Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 3. Berlin, 1812.Die Arbeit der Beackerung. fruchtbare Erde beisammen und durch den nur für sie zureichenden Dünger in Kraft zuerhalten, auch die Bearbeitung auf sie zu konzentriren, als sie durch eine hinzuge- mengte Masse von unfruchtbarer Erde zu schwächen; insbesondere wenn man auf eine neue Rasenerzeugung rechnet, welche gewissermaßen nur durch die Fruchtbarkeit der oberen zwei Zoll bewirkt wird, und wozu der tiefer liegende Humus wenig beiträgt. b) Wenn man eine nachhaltige Verbesserung des Bodens durch Auffahren c) Wenn auf sandigem Boden die Pflugtiefe immer gleichgehalten ist, und sich d) Und endlich überhaupt, wo das tiefe Pflügen nicht nöthig ist, und keinen §. 164. Sie geschehe Erde
Die Arbeit der Beackerung. fruchtbare Erde beiſammen und durch den nur fuͤr ſie zureichenden Duͤnger in Kraft zuerhalten, auch die Bearbeitung auf ſie zu konzentriren, als ſie durch eine hinzuge- mengte Maſſe von unfruchtbarer Erde zu ſchwaͤchen; insbeſondere wenn man auf eine neue Raſenerzeugung rechnet, welche gewiſſermaßen nur durch die Fruchtbarkeit der oberen zwei Zoll bewirkt wird, und wozu der tiefer liegende Humus wenig beitraͤgt. b) Wenn man eine nachhaltige Verbeſſerung des Bodens durch Auffahren c) Wenn auf ſandigem Boden die Pflugtiefe immer gleichgehalten iſt, und ſich d) Und endlich uͤberhaupt, wo das tiefe Pfluͤgen nicht noͤthig iſt, und keinen §. 164. Sie geſchehe Erde
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Die Arbeit der Beackerung.
fruchtbare Erde beiſammen und durch den nur fuͤr ſie zureichenden Duͤnger in Kraft zu
erhalten, auch die Bearbeitung auf ſie zu konzentriren, als ſie durch eine hinzuge-
mengte Maſſe von unfruchtbarer Erde zu ſchwaͤchen; insbeſondere wenn man auf eine
neue Raſenerzeugung rechnet, welche gewiſſermaßen nur durch die Fruchtbarkeit der
oberen zwei Zoll bewirkt wird, und wozu der tiefer liegende Humus wenig beitraͤgt.
b) Wenn man eine nachhaltige Verbeſſerung des Bodens durch Auffahren
eines mergeligten Lehms, Modders u. ſ. f., oder durch Raſenbrennen vorgenommen
hat, wodurch eine kleinere, aber nicht eine groͤßere Maſſe von Erde, eine ſeichte,
nicht eine tiefere Krume verbeſſert werden kann. Hier muß man ſich wohl huͤten,
dieſen nur fuͤr die Oberflaͤche hinreichenden Zuſatz zu tief unterzubringen und zu ver-
theilen. Man darf den Boden nicht eher vertiefen, als bis man etwa eine zweite
Auffuhr vorzunehmen beſchloſſen hat, und muß dann tiefer pfluͤgen und rohe Erde
heraufbringen, bevor man auffaͤhrt. Hierher gehoͤrt dann ebenfalls, wenn ein zaͤher
Thonboden durch Kalk oder Kalkmergel nur auf eine gewiſſe Tiefe zureichend ge-
lockert wurde.
c) Wenn auf ſandigem Boden die Pflugtiefe immer gleichgehalten iſt, und ſich
unter der Pflugſohle eine erhaͤrtete Borke gebildet hat, ſo durchbricht man dieſe nicht
ohne Nachtheil. Die obere Erde kann durch gute Kultur ſehr verbeſſert ſeyn, die
Borke verhindert das Verſenken der Feuchtigkeit und der fruchtbaren aufgeloͤſten
Stoffe; unter derſelben aber liegt ein unergruͤndliches Sandmeer. Dieſer Fall wird
haͤufig mit den vorhergehenden zuſammentreffen, indem ſich nach einer Lehmmerge-
lung eine ſolche Borke leicht erzeugt. Wenn es gleich zu wuͤnſchen waͤre, daß dieſe
Borke tiefer liegen moͤge als ſie liegt; ſo hat man es doch nicht immer in ſeiner Ge-
walt, ſie tiefer zu legen, und bevor man das nicht kann, ruͤhrt man ſie ungeſtraft
nicht an.
d) Und endlich uͤberhaupt, wo das tiefe Pfluͤgen nicht noͤthig iſt, und keinen
Vortheil, ſondern eher Nachtheil bringen kann.
§. 164.
Wo die Vertiefung des Bodens aber uͤberhaupt paßt, da geſchiehet ſie jedoch
in den bei weitem meiſten Faͤllen nur allmaͤhlig. Bei allmaͤhliger Vertiefung
wird nur ſo viele neue Erde heraufgebracht, daß ſie ſich mit der alten Ackererde ge-
nauer mengen und in Wechſelwirkung damit treten koͤnne. Die alte noch fruchtbare
Erde
Sie geſchehe
alimaͤhlig.
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