Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 1. Berlin, 1809.der Futterung und des Viehstandes. weniger) 30 Prozent von der im Acker vorhandenen Kraft an sich ziehe, und einenverhältnißmäßigen Ertrag an Körnern und auch an Stroh gebe. Das oben ange- gebene Verhältniß der Getreidearten gegen einander wird dann das Maaß ergeben, welches man an Körnern davon erwarten kann, zugleich aber auch die Erschöpfung, welche der Acker dadurch erleidet, und den Rückstand von Kraft, die im Acker zu- rückbleibt. Folgende Beispiele werden dieses erläutern. Diese Angaben gründen sich indessen nicht allein auf die Theorie von der nah- Eine mehr aussaugende Frucht wird zwar bei günstiger Witterung einen höhe- In dieser hypothetischen Berechnung sind übrigens die Zahlen so viel möglich §. 259. Ein Boden habe, wie oben, natürliche Kraft .... = 40, Dreifelder- wirthschaft. und erhalte 5 Fuder Dünger ........... = 50, 90; und werde dann nach dem Systeme der reinen Dreifelderwirthschaft neun Der Ertrag wird hier absichtlich über die Aussaat, oder nach Abzug derselben Erster Theil. H h
der Futterung und des Viehſtandes. weniger) 30 Prozent von der im Acker vorhandenen Kraft an ſich ziehe, und einenverhaͤltnißmaͤßigen Ertrag an Koͤrnern und auch an Stroh gebe. Das oben ange- gebene Verhaͤltniß der Getreidearten gegen einander wird dann das Maaß ergeben, welches man an Koͤrnern davon erwarten kann, zugleich aber auch die Erſchoͤpfung, welche der Acker dadurch erleidet, und den Ruͤckſtand von Kraft, die im Acker zu- ruͤckbleibt. Folgende Beiſpiele werden dieſes erlaͤutern. Dieſe Angaben gruͤnden ſich indeſſen nicht allein auf die Theorie von der nah- Eine mehr ausſaugende Frucht wird zwar bei guͤnſtiger Witterung einen hoͤhe- In dieſer hypothetiſchen Berechnung ſind uͤbrigens die Zahlen ſo viel moͤglich §. 259. Ein Boden habe, wie oben, natuͤrliche Kraft .... = 40, Dreifelder- wirthſchaft. und erhalte 5 Fuder Duͤnger ........... = 50, 90; und werde dann nach dem Syſteme der reinen Dreifelderwirthſchaft neun Der Ertrag wird hier abſichtlich uͤber die Ausſaat, oder nach Abzug derſelben Erſter Theil. H h
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0285" n="241"/><fw place="top" type="header">der Futterung und des Viehſtandes.</fw><lb/> weniger) 30 Prozent von der im Acker vorhandenen Kraft an ſich ziehe, und einen<lb/> verhaͤltnißmaͤßigen Ertrag an Koͤrnern und auch an Stroh gebe. Das oben ange-<lb/> gebene Verhaͤltniß der Getreidearten gegen einander wird dann das Maaß ergeben,<lb/> welches man an Koͤrnern davon erwarten kann, zugleich aber auch die Erſchoͤpfung,<lb/> welche der Acker dadurch erleidet, und den Ruͤckſtand von Kraft, die im Acker zu-<lb/> ruͤckbleibt. Folgende Beiſpiele werden dieſes erlaͤutern.</p><lb/> <p>Dieſe Angaben gruͤnden ſich indeſſen nicht allein auf die Theorie von der nah-<lb/> rungsfaͤhigen Materie, ſondern ſie ſind aus der Summe der Reſultate, welche die<lb/> Erfahrung im Großen giebt, abgeleitet, und ſtimmen mit denen uͤberein, welche in<lb/> guten Wirthſchaften in mittleren Jahren auf Mittelboden angenommen werden.<lb/> Die Theorie dient hier nur zur Begruͤndung einer Formel, wonach der Ertrag in<lb/> Ruͤckſicht auf die verſchiedenen ihn beſtimmenden Umſtaͤnde im Durchſchnitt der Jahre<lb/> berechnet werden kann, und das Zutreffende der Formel beweiſet ruͤckwaͤrts die<lb/> Richtigkeit der Theorie.</p><lb/> <p>Eine mehr ausſaugende Frucht wird zwar bei guͤnſtiger Witterung einen hoͤhe-<lb/> ren Ertrag geben koͤnnen, als ihr hier nach ihrem Verhaͤltniſſe zugeſchrieben wird.<lb/> Allein ſie wird auch ſo viel mehr ausziehen, und die folgenden Fruͤchte werden um<lb/> ſo viel weniger geben. Es iſt uns hier nur um die Ausmittelung des Total-Ertrags<lb/> und der Kraft, in welcher ſich der Boden erhaͤlt, zu thun.</p><lb/> <p>In dieſer hypothetiſchen Berechnung ſind uͤbrigens die Zahlen ſo viel moͤglich<lb/> rund angenommen, und die kleinen Bruͤche weggeworfen, weil dieſe nur die Ueber-<lb/> ſicht erſchweren wuͤrden, ohne das Reſultat merklich zu aͤndern.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 259.</head><lb/> <list> <item>Ein Boden habe, wie oben, natuͤrliche Kraft .... = 40,</item> </list> <note place="right">Bei der reinen<lb/> Dreifelder-<lb/> wirthſchaft.</note><lb/> <list> <item>und erhalte 5 Fuder Duͤnger ..........<hi rendition="#u">. = 50,</hi></item><lb/> <item> <hi rendition="#et">90;</hi> </item> </list><lb/> <p>und werde dann nach dem Syſteme der <hi rendition="#g">reinen Dreifelderwirthſchaft</hi> neun<lb/> Jahre hindurch ohne wiederholte Duͤngung beſtellt, ſo wird ſich folgendes Reſul-<lb/> tat ergeben.</p><lb/> <p>Der Ertrag wird hier abſichtlich uͤber die Ausſaat, oder nach Abzug derſelben<lb/> angenommen, ſo daß man, um den ganzen Ertrag zu finden, dieſe hinzufuͤgen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Erſter Theil. H h</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [241/0285]
der Futterung und des Viehſtandes.
weniger) 30 Prozent von der im Acker vorhandenen Kraft an ſich ziehe, und einen
verhaͤltnißmaͤßigen Ertrag an Koͤrnern und auch an Stroh gebe. Das oben ange-
gebene Verhaͤltniß der Getreidearten gegen einander wird dann das Maaß ergeben,
welches man an Koͤrnern davon erwarten kann, zugleich aber auch die Erſchoͤpfung,
welche der Acker dadurch erleidet, und den Ruͤckſtand von Kraft, die im Acker zu-
ruͤckbleibt. Folgende Beiſpiele werden dieſes erlaͤutern.
Dieſe Angaben gruͤnden ſich indeſſen nicht allein auf die Theorie von der nah-
rungsfaͤhigen Materie, ſondern ſie ſind aus der Summe der Reſultate, welche die
Erfahrung im Großen giebt, abgeleitet, und ſtimmen mit denen uͤberein, welche in
guten Wirthſchaften in mittleren Jahren auf Mittelboden angenommen werden.
Die Theorie dient hier nur zur Begruͤndung einer Formel, wonach der Ertrag in
Ruͤckſicht auf die verſchiedenen ihn beſtimmenden Umſtaͤnde im Durchſchnitt der Jahre
berechnet werden kann, und das Zutreffende der Formel beweiſet ruͤckwaͤrts die
Richtigkeit der Theorie.
Eine mehr ausſaugende Frucht wird zwar bei guͤnſtiger Witterung einen hoͤhe-
ren Ertrag geben koͤnnen, als ihr hier nach ihrem Verhaͤltniſſe zugeſchrieben wird.
Allein ſie wird auch ſo viel mehr ausziehen, und die folgenden Fruͤchte werden um
ſo viel weniger geben. Es iſt uns hier nur um die Ausmittelung des Total-Ertrags
und der Kraft, in welcher ſich der Boden erhaͤlt, zu thun.
In dieſer hypothetiſchen Berechnung ſind uͤbrigens die Zahlen ſo viel moͤglich
rund angenommen, und die kleinen Bruͤche weggeworfen, weil dieſe nur die Ueber-
ſicht erſchweren wuͤrden, ohne das Reſultat merklich zu aͤndern.
§. 259.
Ein Boden habe, wie oben, natuͤrliche Kraft .... = 40,
und erhalte 5 Fuder Duͤnger ........... = 50,
90;
und werde dann nach dem Syſteme der reinen Dreifelderwirthſchaft neun
Jahre hindurch ohne wiederholte Duͤngung beſtellt, ſo wird ſich folgendes Reſul-
tat ergeben.
Der Ertrag wird hier abſichtlich uͤber die Ausſaat, oder nach Abzug derſelben
angenommen, ſo daß man, um den ganzen Ertrag zu finden, dieſe hinzufuͤgen
Erſter Theil. H h
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |