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Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810.

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Bemerkungen.

Wenn wir die mittlere anziehende Kraft des Rockens zu 30 Prozent von der
im Acker befindlichen Kraft und hiervon 6 Scheffel Ertrag über die Aussaat ange-
nommen haben, folglich auf jeden Scheffel 5 Grad kommen, so werden wir nach
dem Verhältnisse ihrer nährenden Theile (§. 254 des ersten Bandes)
für Weizen 61/2 Grad Kraft
für die Gerste 31/2 -- --
für den Hafer 21/2 -- --

per Scheffel anzunehmen haben, und hiernach den Ertrag jeder Getreideart per
Scheffel, so wie die von einer jeden Ernte ausgesogene Kraft am besten berechnen
können. Wir müssen nämlich die anziehende Kraft einer Getreideart von der
Kraft des Bodens unterscheiden, die ein Scheffel dieser Getreideart zu seiner
Ausbildung gebraucht; denn beides scheint nicht in völlig gleichem Verhältnisse
zu stehen. Die Kraft aber, welche ein Scheffel jedes Getreides zu seiner Aus-
bildung gebraucht, ist gleich der Kraft, die durch dieses Maaß dem Acker ent-
zogen wird.

Um dieses durch ein Beispiel zu erläutern, nehmen wir einen Boden an, der
in 140 Grad Kraft stehe.

Weizen ziehet an 40 Prozent:
100 : 40 = 140 : x = 56.
1 Scheffel Weizen erfordert 61/2 Grad Kraft:
6,5 : 1 = 56 : x giebt 8,6 Scheffel,
welche aus diesen 140 Grad Kraft entstehen können.

Rocken ziehet an 30 Prozent:
100 : 30 = 140 : x = 42.
1 Scheffel Rocken erfordert 5 Grad Kraft:
5 : 1 = 42 : x giebt 8,4 Scheffel.
Gerste ziehet an 25 Prozent:
100 : 25 = 140 : x = 35.
1 Scheffel Gerste erfordert 31/2 Grad Kraft:
3,5 : 1 = 35 : x giebt 10 Scheffel.


Bemerkungen.

Wenn wir die mittlere anziehende Kraft des Rockens zu 30 Prozent von der
im Acker befindlichen Kraft und hiervon 6 Scheffel Ertrag uͤber die Ausſaat ange-
nommen haben, folglich auf jeden Scheffel 5 Grad kommen, ſo werden wir nach
dem Verhaͤltniſſe ihrer naͤhrenden Theile (§. 254 des erſten Bandes)
fuͤr Weizen 6½ Grad Kraft
fuͤr die Gerſte 3½ — —
fuͤr den Hafer 2½ — —

per Scheffel anzunehmen haben, und hiernach den Ertrag jeder Getreideart per
Scheffel, ſo wie die von einer jeden Ernte ausgeſogene Kraft am beſten berechnen
koͤnnen. Wir muͤſſen naͤmlich die anziehende Kraft einer Getreideart von der
Kraft des Bodens unterſcheiden, die ein Scheffel dieſer Getreideart zu ſeiner
Ausbildung gebraucht; denn beides ſcheint nicht in voͤllig gleichem Verhaͤltniſſe
zu ſtehen. Die Kraft aber, welche ein Scheffel jedes Getreides zu ſeiner Aus-
bildung gebraucht, iſt gleich der Kraft, die durch dieſes Maaß dem Acker ent-
zogen wird.

Um dieſes durch ein Beiſpiel zu erlaͤutern, nehmen wir einen Boden an, der
in 140 Grad Kraft ſtehe.

Weizen ziehet an 40 Prozent:
100 : 40 = 140 : x = 56.
1 Scheffel Weizen erfordert 6½ Grad Kraft:
6,5 : 1 = 56 : x giebt 8,6 Scheffel,
welche aus dieſen 140 Grad Kraft entſtehen koͤnnen.

Rocken ziehet an 30 Prozent:
100 : 30 = 140 : x = 42.
1 Scheffel Rocken erfordert 5 Grad Kraft:
5 : 1 = 42 : x giebt 8,4 Scheffel.
Gerſte ziehet an 25 Prozent:
100 : 25 = 140 : x = 35.
1 Scheffel Gerſte erfordert 3½ Grad Kraft:
3,5 : 1 = 35 : x giebt 10 Scheffel.


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[XVII/0023] Bemerkungen. Wenn wir die mittlere anziehende Kraft des Rockens zu 30 Prozent von der im Acker befindlichen Kraft und hiervon 6 Scheffel Ertrag uͤber die Ausſaat ange- nommen haben, folglich auf jeden Scheffel 5 Grad kommen, ſo werden wir nach dem Verhaͤltniſſe ihrer naͤhrenden Theile (§. 254 des erſten Bandes) fuͤr Weizen 6½ Grad Kraft fuͤr die Gerſte 3½ — — fuͤr den Hafer 2½ — — per Scheffel anzunehmen haben, und hiernach den Ertrag jeder Getreideart per Scheffel, ſo wie die von einer jeden Ernte ausgeſogene Kraft am beſten berechnen koͤnnen. Wir muͤſſen naͤmlich die anziehende Kraft einer Getreideart von der Kraft des Bodens unterſcheiden, die ein Scheffel dieſer Getreideart zu ſeiner Ausbildung gebraucht; denn beides ſcheint nicht in voͤllig gleichem Verhaͤltniſſe zu ſtehen. Die Kraft aber, welche ein Scheffel jedes Getreides zu ſeiner Aus- bildung gebraucht, iſt gleich der Kraft, die durch dieſes Maaß dem Acker ent- zogen wird. Um dieſes durch ein Beiſpiel zu erlaͤutern, nehmen wir einen Boden an, der in 140 Grad Kraft ſtehe. Weizen ziehet an 40 Prozent: 100 : 40 = 140 : x = 56. 1 Scheffel Weizen erfordert 6½ Grad Kraft: 6,5 : 1 = 56 : x giebt 8,6 Scheffel, welche aus dieſen 140 Grad Kraft entſtehen koͤnnen. Rocken ziehet an 30 Prozent: 100 : 30 = 140 : x = 42. 1 Scheffel Rocken erfordert 5 Grad Kraft: 5 : 1 = 42 : x giebt 8,4 Scheffel. Gerſte ziehet an 25 Prozent: 100 : 25 = 140 : x = 35. 1 Scheffel Gerſte erfordert 3½ Grad Kraft: 3,5 : 1 = 35 : x giebt 10 Scheffel.

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 2. Berlin, 1810, S. XVII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft02_1810/23>, abgerufen am 21.11.2024.