Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810.§. 1. Die Agrikultur, im eigentlichsten Sinne des Worts, beschäftigt sich damit, den Sie thut dies theils, indem sie ihm solche Materien zuführt, welche seineChemische Theils indem sie durch Bearbeitung den Boden hierzu geschickt macht,Mechanische Erster Abschnitt. Die Lehre von der Düngung. §. 2. Der dem Boden zugeführte Dünger wirkt auf zweierlei Weise. Einmal:Nährender, §. 1. Die Agrikultur, im eigentlichſten Sinne des Worts, beſchaͤftigt ſich damit, den Sie thut dies theils, indem ſie ihm ſolche Materien zufuͤhrt, welche ſeineChemiſche Theils indem ſie durch Bearbeitung den Boden hierzu geſchickt macht,Mechaniſche Erſter Abſchnitt. Die Lehre von der Duͤngung. §. 2. Der dem Boden zugefuͤhrte Duͤnger wirkt auf zweierlei Weiſe. Einmal:Naͤhrender, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0221" n="[173]"/> <div n="2"> <head>§. 1.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Agrikultur, im eigentlichſten Sinne des Worts, beſchaͤftigt ſich damit, den<lb/> Boden in denjenigen Zuſtand zu ſetzen, daß er die darauf zu erzielenden Ernten in<lb/> gewuͤnſchter Vollkommenheit hervorbringen koͤnne.</p><lb/> <p>Sie thut dies theils, indem ſie ihm ſolche Materien zufuͤhrt, welche ſeine<note place="right">Chemiſche<lb/> Agrikultur.</note><lb/> Fruchtbarkeit befoͤrdern, d. h. ſeine naͤhrenden Stoffe vermehren oder aufſchlie-<lb/> ßen. Dieſes nennen wir daher die <hi rendition="#g">chemiſche</hi> Agrikultur, oder in gewoͤhnlicher<lb/> Sprache die <hi rendition="#g">Duͤngung</hi>.</p><lb/> <p>Theils indem ſie durch <hi rendition="#g">Bearbeitung</hi> den Boden hierzu geſchickt macht,<note place="right">Mechaniſche<lb/> Agrikultur.</note><lb/> und in den Stand ſetzt, daß die Pflanzenwurzeln ihn genugſam durchdringen, und<lb/> die darin enthaltenen fruchtbaren Theile — welche hierdurch zugleich gehoͤrig ge-<lb/> mengt und in Beruͤhrung mit einander gebracht werden — auffinden koͤnnen.<lb/> Wir nennen dies die <hi rendition="#g">mechaniſche</hi> Agrikultur, oder die Bearbeitung des Ak-<lb/> kers. Wir werden folglich beides in <hi rendition="#g">zwei Abſchnitten</hi> dieſes Hauptſtuͤcks<lb/> vortragen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Erſter Abſchnitt.<lb/> Die Lehre von der Duͤngung.</hi> </hi> </head><lb/> <div n="3"> <head>§. 2.</head><lb/> <p>Der dem Boden zugefuͤhrte Duͤnger wirkt auf zweierlei Weiſe. Einmal:<note place="right">Naͤhrender,<lb/> zerſetzender<lb/> Duͤnger.</note><lb/> indem er dem Acker neue nahrhafte Materien fuͤr die Pflanzen mittheilt, und zwei-<lb/> tens: indem er die darin ſchon erhaltenen Stoffe durch chemiſche Wechſelwirkung<lb/> zerſetzt, und wiederum ſo verbindet, daß ſie dadurch zum Uebergange in die Pflan-<lb/> zen faͤhig werden; vielleicht auch indem er die Lebensthaͤtigkeit der Pflanzen, wo-<lb/> durch ſie ſich dieſe Stoffe aneignen, aufregt.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[173]/0221]
§. 1.
Die Agrikultur, im eigentlichſten Sinne des Worts, beſchaͤftigt ſich damit, den
Boden in denjenigen Zuſtand zu ſetzen, daß er die darauf zu erzielenden Ernten in
gewuͤnſchter Vollkommenheit hervorbringen koͤnne.
Sie thut dies theils, indem ſie ihm ſolche Materien zufuͤhrt, welche ſeine
Fruchtbarkeit befoͤrdern, d. h. ſeine naͤhrenden Stoffe vermehren oder aufſchlie-
ßen. Dieſes nennen wir daher die chemiſche Agrikultur, oder in gewoͤhnlicher
Sprache die Duͤngung.
Chemiſche
Agrikultur.
Theils indem ſie durch Bearbeitung den Boden hierzu geſchickt macht,
und in den Stand ſetzt, daß die Pflanzenwurzeln ihn genugſam durchdringen, und
die darin enthaltenen fruchtbaren Theile — welche hierdurch zugleich gehoͤrig ge-
mengt und in Beruͤhrung mit einander gebracht werden — auffinden koͤnnen.
Wir nennen dies die mechaniſche Agrikultur, oder die Bearbeitung des Ak-
kers. Wir werden folglich beides in zwei Abſchnitten dieſes Hauptſtuͤcks
vortragen.
Mechaniſche
Agrikultur.
Erſter Abſchnitt.
Die Lehre von der Duͤngung.
§. 2.
Der dem Boden zugefuͤhrte Duͤnger wirkt auf zweierlei Weiſe. Einmal:
indem er dem Acker neue nahrhafte Materien fuͤr die Pflanzen mittheilt, und zwei-
tens: indem er die darin ſchon erhaltenen Stoffe durch chemiſche Wechſelwirkung
zerſetzt, und wiederum ſo verbindet, daß ſie dadurch zum Uebergange in die Pflan-
zen faͤhig werden; vielleicht auch indem er die Lebensthaͤtigkeit der Pflanzen, wo-
durch ſie ſich dieſe Stoffe aneignen, aufregt.
Naͤhrender,
zerſetzender
Duͤnger.
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