Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 1. Berlin, 1809.der Futterung und des Viehstandes. [Tabelle] woraus dann 32938 Pfund Mist oder etwas über 16 Fuder a 2000 Pfund nach un-serer Berechnung erfolgen mußten und wirklich erfolgten. Hierbei hatte nun das Vieh zu seiner völligen Sättigung freilich genug, litt aber keinesweges an Unver- daulichkeit. Zum Beweise dessen gab dieser Viehstapel per Stück das ganze Jahr im Durchschnitt 10 Hannöversche Quart Milch (gleich 8 Berliner Quart) täglich, oder jede Kuh durch's Jahr 3650 Hannöversche oder 2920 Berliner Quart. Diese ungleichen Futterungssätze mögen zureichen, um zu beweisen, daß das der Futterung und des Viehſtandes. [Tabelle] woraus dann 32938 Pfund Miſt oder etwas uͤber 16 Fuder à 2000 Pfund nach un-ſerer Berechnung erfolgen mußten und wirklich erfolgten. Hierbei hatte nun das Vieh zu ſeiner voͤlligen Saͤttigung freilich genug, litt aber keinesweges an Unver- daulichkeit. Zum Beweiſe deſſen gab dieſer Viehſtapel per Stuͤck das ganze Jahr im Durchſchnitt 10 Hannoͤverſche Quart Milch (gleich 8 Berliner Quart) taͤglich, oder jede Kuh durch’s Jahr 3650 Hannoͤverſche oder 2920 Berliner Quart. Dieſe ungleichen Futterungsſaͤtze moͤgen zureichen, um zu beweiſen, daß das <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0323" n="279"/><fw place="top" type="header">der Futterung und des Viehſtandes.</fw><lb/><table><row><cell/></row></table> woraus dann 32938 Pfund Miſt oder etwas uͤber 16 Fuder <hi rendition="#aq">à</hi> 2000 Pfund nach un-<lb/> ſerer Berechnung erfolgen mußten <hi rendition="#g">und wirklich erfolgten</hi>. Hierbei hatte nun<lb/> das Vieh zu ſeiner voͤlligen Saͤttigung freilich genug, litt aber keinesweges an Unver-<lb/> daulichkeit. Zum Beweiſe deſſen gab dieſer Viehſtapel <hi rendition="#aq">per</hi> Stuͤck das ganze Jahr<lb/> im Durchſchnitt 10 Hannoͤverſche Quart Milch (gleich 8 Berliner Quart) taͤglich,<lb/> oder jede Kuh durch’s Jahr 3650 Hannoͤverſche oder 2920 Berliner Quart.</p><lb/> <p>Dieſe ungleichen Futterungsſaͤtze moͤgen zureichen, um zu beweiſen, daß das<lb/> Rindvieh von ſehr Wenigem zur Noth leben, aber auch ſehr Vieles verzehren koͤnne.<lb/> Es wird aber letzteres durch Nutzung und durch Miſt bis auf einen gewiſſen Punkt<lb/> reichlicher bezahlen, wie erſteres. Ich habe indeſſen nachmals eine ſo ſehr ſtarke Fut-<lb/> terung, die das große Niederungsvieh, wenn es den moͤglich hoͤchſten Ertrag geben<lb/> ſoll, erfordert, und folglich dieſes Vieh nicht vortheilhaft gefunden, woruͤber ich mich<lb/> an einem andern Orte erklaͤren werde. Um einen allgemeinen Durchſchnittsſatz anzu-<lb/> nehmen, auf wie viel Futter und Stroh ein Stuͤck Rindvieh mittlerer Art oder von<lb/> großer Hoͤherace am vortheilhafteſten gehalten werden koͤnne, nehme ich an, daß eine<lb/> gute Milchkuh und ein Zugochſe jaͤhrlich an Stroh, zum Freſſen und zur Ein-<lb/> ſtreuung, bei der Stallfutterung 4500 Pfund und an Heu, — die ſaͤmmtlichen gruͤ-<lb/> nen Futtergewaͤchſe auf ſelbiges reduzirt, — ebenfalls 4500 Pfund erfordere; beim<lb/> Weidegange aber, jedoch naͤchtlicher Einſtallung, an 4000 Pfund Stroh und<lb/> 2800 Pfund auf Heu reduzirter Futtergewaͤchſe genug habe. Hieraus wuͤrden im<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [279/0323]
der Futterung und des Viehſtandes.
woraus dann 32938 Pfund Miſt oder etwas uͤber 16 Fuder à 2000 Pfund nach un-
ſerer Berechnung erfolgen mußten und wirklich erfolgten. Hierbei hatte nun
das Vieh zu ſeiner voͤlligen Saͤttigung freilich genug, litt aber keinesweges an Unver-
daulichkeit. Zum Beweiſe deſſen gab dieſer Viehſtapel per Stuͤck das ganze Jahr
im Durchſchnitt 10 Hannoͤverſche Quart Milch (gleich 8 Berliner Quart) taͤglich,
oder jede Kuh durch’s Jahr 3650 Hannoͤverſche oder 2920 Berliner Quart.
Dieſe ungleichen Futterungsſaͤtze moͤgen zureichen, um zu beweiſen, daß das
Rindvieh von ſehr Wenigem zur Noth leben, aber auch ſehr Vieles verzehren koͤnne.
Es wird aber letzteres durch Nutzung und durch Miſt bis auf einen gewiſſen Punkt
reichlicher bezahlen, wie erſteres. Ich habe indeſſen nachmals eine ſo ſehr ſtarke Fut-
terung, die das große Niederungsvieh, wenn es den moͤglich hoͤchſten Ertrag geben
ſoll, erfordert, und folglich dieſes Vieh nicht vortheilhaft gefunden, woruͤber ich mich
an einem andern Orte erklaͤren werde. Um einen allgemeinen Durchſchnittsſatz anzu-
nehmen, auf wie viel Futter und Stroh ein Stuͤck Rindvieh mittlerer Art oder von
großer Hoͤherace am vortheilhafteſten gehalten werden koͤnne, nehme ich an, daß eine
gute Milchkuh und ein Zugochſe jaͤhrlich an Stroh, zum Freſſen und zur Ein-
ſtreuung, bei der Stallfutterung 4500 Pfund und an Heu, — die ſaͤmmtlichen gruͤ-
nen Futtergewaͤchſe auf ſelbiges reduzirt, — ebenfalls 4500 Pfund erfordere; beim
Weidegange aber, jedoch naͤchtlicher Einſtallung, an 4000 Pfund Stroh und
2800 Pfund auf Heu reduzirter Futtergewaͤchſe genug habe. Hieraus wuͤrden im
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