ſie alle Arbeit decken. Auf 16 Ochſen verlohnt ſichs kaum, einen Ochſenhirten zu halten, und ihnen die Weide einzugeben, welche hier ohnehin ſehr knapp iſt, und fuͤr das Nutzvieh noͤthig.
Koſtet die Unterhaltung eines Pferdes 535 # und die eines Ochſen 162, ſo werden 6 Pferde mehr als 16 Ochſen mit dem Ochſenhirten koſten 258 # oder 28⅔ Schef- fel. Dieſe Erſparung wird aber durch die Unbequemlichkeit, zweierlei Geſpanne zu halten, leicht uͤberwogen.
Wenn 1 Mann 220 Arbeitstage außer dem Abdreſchen thut, ſo erfordert die Wirth- ſchaft 11 Familien, falls man keine auswaͤrtige Arbeiter haben kann. Dieſe werden dann auch mit einiger Huͤlfe des Hofgeſindes zur Vollfuͤhrung der Ernte in fuͤnf Wochen hinreichen.
Auf 22 Morgen Winterung kommt 1 Pferd.
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Arbeitsberechnung.
Wenn 8 Pferde gehalten werden und 300 Arbeitstage thun . . . = 2400 Tage
und 16 einzelne Ochſen im Wechſel zu 240 Arbeitstagen . . = 1920 -
4320 Tage,
ſo bleiben 318 uͤber, welche kaum zur Deckung der Nebenfuhren und Zufaͤllig-
keiten hinreichen. Wenigſtens wuͤrde noch ein uͤberkompletes Pferd noͤthig ſeyn.
Beſonders reichen im Sommer die Pferde bei der Ernte nicht.
Werden 15 Pferde gehalten, alſo 6 Pferde mehr, ſo werden ſie alle Arbeit decken.
Auf 16 Ochſen verlohnt ſichs kaum, einen Ochſenhirten zu halten, und ihnen
die Weide einzugeben, welche hier ohnehin ſehr knapp iſt, und fuͤr das Nutzvieh
noͤthig.
Koſtet die Unterhaltung eines Pferdes 535 # und die eines Ochſen 162, ſo werden
6 Pferde mehr als 16 Ochſen mit dem Ochſenhirten koſten 258 # oder 28⅔ Schef-
fel. Dieſe Erſparung wird aber durch die Unbequemlichkeit, zweierlei Geſpanne
zu halten, leicht uͤberwogen.
Wenn 1 Mann 220 Arbeitstage außer dem Abdreſchen thut, ſo erfordert die Wirth-
ſchaft 11 Familien, falls man keine auswaͤrtige Arbeiter haben kann. Dieſe
werden dann auch mit einiger Huͤlfe des Hofgeſindes zur Vollfuͤhrung der Ernte
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Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 1. Berlin, 1809, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft01_1809/188>, abgerufen am 16.02.2025.
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